Bahnhof Weißenburg

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Der Bahnhof in Weißenburg

Mit dem Anschluß der Stadt Weißenburg an die Bahnstrecke Nürnberg–Ingolstadt im Jahr 1869 wurde am westlichen Ortsrand auch der Bahnhof Weißenburg eröffnet.

Geschichte

Schon bald nach Eröffnung der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn von Lindau über Augsburg (dort Anschluss aus München) und Donauwörth–Nördlingen–Pleinfeld–Nürnberg nach Bamberg, der ersten bayerischen Fernbahn, kam der Wunsch nach einer direkten und damit auch schnelleren Verbindung zwischen Nürnberg und München auf. Nach langjährigen Planungen entschied der Bayerische Landtag schließlich am 24. September 1863 eine Strecke von Pleinfeld über Treuchtlingen–Ingolstadt nach München zu bauen. Wenige Tage später unterzeichnete der bayerische König Maximilian II. das entsprechende Baugesetz.

Nach weiteren Detailplanungen der Streckenführung erhielt die Generaldirektion der Eisenbahn im Januar 1867 den Bauauftrag und begann mit dem Erwerb der entsprechenden Grundstücke. Die meisten Bahnhofsgelände wurden im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts den verschiedenen Eisenbahngesellschaften von den Städten und Kommunen kostenlos mit der Auflage überlassen, auf diesen Flächen zum Wohle der Allgemeinheit Schienenverkehr und einen Bahnhof zu betreiben. Privatgrund wurde für wenig Geld aufgekauft; weigerten sich die Grundbesitzer, wurden diese in der Regel kurzerhand enteignet. Auf dem Bahnhofsgelände entstanden dann auch die Bahnhofsgebäude.[1]

Bei den Bauarbeiten stieß man im Februar 1868 auf römische Altertümer, die weitere Ausgrabungen nach sich zogen. Am 6. April 1868 traf der erste Zug, von Pleinfeld kommend, in Weißenburg ein. Obwohl der Bahnhofsbau zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen war, verkehrten dennoch zunächst keine planmäßigen Züge, da die Altmühlbrücke bei Treuchtlingen noch nicht fertig gestellt war und die damaligen Dampfloks in Weißenburg nicht wenden konnten. Ab September 1869 begannen schließlich Probefahrten auf der Gesamtstrecke Pleinfeld - Treuchtlingen, die mit der Endabnahme der Altmühlbrücke am 24. September endeten. Am 2. Oktober 1869 wurde die Strecke wie auch der Bahnhof Weißenburg feierlich eröffnet.

Baedeker notierte damals in seinem Reisetagebuch "Der Bahnhof selbst ist schön gelegen, geräumig und ausnehmend geschmackvoll angelegt; herrliche Bosquets umgeben denselben, ein englischer Garten im Kleinen liegt in der Nähe; sogar ein plätschernder Springbrunnen bietet dem Auge ein erquickendes Bild."

Das Bahnhofsgebäude ist ein für Franken typischer, mehrgeschossiger Sandsteinbau. Neben den beiden Durchgangsgleisen (2+3) waren einst auch zwei Überholgleise (1+4) vorhanden sowie mehrere Anschlussgleise ins Industriegebiet und an eine Güterhalle. An der Westseite schlossen sich mehrere Hinterstellgleise an. Die Abstell- und Anschlussgleise wurden mit der Zeit von der Bahn als überflüssig erachtet, gekündigt und teilweise rückgebaut, ebenso wurde Gleis 1 entfernt. Somit ist der Bf Weißenburg heute nur noch Durchgangsbahnhof für den Nahverkehr. Er wird vom Fahrdienstleiter im Stellwerk des Bahnhofs Pleinfeld ferngesteuert.

Mitte der 1930ger Jahre wurde die Strecke im Zuge des Ausbaus der Strecke Augsburg - Nürnberg elektrifiziert, nahe Graben wurde hierzu ein Unterwerk der Bahnstromversorgung errichtet.

2010 wurde mit Finanzmitteln der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums den Nahverkehr in Bayern plant und finanziert, ein Wetterschutzhäuschen auf Bahnsteig Gleis 2 errichtet und der Bahnhof mit einem Fahrgast-Informationssystem ausgerüstet, welches Fahrgäste über bspw. Verspätungen informiert. Finanziert wurden diese Maßnahmen durch Strafzahlungen der DB an die BEG für z.B. verspätete Züge.

Verkauf des Weißenburger Bahnhofs

Im Jahr 2001 (2004?) verkaufte die Deutsche Bahn AG über 500 Empfangsgebäude von Bahnhöfen, darunter auch das Weißenburger Bahnhofsgebäude, an die Frankfurter Immobilienfirma "First Rail Property GmbH" (FRP). Als diese Ende 2005, Anfang 2006 in die Insolvenz ging, erwarb ein deutsch-britische Käufer-Konsortium die Bahnhöfe.

Auch das Weißenburger Bahnhofsgebäude ist damit in den Besitz des Konsortium übergegangen. Es handelt sich dabei um die britischen Patron Capital Ltd, London, und die Procom Invest GmbH&Co aus Hamburg.[2][3]

Versuche der Stadt den Bahnhof zu erwerben

Die Stadt versucht bislang vergeblich in Verhandlungen mit der Main Asset Management GmbH, einer Tochter von Patron Capital mit Sitz im hessischen Dreieich, den Bahnhof zurückzukaufen.[4][5]

Fußnoten

Weblinks