Benutzer:Ubeier

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über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, drei Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg

bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 4 Artikel v.H.Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr.

in Arbeit

Dr. Horst Spitschka

Kurzer Lebenslauf:

Dr. Horst Spitschka wurde am 8. April 1935 in Podersam im Sudetenland geboren. Von 1941 bis Frühjahr 1945 besuchte er die Volksschule in Luditz im Egerland. Im Juni 1945 wurde er mit seinen Eltern von den Tschechen aus der Heimat vertrieben und war ab dem 28.12.1945 in Weißenburg in Bayern gemeldet. Heute wohnt er in Ellingen.

Ab Herbst 1946 bis zum Abitur 1954 besuchte er die Oberrealschule Weißenburg.

Im gleichen Jahr begann er das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität in München. Auf Grund seines Doppelstudiums konnte er die Examina zum Diplomkaufmann und Diplomhandelslehrer erfolgreich ablegen. 1961 folgte die Promotion zum Dr. rer. oec. an der Universität Innsbruck. Für seine berufliche Tätigkeit in der Industrie legte er die REFA-Prüfung ab und 1968 die zum REFA-Lehrer.

Berufliche und ehrenamtliche Tätigkeiten:

Nach dem Studium war er als Prokurist in der Firma Edelstein Kleider- und Wäschefabrik in Weißenburg tätig. Daneben unterrichtete er an der damaligen Mittelschule (heute Realschule) und an der Berufsschule in Weißenburg und legte die Prüfung zum Assessor für das Lehramt an beruflichen Schulen ab. 1971 wurde er zum Studienrat an der Staatlichen Fachoberschule Weißenburg (FOS) ernannt, an der er bis zu seiner Pensionierung 1998 zuletzt als Studiendirektor tätig war.

1985 war er Gründungsmitglied und ist noch 2. Vorsitzender des Freundeskreises der Staatlichen Fachoberschule Weißenburg.

1978 führte er die ersten Computerkurse an der FOS und ab 1982 beim Volksbildungswerk (heute vhs) ein. Von 1982 bis 2004 war er im Vorstand der vhs zuständig für die EDV-Kurse. Von 2001 bis 2004 war er bei dieser auch als 2. Vorsitzender engagiert.

1973 bis 1978 wirkte er als Referent an der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen und hielt in Weißenburg die ersten EDV-Kurse für die Lehrkräfte der damals neu gegründeten Fachoberschulen ab. Ab 1987 war er Pädagogischer Leiter des Computer Info Treffs (CIT), einer Einrichtung des Arbeitskreises Schule und Wirtschaft, gesponsert von den Vereinigten Sparkassen Weißenburg.

Von 1983 bis 1996 hielt er als Lehrbeauftragter Vorlesungen an der Fachhochschule München im Bereich Organisation und EDV und 1994/95 Vorlesungen an der Universität Tallin/Reval in Estland.

1997 bis 2001 stand er dem Bürgernetzvereins WUG-Net als Gründungsmitglied vor.

Schriftstellerische Tätigkeit:

Dr. Spitschka hat eine Vielzahl von Beiträgen in Fachzeitungen und -zeitschriften veröffentlicht. Diese behandelten Themen der Datenverarbeitung, Organisationslehre, Arbeitswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre und pädagogische Themen.

Veröffentlicht wurden diese von der Computerwoche, der Computer Zeitung, der CW-Team Zeitung für die mittelständische Wirtschaft, Der graduierte Betriebswirt (später Neue Betriebswirtschaft), der Bayerischen Realschule, der Höheren Schule, der Monatszeitschrift des Bundesverbandes der Lehrer an Wirtschaftsschulen, in der Micro-Computerwelt, dem Computer Magazin, den Computerzeitschriften Chip und dem Computermagazin RUN.

Beiträge hat er geliefert für das Repetitorium für Betriebswirte, die Personal-Enzyklopädie und das Handwörterbuch der Schulleitung des Verlages Moderne Industrie. Auch im Computer-Lexikon des Schneider-Verlages, sowie im Softwarelexikon des Expert-Verlages finden sich diverse Beiträge.

Seine letzten Veröffentlichungen:

Integration in Weißenburg, Erinnerungen an die Jahre des Aufbaus, Frontenhausen 2009

Integration der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge nach 1945, dargestellt an den Firmengründungen in Weißenburg in Bayern zwischen 1945 und 1955 in: GLOBULUS, Beiträge der Natur- und kulturwissenschaftlichen Gesellschaft, Band 14, Eichstätt 2009, S. 91-99

FKW - Ferienkneipe Weißenburg i. Bay.; als Mitverfasser mit Peter Brunner und Gerhard Riessner, Weißenburg 2012

Folgende Buchveröffentlichungen zu den Themen Datenverarbeitung, Internet, Organisationslehre etc. sind erschienen:

Praktisches Lehrbuch der Organisation,Landsberg/L. 4 Auflagen 1975 bis 1988, ISBN 3-478-39424-4.

Der Standort der Betriebe, Landsberg/Lech 1976, ISBN 3-478-39804-5.

Volkswirtschaftspolitik, München, 3 Auflagen 1977 bis 1980, Gehlenbuch 31.

Der Schlüssel zur modernen Betriebsorganisation, Spitschka/Jamin, Landsberg/Lech 1977, ISBN 3-478-50419-7.

Organisation und Datenverarbeitung, Autorengemeinschaft Jamin-Roos-Spitschka, München, 3 Auflagen 1977 bis 1980

Lehr- und Übungsbuch zur Programmiersprache BASIC für kaufmännische Probleme, Autoren Spitschka, Jamin, Achleitner, Eigenverlag DVO-Institut, München 1979

Organisation und Datenverarbeitung in Hotellerie und Gastronomie, Autorengemeinschaft Jamin-Schaetzing-Spitschka, München, 2 Auflagen 1979, 1982 ISBN 3-486-23061-1.

BASIC ein Programmierkurs für die betriebliche Praxis, Horst und Christian Spitschka, München, 5 Auflagen 1980 bis 1984, ISBN 3-922246-05-2.

Programmiersprache BASIC für kaufmännische Probleme, Darmstadt, 4 Auflagen 1981 bis 1988, ISBN 3-8045-4051-1.

Datenverarbeitung, Autorengemeinschaft Jamin-Roos-Spitschka, München, 7 Auflagen 1983 bis 1993, Gehlenbuch 399.

Texten und Rechnen total gelöst, CW-Publikationen, Horst und Christian Spitschka, München 1984, ISBN 3-922246-37-0.

Praktische Organisationslehre, München 1984, Gehlenbuch 72.

Dateiverarbeitung total gelöst, Basic Programmbibliothek für Mikro- und Personalcomputer, Horst und Christian Spitschka, München 1984, ISBN 3-922246-36-2.

Pascal für kommerzielle Anwendungen, CW-Publikationen München, Horst und Christian Spitschka, 1985, ISBN 3-922248-50-8.

BASIC Kommerzielle Programme für MS-DOC, PC-DOS und CPM-Maschinen, Horst und Christian Spitschka, München 1985, ISBN 3-922246-49-4.

Grundlagen der Organisation, Landsberg/Lech 1993, ISBN 3-478-39425-2.

Betriebsinformatik, Autorengemeinschaft Horst Spitschka, P. Braun, R. Lauser, Christian Spitschka, Renningen 1994, ISBN 3-8169-0912-4.

Computer-ABC: EDV und Internetgrundwissen, Weißenburg 2000.

Sonstige Veröffentlichungen:

Arbeitstransparente mit methodisch-didaktischen Handreichungen zur Organisationslehre, zur Einführung in die elektronische Datenverarbeitung, sowie Einführungen in die Programmiersprachen BASIC und Pascal. Diese erschienen im Verlag Erich Schmidt und im Tageslicht-Lehrbild-Verlag.

Handreichungen zu dem Unternehmensplanspiel Ökolopoly, Lehr- und Lernunterlagen für den EDV-und Internet-Unterricht an der vhs Weißenburg, Handreichungen des lernzielorientierten Lehrplans für das Fach „Organisation“ erstellt für das Institut für Schulpädagagik (ISP) München (heute ISB).

Schulverwaltungsprogramm COST-SVP mit Handreichung (mit Sohn Christian)

Zeugniserstellungsprogramm COST-ZEP mit Handreichung (mit Sohn Christian)


Die Bedeutung Kaiser Karls IV. für Weißenburg

Allgemeines:

Karl von Luxemburg wurde 1316 in Prag geboren, zwischen 1323 und 1329 in Paris erzogen und hat in Bologna studiert. Er war erfahren und bewährt in den politischen Affären Italiens, Böhmens und Mährens. 1346 wählten die geistlichen Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier sowie die weltlichen Kurfürsten von Böhmen und Sachsen(-Wittenberg) Karl gegen den amtierenden Kaiser Ludwig IV. (den Baiern aus dem Hause Wittelsbach) zum neuen römisch-deutschen König, der in Bonn gekrönt wurde, 1347 in Prag zum König von Böhmen und 1355 in Rom zum Kaiser gekrönt.

Er wirkte als Staatsmann und Mäzen in Mitteleuropa mit kluger Friedenspolitik, zielbewussten Finanzaktionen und umsichtiger Förderung wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und künstlerischer Aktivitäten (1348 Gründung der Universität Prag als erster Reichsuniversität) trotz ungünstiger äußerer Bedingungen, w. z. B. der Pest von 1348 und der Kirchenspaltung. Karl starb 1378 in Prag.


Karls weitsichtige Städtepolitik hatte auch für Weißenburg nachhaltige Einflüsse:

1347 (nach der Wahl zum König): Bestätigung aller Rechte und der Waldschenkung von Kaiser Ludwig dem Baiern von 1338 (etwa 1.670 ha Wald) – Karl war immerhin der Gegenkönig von Ludwig! – Ziel ist die Stärkung der Wirtschaft der Stadt, denn die Besteuerung erfolgt nach der Fläche, d. h. ein großer Wald bedeutet auch hohe Steuereinnahmen.

1350: Schenkung weiterer Waldgebiete, nämlich der Waldabteilungen Segel und Laubenbuch mit zusammen etwa 100 ha für das Holzrecht, nicht das Jagdrecht.

1355: Verbot der Verpfändung und freie Wahl des Amtmanns[1] Karl hatte Weißenburg selbst noch 1347 verpfändet im Zusammenhang mit seiner Wahl zum Gegenkönig von Ludwig dem Baiern (1346). Tatsächlich war die Stadt zehnmal verpfändet, zumindest das Schultheißenamt.[2]

1360: Schenkung von 4.000 Gulden, damit sich Weißenburg und Windsheim aus der Pfandschaft lösen können, was die beiden Städte weitgehend aus eigener Anstrengung 1360 schaffen. Karl IV. befreit sie daraufhin für 20 Jahre von der gewöhnlichen Reichssteuer.[3] (Karl hatte beide Städte für insgesamt 28.000 Gulden verpfändet.)

1372: Erlaubnis zur Ummauerung der südlichen Vorstadt, d. h. des Gebietes südlich des Spitaltores bis zum Schießgraben und Seeweiher. Die Ummauerung beginnt 1376. Zur Finanzierung darf ab 1372 ein Ungelt erhoben werden, das ist eine Getränkesteuer: Für jeden Eimer (= 64 Liter) Weines, Bieres oder eines anderen Getränkes, das in der Stadt verkauft wird, muss eine Steuer von vier Maß bezahlt werden. [4]

Damit einher ging das Verbot des Pfahlbürgertums (in der „Goldenen Bulle“ von 1356), d. h. Bürger – nicht etwa abhängige Bauern – , die außerhalb befestigter Städte wohnten und deren Dörfer oder Siedlungen nur mit Pfählen umgeben waren, konnten bislang das Bürgerrecht einer Stadt haben. Sie entzogen sich damit häufig den Untertanenpflichten des Landesherrn und konnten somit militärisch und steuerlich von diesem nicht erfasst werden.

6. Verbot von Städtebündnissen: Karl IV. wollte keine Gegenmacht zur Königsmacht.

1374: Das Kloster Wülzburg solle für alle Zeiten der Reichspflege Weißenburg einverleibt bleiben und nie davon getrennt werden.[5]

1377: „Weißenburger Einung“ Die zunftmäßig organisierten Handwerker erhalten mehr Rechte. Der 26-köpfige Äußere Rat überwacht nunmehr den 13-köpfigen Inneren Rat, der weitgehend aus Patriziern besteht, bei Finanzfragen und allen bedeutenden Fällen der Strafrechtspflege und besetzt städtische Ämter.[6]

9. Kein Einwand gegen die Abwerbung von Untertanen durch den Deutschen Orden. Zur Zeit Karls IV. werden unter dem Deutschordenshochmeister Winrich von Kniprode (1351-1382) Siedler aus dem Weißenburger Raum angeworben, die im Ordensland bei Rastenburg in Ostpreußen das Dorf Weißenburg gründen.[7]


Fußnoten

  1. Urkunde, ausgestellt zum Krönungstag in Rom, Ostern, 5. April 1355. Hier bestätigt der nunmehrige Kaiser der Stadt Weißenburg ihre alten Rechte. Die Steuer wird festgelegt. Zum Amtmann soll der Bürgerschaft nur ein Adeliger gesetzt werden „nach yrer bete und vorderunge“, d. h. nach ihrer Bitte und Vorstellung.
  2. nach Ute Jäger, Vortrag am 23.11.1995, VHS Weißenburg
  3. Gustav Mödl, villa nostra XI, S. 102 und: ders.: „Weißenburg und Karl IV., Stadtrecht, Stadtwald, Süd-Vorstadt – Ausstellung“, Sammlung von Urkunden in Abschriften (in Maschinenschrift), Weißenburg 1978
  4. Dies geschah übrigens auch in Budweis in Südböhmen, dort mit dem Ziel, Straßen und Markteinrichtungen zu verbessern. Die Urkunde erlaubt dem Rat, die Steuer auch wieder abzuschaffen. Am Ende der Reichsstadtzeit konnten alle Bürgermeister, Ratsherren und städtischen Bediensteten einschl. Pfarrern und Lehrern aus dem Ertrag des Ungeltes besoldet werden. (nach Mödl, villa nostra XI, S. 102) Streit war vorprogrammiert, weil z. B. der „Brandenburger Hof“ vor der Stadt zur Wülzburg gehörte. – Heute ist die Getränkesteuer abgeschafft.
  5. Otto Rieder: Geschichte der ehem. Reichsstadt und Reichspflege Weißenburg a. Nordgau, Wßbg. 2002 u. 2004, S. 759
  6. Karl entscheidet sehr pragmatisch. In Nürnberg bevorzugte er z. B. die Patrizier, dort gab es keine Zünfte. – Karls Sohn, Kaiser Sigismund, gibt Mitte des 15. Jahrhunderts Weißenburg die volle Rechtsgewalt.
  7. Es liegt im südlichen Teil Ostpreußens und heißt auf polnisch Wyszembork.