Am Hof: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Der Platz ''Am Hof'' ist eine der Keimzellen Weißenburgs, in jedem Falle aber die namengebende. Die Anfänge des Königshofes gehen vermutlich bis ins 7. Jahrhundert zurück. Die fränkischen Hausmeier bauten im 8. Jahrhundert ihre Macht durch Königshöfe wie den von Weißenburg aus. Er wurde 867 erstmals urkundlich erwähnt.<ref>Urkunde Ludwig des Deutschen vom 14. Juni 867 (Bayer. Hauptstaatsarchiv, Kaiserselekt U 41): ad nostram villam quae vocatur Uuizinburc (= zu unserem Hof, der Weißenburg genannt wird) </ref> Die Lage des Königshofes wird heute allgemein westlich des heutigen Platzes vermutet, daher die Bezeichnung "Am" Hof (im Sinne von "Beim" Hof). <ref>[http://www.weissenburg.de/sehenswertes/am_hof-3101/ Am Hof, Beschreibung auf der Homepage der Stadt Weißenburg]</ref> An der Südseite der Einhorn-Apotheke befindet sich eine Bronzetafel mit folgender Aufschrift: ''1029 - 1929 Zur Erinnerung an den 20. Mai 1029, da der karolingische Königshof Wizinburc durch Kaiser Konrad II. dem Reichsgau eingefügt wurde. Aus dem Hof erwuchs die Freie Reichsstadt Weißenburg im Nordgau.''<ref>Richtig müsste es heißen Weißenburg '''am''' Nordgau, da die Stadt selbst nicht zu diesem gehörte, sondern nur angrenzte.</ref>  Der südliche Teil des Platzes wurde durch [[Die Bombardierung Weißenburgs am 23. Februar 1945|die Bombardierung Weißenburgs am 23. Februar 1945]] sehr stark beschädigt. Nach einer Umgestaltung wurde 1976 der ehemalige Brunnen vom [[Saumarkt]] hierher versetzt.
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Der Platz ''Am Hof'' ist eine der Keimzellen Weißenburgs, in jedem Falle aber die namengebende. Die Anfänge des Königshofes gehen vermutlich bis ins 7. Jahrhundert zurück. Die fränkischen Hausmeier bauten im 8. Jahrhundert ihre Macht durch Königshöfe wie den von Weißenburg aus. Er wurde 867 erstmals urkundlich erwähnt.<ref>Urkunde Ludwig des Deutschen vom 14. Juni 867 (Bayer. Hauptstaatsarchiv, Kaiserselekt U 41): ad nostram villam quae vocatur Uuizinburc (= zu unserem Hof, der Weißenburg genannt wird) </ref> Die Lage des Königshofes wird heute allgemein westlich des heutigen Platzes vermutet, daher die Bezeichnung "Am" Hof (im Sinne von "Beim" Hof). <ref>[http://www.weissenburg.de/sehenswertes/am_hof-3101/ Am Hof, Beschreibung auf der Homepage der Stadt Weißenburg]</ref> An der Südseite der Einhorn-Apotheke befindet sich eine Bronzetafel mit folgender Aufschrift: ''1029 - 1929 Zur Erinnerung an den 20. Mai 1029, da der karolingische Königshof Wizinburc durch Kaiser Konrad II. dem Reichsgau eingefügt wurde. Aus dem Hof erwuchs die Freie Reichsstadt Weißenburg im Nordgau.''<ref>Richtig müsste es heißen Weißenburg '''am''' Nordgau, da die Stadt selbst nicht zu diesem gehörte, sondern nur angrenzte.</ref>  Der südliche Teil des Platzes wurde durch [[Die Bombardierung Weißenburgs am 23. Februar 1945|die Bombardierung Weißenburgs am 23. Februar 1945]] sehr stark beschädigt. An dieser Stelle entstanden Neubauten mit alter Giebelneigung. Nach einer Umgestaltung wurde 1976 der ehemalige Brunnen vom [[Saumarkt]] hierher versetzt.
 
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Datei:Am_Hof_2-6.jpg|Am Hof, Westseite (Hs-Nr. 2-6)
 
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Datei:Am_Hof_5.jpg|Teil des Altstadtsanierungsgebietes  
 
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Datei: Am_Hof_15.jpg|Rückgebäude Am Hof, Altstadtsanierung
 
Datei: Am_Hof_15.jpg|Rückgebäude Am Hof, Altstadtsanierung
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Datei:Am_Hof_19.jpg|Neubau anstelle eines kriegszerstörten Gebäudes
 
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Die Straße umfasst neun denkmalgeschützte Gebäude.<ref>[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_577177.pdf Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Am Hof, Weißenburg, Baudenkmäler, Nr. D-5-77-177-16 (PDF)]und KIESSLING, Gotthard: Denkmäler in Bayern, Stadt Weißenburg i. Bay., München 2000, S. 19 ff</ref> Das Haus Am Hof Nr.2 (heute Sanitätshaus Stolz) ist die ehemalige Gold- und Silbertressenfabrik Tröltsch & Hanselmann, die ab 1870 die Produktion in neue Gebäude in der Schulhausstraße verlagerte. Das Haus Am Hof Nr. 6 (Joppienhaus) ist ehute Teil des Reichsstadtmuseums. Heute befinden sich ''Am Hof'' unter anderem das ''Eiscafe Dolomiti'', die ''[[Stiftung Kohl'sche Einhorn-Apotheke]]'', das Haus des CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) sowie das ''Evangelische Altenheim St. Andreas''. Am südöstlichen Häuserblock, ungerade Hausnummern 5-15, wurde eine 1985 erfolgreich abgeschlossene private Altstadtsanierung durchgeführt. So wurde zum Beispiel das Haus Am Hof 5 abgetragen, der Fachwerkgiebel aus Eichenholz vorsichtig abgebaut, nummeriert und auf den Neubau wieder aufgesetzt. Beim Haus Am Hof 15, einem alten Hopfenstadel, wurde das Fachwerk entkernt und beim Einbau der Wohnungen neu verfüllt.<ref>Nähere Einzelheiten zum Straßennamen ''Am Hof'' und seiner Geschichte siehe BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse. Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000</ref>
 
Die Straße umfasst neun denkmalgeschützte Gebäude.<ref>[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_577177.pdf Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Am Hof, Weißenburg, Baudenkmäler, Nr. D-5-77-177-16 (PDF)]und KIESSLING, Gotthard: Denkmäler in Bayern, Stadt Weißenburg i. Bay., München 2000, S. 19 ff</ref> Das Haus Am Hof Nr.2 (heute Sanitätshaus Stolz) ist die ehemalige Gold- und Silbertressenfabrik Tröltsch & Hanselmann, die ab 1870 die Produktion in neue Gebäude in der Schulhausstraße verlagerte. Das Haus Am Hof Nr. 6 (Joppienhaus) ist ehute Teil des Reichsstadtmuseums. Heute befinden sich ''Am Hof'' unter anderem das ''Eiscafe Dolomiti'', die ''[[Stiftung Kohl'sche Einhorn-Apotheke]]'', das Haus des CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) sowie das ''Evangelische Altenheim St. Andreas''. Am südöstlichen Häuserblock, ungerade Hausnummern 5-15, wurde eine 1985 erfolgreich abgeschlossene private Altstadtsanierung durchgeführt. So wurde zum Beispiel das Haus Am Hof 5 abgetragen, der Fachwerkgiebel aus Eichenholz vorsichtig abgebaut, nummeriert und auf den Neubau wieder aufgesetzt. Beim Haus Am Hof 15, einem alten Hopfenstadel, wurde das Fachwerk entkernt und beim Einbau der Wohnungen neu verfüllt.<ref>Nähere Einzelheiten zum Straßennamen ''Am Hof'' und seiner Geschichte siehe BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse. Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000</ref>

Version vom 20. November 2014, 19:56 Uhr

Am Hof

Am Hof ist ein Platz und ein Straßenabschnitt im Zentrum von Weißenburg nahe der St. Andreas-Kirche.

Geschichte

Der Platz Am Hof ist eine der Keimzellen Weißenburgs, in jedem Falle aber die namengebende. Die Anfänge des Königshofes gehen vermutlich bis ins 7. Jahrhundert zurück. Die fränkischen Hausmeier bauten im 8. Jahrhundert ihre Macht durch Königshöfe wie den von Weißenburg aus. Er wurde 867 erstmals urkundlich erwähnt.[1] Die Lage des Königshofes wird heute allgemein westlich des heutigen Platzes vermutet, daher die Bezeichnung "Am" Hof (im Sinne von "Beim" Hof). [2] An der Südseite der Einhorn-Apotheke befindet sich eine Bronzetafel mit folgender Aufschrift: 1029 - 1929 Zur Erinnerung an den 20. Mai 1029, da der karolingische Königshof Wizinburc durch Kaiser Konrad II. dem Reichsgau eingefügt wurde. Aus dem Hof erwuchs die Freie Reichsstadt Weißenburg im Nordgau.[3] Der südliche Teil des Platzes wurde durch die Bombardierung Weißenburgs am 23. Februar 1945 sehr stark beschädigt. An dieser Stelle entstanden Neubauten mit alter Giebelneigung. Nach einer Umgestaltung wurde 1976 der ehemalige Brunnen vom Saumarkt hierher versetzt.

Die Straße umfasst neun denkmalgeschützte Gebäude.[4] Das Haus Am Hof Nr.2 (heute Sanitätshaus Stolz) ist die ehemalige Gold- und Silbertressenfabrik Tröltsch & Hanselmann, die ab 1870 die Produktion in neue Gebäude in der Schulhausstraße verlagerte. Das Haus Am Hof Nr. 6 (Joppienhaus) ist ehute Teil des Reichsstadtmuseums. Heute befinden sich Am Hof unter anderem das Eiscafe Dolomiti, die Stiftung Kohl'sche Einhorn-Apotheke, das Haus des CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) sowie das Evangelische Altenheim St. Andreas. Am südöstlichen Häuserblock, ungerade Hausnummern 5-15, wurde eine 1985 erfolgreich abgeschlossene private Altstadtsanierung durchgeführt. So wurde zum Beispiel das Haus Am Hof 5 abgetragen, der Fachwerkgiebel aus Eichenholz vorsichtig abgebaut, nummeriert und auf den Neubau wieder aufgesetzt. Beim Haus Am Hof 15, einem alten Hopfenstadel, wurde das Fachwerk entkernt und beim Einbau der Wohnungen neu verfüllt.[5]

Fußnoten

  1. Urkunde Ludwig des Deutschen vom 14. Juni 867 (Bayer. Hauptstaatsarchiv, Kaiserselekt U 41): ad nostram villam quae vocatur Uuizinburc (= zu unserem Hof, der Weißenburg genannt wird)
  2. Am Hof, Beschreibung auf der Homepage der Stadt Weißenburg
  3. Richtig müsste es heißen Weißenburg am Nordgau, da die Stadt selbst nicht zu diesem gehörte, sondern nur angrenzte.
  4. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Am Hof, Weißenburg, Baudenkmäler, Nr. D-5-77-177-16 (PDF)und KIESSLING, Gotthard: Denkmäler in Bayern, Stadt Weißenburg i. Bay., München 2000, S. 19 ff
  5. Nähere Einzelheiten zum Straßennamen Am Hof und seiner Geschichte siehe BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse. Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000