Bahnhof Weißenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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2010 wurden mit Finanzmitteln des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung ein Wetterschutzhäuschen auf Bahnsteig Gleis 2 errichtet und der Bahnhof mit einem Dynamischen Schriftanzeiger ausgerüstet, welcher Fahrgäste über Verspätungen informiert.<ref>[http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/praesentationen/chart__konjunkturprogramme__2009__2011__bayern.pdf]</ref>
 
2010 wurden mit Finanzmitteln des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung ein Wetterschutzhäuschen auf Bahnsteig Gleis 2 errichtet und der Bahnhof mit einem Dynamischen Schriftanzeiger ausgerüstet, welcher Fahrgäste über Verspätungen informiert.<ref>[http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/praesentationen/chart__konjunkturprogramme__2009__2011__bayern.pdf]</ref>
 
Nach einer Renovierung wurde das Bahnhofsgebäude am 21. Dezember 2013 eröffnet.
 
  
 
== Bahnhofsgebäude ==
 
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Erst im Oktober 2012 wurde ein Verhandlungsergebnis erzielt. Nunmehr gehört das Bahnhofsgebäude der Stadt Weißenburg. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.<ref>[http://www.nordbayern.de/region/weissenburg/weissenburg-kauft-den-bahnhof-1.2444798 Weißenburg kauft den Bahnhof, Weißenburger Tagblatt, 20. Oktober 2012]</ref>
 
Erst im Oktober 2012 wurde ein Verhandlungsergebnis erzielt. Nunmehr gehört das Bahnhofsgebäude der Stadt Weißenburg. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.<ref>[http://www.nordbayern.de/region/weissenburg/weissenburg-kauft-den-bahnhof-1.2444798 Weißenburg kauft den Bahnhof, Weißenburger Tagblatt, 20. Oktober 2012]</ref>
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Nach einer Renovierung wurde das Bahnhofsgebäude am 21. Dezember 2013 eröffnet.
  
 
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Version vom 18. Februar 2014, 16:22 Uhr

Der Bahnhof in Weißenburg

Der Bahnhof Weißenburg wurde mit dem Anschluss der Stadt Weißenburg an die Bahnstrecke Nürnberg–Ingolstadt im Jahr 1869 am westlichen Ortsrand eröffnet.

Geschichte

19. Jahrhundert

Schon bald nach Eröffnung der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn von Lindau über Augsburg (dort Anschluss aus München) und Donauwörth–Nördlingen–Gunzenhausen–Pleinfeld–Nürnberg–Bamberg nach Hof, der ersten bayerischen Fernbahn, kam der Wunsch nach einer direkten und damit auch schnelleren Verbindung zwischen Nürnberg und München auf. Nach langjährigen Planungen entschied der Bayerische Landtag schließlich am 24. September 1863 eine Strecke von Pleinfeld über Treuchtlingen–Ingolstadt nach München zu bauen. Wenige Tage später unterzeichnete der bayerische König Maximilian II. das entsprechende Baugesetz.

Am 31. Mai 1866 fasste der Stadtmagistrat den Grundsatzbeschluss zum Bahnhofsbau. Am 17. September 1866 wurde die notarielle Vereinbarung unterschrieben.[1] Nach weiteren Detailplanungen der Streckenführung erhielt die Generaldirektion der Eisenbahn im Januar 1867 den Bauauftrag und begann mit dem Erwerb der entsprechenden Grundstücke. Die meisten Bahnhofsgelände wurden im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts den verschiedenen Eisenbahngesellschaften von den Städten und Kommunen kostenlos mit der Auflage überlassen, auf diesen Flächen zum Wohle der Allgemeinheit Schienenverkehr und einen Bahnhof zu betreiben. Privatgrund wurde für wenig Geld aufgekauft; weigerten sich die Grundbesitzer, wurden diese in der Regel kurzerhand enteignet.[2] Auf dem Bahnhofsgelände entstanden dann auch die Bahnhofsgebäude.[3]

Bei den Bauarbeiten stieß man im Februar 1868 auf römische Altertümer, die weitere Ausgrabungen nach sich zogen.[4] Am 6. April 1868 traf der erste Zug, von Pleinfeld kommend, in Weißenburg ein. Obwohl der Bahnhofsbau zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen war, verkehrten dennoch zunächst keine planmäßigen Züge, da die Altmühlbrücke bei Treuchtlingen noch nicht fertig gestellt war und die damaligen Dampfloks in Weißenburg nicht wenden konnten. Ab September 1869 begannen schließlich Probefahrten auf der Gesamtstrecke Pleinfeld–Treuchtlingen, die mit der Endabnahme der Altmühlbrücke am 24. September endeten. Am 26. September 1869 wurde die Strecke wie auch der Bahnhof Weißenburg feierlich eröffnet. Dem verantwortlichen Ingenieur Georg Adam Bauer aus Wunsiedel wurden in Ansehen seiner Verdienste um die der Stadt günstige Situation und Verschönerung des hiesigen Bahnhofs am 12. November 1869 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Weißenburg verliehen. Durch die Freigabe der Bahnstrecke von Treuchtlingen nach Ingolstadt am 12. April 1870 konnte Weißenburg endgültig ans bayerische Bahnnetz angeschlossen werden.

Baedeker notierte damals in seinem Reisetagebuch Der Bahnhof selbst ist schön gelegen, geräumig und ausnehmend geschmackvoll angelegt; herrliche Bosquets umgeben denselben, ein englischer Garten im Kleinen liegt in der Nähe; sogar ein plätschernder Springbrunnen bietet dem Auge ein erquickendes Bild.

20. Jahrhundert

Mitte der 1930-er Jahre wurde der Bahnhof im Zuge des Ausbaus der Strecke Augsburg–Nürnberg elektrifiziert. Er gehörte verwaltungsmäßig nach der Auflösung der Bayerischen Staatsbahn zur Reichsbahndirektion und nach Gründung der Deutschen Bundesbahn bis zu deren Auflösung zur Bundesbahndirektion Nürnberg.

2010 wurden mit Finanzmitteln des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung ein Wetterschutzhäuschen auf Bahnsteig Gleis 2 errichtet und der Bahnhof mit einem Dynamischen Schriftanzeiger ausgerüstet, welcher Fahrgäste über Verspätungen informiert.[5]

Bahnhofsgebäude

Das Bahnhofsgebäude ist ein mehrgeschossiger Sandsteinbau mit Satteldach. Bahnhofsgebäude ähnlichen Bautyps befinden sich auch in Pappenheim und Solnhofen. Zwischen dem 15. August 1947 und 1966 befand sich in ehemaligen Warteräumen der 2. und 3. Klasse eine Bahnhofswirtschaft. Der Fahrtkartenschalter sowie die Wartehalle mit Toiletten wurde am 1. August 2003 endgültig geschlossen.

Neben den beiden Durchgangsgleisen (2+3) waren einst auch zwei Überholgleise (1+4) vorhanden sowie mehrere Anschlussgleise in das Industriegebiet und an eine Güterhalle. An der Westseite schlossen sich mehrere Hinterstellgleise an. Die Abstell- und Anschlussgleise wurden mit der Zeit von der Bahn als überflüssig erachtet, gekündigt und teilweise rückgebaut, ebenso wurde Gleis 1 entfernt. Somit ist der Bf Weißenburg heute nur noch Durchgangsbahnhof für den Nahverkehr. Er wird vom Fahrdienstleiter im Stellwerk des Bahnhofs Pleinfeld ferngesteuert.

Frühere Verhandlungen

Bereits Ende der 1990er-Jahre wurden unter dem damaligen Oberbürgermeister Reinhard Schwirzer Verhandlungen mit der Bahn geführt, die den Verkauf des Gebäudes zur Folge haben sollten. Dies scheiterte nach Angaben der Bahn an der Stadtverwaltung. Ein Kiosk mit DB-Agentur war schon durchgerechnet. An den öffentlichen Toiletten (Zugang von außen, Kostenteilung) war die Stadt uninteressiert. Die Kosten für diese Machbarkeitstudie hatte die Bahn bezahlt.

Verkauf des Weißenburger Bahnhofgebäudes

Im Jahr 2001 (2004?) verkaufte die Deutsche Bahn AG über 500 Empfangsgebäude von Bahnhöfen, darunter auch das Weißenburger Bahnhofsgebäude, an die Frankfurter Immobilienfirma "First Rail Property GmbH" (FRP). Als diese Ende 2005, Anfang 2006 in die Insolvenz ging, erwarb ein deutsch-britische Käufer-Konsortium die Bahnhöfe.

Auch das Weißenburger Bahnhofsgebäude ist damit in den Besitz des Konsortium übergegangen. Es handelt sich dabei um die britischen Patron Capital Ltd., London und die Procom Invest GmbH&Co aus Hamburg.[6][7]

Rückerwerb des Bahnhofsgebäudes

Die Stadt versuchte in jahrelang vergeblichen Verhandlungen mit der Main Asset Management GmbH, einer Tochter von Patron Capital mit Sitz im hessischen Dreieich, den Bahnhof zurückzukaufen.[8][9]

Erst im Oktober 2012 wurde ein Verhandlungsergebnis erzielt. Nunmehr gehört das Bahnhofsgebäude der Stadt Weißenburg. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.[10]

Nach einer Renovierung wurde das Bahnhofsgebäude am 21. Dezember 2013 eröffnet.

Fußnoten

Weblinks