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* seine zeichnerische Begabung  
 
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==Leben, Beruf und Berufung==
 
==Leben, Beruf und Berufung==
# Josef Lidl wurde am 22. August 1911 in Mährisch Trübau im Schönhengstgau geboren, einer damals großen deutschen Sprachinsel an der böhmisch-mährischen Grenze, die 1938 beim Anschluss des Sudetenlandes ans Deutsche Reich kam. Josef Lidl hatte zwie Brüder. Die Schulzeit verbrachte er in seiner Heimatstadt, das Hochschulstudium in Prag, wo er auch an der Akademie für Bildende Künste das Fach Graphik belegt; anschließend war er Kunst- und Musikerzieher in Neutitschein in Nordmähren, einer Stadt an der deutsch-tschechischen Sprachgrenze mit damals 9.800 deutschen und 4.240 tschechischen Einwohnern.<ref>Hemmerle, Rudolf: Sudetenland-Lexikon, Mannheim 1984, S. 320</ref>
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Josef Lidl wurde am 22. August 1911 in Mährisch Trübau im Schönhengstgau geboren, einer damals großen deutschen Sprachinsel an der böhmisch-mährischen Grenze, die 1938 beim Anschluss des Sudetenlandes ans Deutsche Reich kam. Josef Lidl hatte zwei Brüder. Die Schulzeit verbrachte er in seiner Heimatstadt, das Hochschulstudium in Prag, wo er auch an der Akademie für Bildende Künste das Fach Graphik belegte; anschließend war er Kunst- und Musikerzieher in Neutitschein in Nordmähren, einer Stadt an der deutsch-tschechischen Sprachgrenze mit damals 9.800 deutschen und 4.240 tschechischen Einwohnern.<ref>Hemmerle, Rudolf: Sudetenland-Lexikon, Mannheim 1984, S. 320</ref> Lidl bemerkt dazu: "Vor meiner Anstellung in Neutitschein war ich einige Wochen an der deutschen Kulturverbandsschule in Jablunkau tätig. Es war eine deutsche Minderheit mitten zwischen Polen, Goralen und einigen Tschechen. Hier lernte ich eine mustergültige Opfer- und Einsatzbereitschaft für die eigenen Landsleute bei gleichzeitigem gutem Einvernehmen mit der anderssprachigen Bevölkerung kennen." 
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1940 wurde Lidl zur Wehrmacht einberufen. Nach der Gefangenschaft fand er 1946 seine Frau in Treuchtlingen wieder, die hier im Schuldienst stand. Er selbst fand 1947 eine Anstellung am Gymnasium in Weißenburg.
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So kam Lidl als Grenzlanddeutscher schon als Kind mit dem tschechischen Nachbarvolk in Kontakt, konnte seine Sprache und erkannte früh, wie wertvoll es ist, in einer Heimatgemeinschaft eingebunden zu sein. Er widmete sich früh der Volkskunde, indem er sich für den heimischen Hausbau, die Schönhengster Tracht, das Liedgut u. v. a. interessierte.
 
So kam Lidl als Grenzlanddeutscher schon als Kind mit dem tschechischen Nachbarvolk in Kontakt, konnte seine Sprache und erkannte früh, wie wertvoll es ist, in einer Heimatgemeinschaft eingebunden zu sein. Er widmete sich früh der Volkskunde, indem er sich für den heimischen Hausbau, die Schönhengster Tracht, das Liedgut u. v. a. interessierte.
  

Version vom 8. September 2011, 18:18 Uhr

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Über mich

  • Ulf Beier, Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971
  • verheiratet, 2 Söhne, inzwischen 3 Enkelkinder

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  • im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg

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Josef Lidl, Franz Liebl


Josef Lidl

Josef Lidl war eine herausragende Persönlichkeit des kulturellen Lebens im Raum Weißenburg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mehrere Begabungen und Ereignisse sollten sein Leben kennzeichnen:

  • seine Geburtsheimat
  • sein volkskundliches Interesse
  • seine musikalische Begabung
  • seine zeichnerische Begabung

Leben, Beruf und Berufung

Josef Lidl wurde am 22. August 1911 in Mährisch Trübau im Schönhengstgau geboren, einer damals großen deutschen Sprachinsel an der böhmisch-mährischen Grenze, die 1938 beim Anschluss des Sudetenlandes ans Deutsche Reich kam. Josef Lidl hatte zwei Brüder. Die Schulzeit verbrachte er in seiner Heimatstadt, das Hochschulstudium in Prag, wo er auch an der Akademie für Bildende Künste das Fach Graphik belegte; anschließend war er Kunst- und Musikerzieher in Neutitschein in Nordmähren, einer Stadt an der deutsch-tschechischen Sprachgrenze mit damals 9.800 deutschen und 4.240 tschechischen Einwohnern.[1] Lidl bemerkt dazu: "Vor meiner Anstellung in Neutitschein war ich einige Wochen an der deutschen Kulturverbandsschule in Jablunkau tätig. Es war eine deutsche Minderheit mitten zwischen Polen, Goralen und einigen Tschechen. Hier lernte ich eine mustergültige Opfer- und Einsatzbereitschaft für die eigenen Landsleute bei gleichzeitigem gutem Einvernehmen mit der anderssprachigen Bevölkerung kennen." 1940 wurde Lidl zur Wehrmacht einberufen. Nach der Gefangenschaft fand er 1946 seine Frau in Treuchtlingen wieder, die hier im Schuldienst stand. Er selbst fand 1947 eine Anstellung am Gymnasium in Weißenburg.

So kam Lidl als Grenzlanddeutscher schon als Kind mit dem tschechischen Nachbarvolk in Kontakt, konnte seine Sprache und erkannte früh, wie wertvoll es ist, in einer Heimatgemeinschaft eingebunden zu sein. Er widmete sich früh der Volkskunde, indem er sich für den heimischen Hausbau, die Schönhengster Tracht, das Liedgut u. v. a. interessierte.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Schönhengster Kulturpreis (1965)
  • Ehrenbürger der Stadt Treuchtlingen (1973)
  • Bundesverdienstmedaille (1975)
  • Adalbert-Stifter-Medaille der Sudetendeutschen Landsmannschaft (1976)
  • Medaille "Für vorbildliche Heimatpflege" des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege (1982)
  • Goldener Ehrenring der Stadt Treuchtlingen (1986)
  • Johann-Alexander-Döderlein-Kulturpreis der Stadt Weißenburg (1986)
  • Bundesverdienstkreuz am Bande (1987)
  • Walther-Hensel-Medaille des Schönhengster Heimatbundes (1988)
  • Schönhengster Ehrenzeichen in Gold (1989)
  • Sudetendeutscher Volkstumspreis (1993)[2]

Fußnoten

  1. Hemmerle, Rudolf: Sudetenland-Lexikon, Mannheim 1984, S. 320
  2. Weißenburger Tagblatt v. 21.08.1996