Blaues Haus

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Das Blaue Haus
Das Relief mit der abgehackten Hand

Das Blaue Haus ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Rosenstraße 1 und 3 in Weißenburg.[1] Dort befindet sich seit 1882 die Einhornapotheke, welche sich das Gebäude mit dem Konfektions- und Wäschegeschäft "Witt Weiden", zwei Arztpraxen sowie Büro- und Wohnräumen teilt.[2] Im Keller ist das Weißenburger Apothekenmuseum eingerichtet.

Geschichte

Das Haus wurde zwischen von 1765 bis 1766 von dem Fabrikanten Georg Zacharias Roth erbaut.[3] Es wurde bis 1882 als Manufaktur benutzt. Für den Bau wurden fünf Häuser abgerissen, darunter der Sitz des Reichspflegers, woran der doppelköpfige Adler mit den Reichsinsignien hinweist. Auch die ehemalige Stadtvogtei war an dieser Stelle, außerdem ein Gasthof.[4]

Bereits 1643 wird urkundlich das "Blaue Hauß" genannt, was vermuten lässt, dass schon der Vorgängerbau des heutigen Barockgebäudes blau gestrichen war.[5]

Am rechten unteren Eck der Stirnseite des "Blauen Hauses" befindet sich ein Relief mit einer abgehackten Hand und der Beschriftung "Kayßerliche Freyheith 1766". Mit dem Marktrecht war auch die "Niedere Gerichtsbarkeit" verbunden, d. h. die Aburteilung von Straftaten, bei denen kein Blut floss. Dieben wurde bis weit in die Neuzeit hinein die rechte Hand abgehackt. Mit dieser harten Strafe waren sie nicht nur für jedermann gekennzeichnet, sondern konnten die Hand nicht mehr zum Gruß geben oder schwören. Darüber hinaus hatte Weißenburg auch die "Hohe Gerichtsbarkeit", die über Tod und Leben eines Straftäters entscheiden konnte. Das Urteil wurde am Platz zwischen Rathaus und "Blauem Haus" verkündet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
  2. Apothekenmuseum Weißenburg im Blauen Haus auf der Homepage der Stadt Weißenburg, abgerufen am 17. Juli 2015
  3. Infotafel am Gebäude
  4. JÄGER, Ute; HAHN, Johannes: Weißenburg gestern und heute, Leipzig 2001, ISBN 3-934572-13-8, S.9
  5. nach BEIER, Ulf: von der Höll- zur Paradeisgasse. Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 110