Galgenbergsiedlung in Weißenburg, Namensvettern zum Galgenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Auswahl von Straßen- und Flurnamen im Nahraum von Weißenburg, die auf Galgen hinweisen:'''
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== Auswahl von Straßen- und Flurnamen im Nahraum von Weißenburg, die auf Galgen hinweisen ==
  
Aus der Oberhochstatter Flur ist der Flurname ''Schnellgalgen'' überliefert. Hier wurde das Erhängen durch Hochschnellen des Seiles, z. B. durch einen Stein als Gegengewicht auf der anderen Seite bewirkt. Dort findet man auch den Flurnamen Galgenacker.
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Aus der [[Oberhochstatt]]er Flur ist der Flurname ''Schnellgalgen'' überliefert. Hier wurde das Erhängen durch Hochschnellen des Seiles, z. B. durch einen Stein als Gegengewicht auf der anderen Seite bewirkt. Dort findet man auch den Flurnamen Galgenacker.
  
Dieser Name ist auch z. B. in Rehlingen und bei der Wülzburg anzutreffen, ein ''Galgenfeld'' z. B. in Schmalwiesen beim Galgen der Stadtpflege. ''Am Galgenfeld''  heißt eine Straße in der Höttinger Siedlung. In Treuchtlingen gibt es die ''Hochgerichtsstraße'' usw.
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Dieser Name ist auch z. B. in Rehlingen und bei der [[Wülzburg]] anzutreffen, ein ''Galgenfeld'' z. B. in Schmalwiesen beim Galgen der Stadtpflege. ''Am Galgenfeld''  heißt eine Straße in der Höttinger Siedlung. In Treuchtlingen gibt es die ''Hochgerichtsstraße'' usw.
  
 
In nächster Nähe kennen wir beim Bergnershof oberhalb von Dietfurt z. B. den 499 m hohen Galgenberg. Auch in Nennslingen gibt es einen solchen und die Straßennamen ''Am Galgenberg'' und ''Galgenbergweg''. In Stopfenheim findet man den Straßennamen ''Galgenweg.''
 
In nächster Nähe kennen wir beim Bergnershof oberhalb von Dietfurt z. B. den 499 m hohen Galgenberg. Auch in Nennslingen gibt es einen solchen und die Straßennamen ''Am Galgenberg'' und ''Galgenbergweg''. In Stopfenheim findet man den Straßennamen ''Galgenweg.''
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Einschlägige Straßennamen mit Galgenberg finden wir von Aalen  (Auf dem Galgenberg) bis Zwickau (Galgengrund). Galgenbergstraßen gibt es Hunderte und unzählige Flurnamen.
 
Einschlägige Straßennamen mit Galgenberg finden wir von Aalen  (Auf dem Galgenberg) bis Zwickau (Galgengrund). Galgenbergstraßen gibt es Hunderte und unzählige Flurnamen.
  
 
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== Flurnamen mit Bezug zu einem Galgenberg ==
'''Flurnamen mit Bezug zu einem Galgenberg'''
 
  
 
Galgenberge werden auch ''Galgenbuck'' (z. B. in Großhabersdorf), ''Galgenbühl'' (z. B. in Kirchzarten im Hochschwarzwald), ''Galgenhügel'' (z. B. in Belzig in der Mark Brandenburg) , ''Galgenhöhe'' (z. B. nahe Kloster Banz in Oberfranken), ''Galgenleiten''  (z. B. eine Einöde bei Pöchlarn in Niederösterreich), ''Am Hochgericht'' (z. B. in Schwabach), ''Stadtgalgen'' (z. B. in Hirschberg /Schlesien (poln. Jelenia gora) oder ''Rabensteine'' genannt, weil die Rabenkrähen sich an den Toten heranmachten.
 
Galgenberge werden auch ''Galgenbuck'' (z. B. in Großhabersdorf), ''Galgenbühl'' (z. B. in Kirchzarten im Hochschwarzwald), ''Galgenhügel'' (z. B. in Belzig in der Mark Brandenburg) , ''Galgenhöhe'' (z. B. nahe Kloster Banz in Oberfranken), ''Galgenleiten''  (z. B. eine Einöde bei Pöchlarn in Niederösterreich), ''Am Hochgericht'' (z. B. in Schwabach), ''Stadtgalgen'' (z. B. in Hirschberg /Schlesien (poln. Jelenia gora) oder ''Rabensteine'' genannt, weil die Rabenkrähen sich an den Toten heranmachten.
  
 
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== Ortsnamen im übrigen deutschen bzw. ehemaligen deutschen Sprachraum mit Galgen ==
'''Ortsnamen im übrigen deutschen bzw. ehemaligen deutschen Sprachraum mit Galgen'''
 
 
[[Datei:GalgenWild.jpg|miniatur|Der Galgenberg in der Winzergemeinde Wildendürnbach in Niederösterreich]]
 
[[Datei:GalgenWild.jpg|miniatur|Der Galgenberg in der Winzergemeinde Wildendürnbach in Niederösterreich]]
 
Wenn auch der Ortsname ''Galgenberg'' nicht besonders attraktiv ist, nennt das Große Deutsche Ortsbuch doch immerhin elf – durchwegs sehr kleine – Ansiedlungen mit dem Namen ''Galgenberg'' (davon sieben in Bayern) und eine ''Am Galgenberg''. Eine ''Galgenbergsiedlung'' wird in Schipkau im Oberspreewald in Brandenburg genannt. ''Galgenberg'' heißen auch eine Einöde in Oberösterreich und ein Dorf bei Posen in Polen (poln. Podpniewki) sowie ein Stadtteil von Marienburg im ehem. Westpreußen (poln. Zarzecze). Zwei Siedlungen in Deutschland heißen ''Galgen'', eine ''Am Galgen'', eine ''Galgenfeld'', eine ''Galgenhof'' und eine andere ''Galgenhöfle''. In der Gemeinde Wildendürnbach in Niederösterreich liegt der Weinberg ''Galgenberg.''
 
Wenn auch der Ortsname ''Galgenberg'' nicht besonders attraktiv ist, nennt das Große Deutsche Ortsbuch doch immerhin elf – durchwegs sehr kleine – Ansiedlungen mit dem Namen ''Galgenberg'' (davon sieben in Bayern) und eine ''Am Galgenberg''. Eine ''Galgenbergsiedlung'' wird in Schipkau im Oberspreewald in Brandenburg genannt. ''Galgenberg'' heißen auch eine Einöde in Oberösterreich und ein Dorf bei Posen in Polen (poln. Podpniewki) sowie ein Stadtteil von Marienburg im ehem. Westpreußen (poln. Zarzecze). Zwei Siedlungen in Deutschland heißen ''Galgen'', eine ''Am Galgen'', eine ''Galgenfeld'', eine ''Galgenhof'' und eine andere ''Galgenhöfle''. In der Gemeinde Wildendürnbach in Niederösterreich liegt der Weinberg ''Galgenberg.''
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In Nürnberg liegt hinter dem Bahnhof der Stadtteil ''Galgenhof''. ''Galgenberg'' ist auch der Name von Stadtteilen in Gera, Heilbronn, Hildesheim, Kamen, Plauen, Ulm usw. ''Galgenheide'' heißt ein Wohnplatz mit etwa 300 Einwohnern in Ostwestfalen. In Oberösterreich findet man die Gemeinde ''Galgenberg'', in der Steiermark eine mit dem Namen ''Galgenbichl'', was dasselbe bedeutet ebenso wie die verhochdeutschte Form ''Galgenbühel'' in Oberösterreich und der Straßenname ''Galgenbuck'' in Georgensgmünd oder ''Galgenkœpfel'' (in der französisierten Schreibung) in Lothringen. In Niederösterreich liegt die Einöde ''Galgenleiten'' (Eine Leite ist ein Abhang.). In Neunkirchen am Brand gibt es den ''Galgenangerweg''. Je zweimal taucht der Ortsname ''Galgenberg'' im Elsass und im ehemaligen Sudetenland auf sowie einmal in Luxemburg. ''Galgendorf'' liegt im Egerland, ''Galgenau'' in Oberösterreich. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
 
In Nürnberg liegt hinter dem Bahnhof der Stadtteil ''Galgenhof''. ''Galgenberg'' ist auch der Name von Stadtteilen in Gera, Heilbronn, Hildesheim, Kamen, Plauen, Ulm usw. ''Galgenheide'' heißt ein Wohnplatz mit etwa 300 Einwohnern in Ostwestfalen. In Oberösterreich findet man die Gemeinde ''Galgenberg'', in der Steiermark eine mit dem Namen ''Galgenbichl'', was dasselbe bedeutet ebenso wie die verhochdeutschte Form ''Galgenbühel'' in Oberösterreich und der Straßenname ''Galgenbuck'' in Georgensgmünd oder ''Galgenkœpfel'' (in der französisierten Schreibung) in Lothringen. In Niederösterreich liegt die Einöde ''Galgenleiten'' (Eine Leite ist ein Abhang.). In Neunkirchen am Brand gibt es den ''Galgenangerweg''. Je zweimal taucht der Ortsname ''Galgenberg'' im Elsass und im ehemaligen Sudetenland auf sowie einmal in Luxemburg. ''Galgendorf'' liegt im Egerland, ''Galgenau'' in Oberösterreich. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
  
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== Quellen ==
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* Amtliches Gemeinde- und Ortsnamenverzeichnis der Deutschen Ostgebiete unter fremder Verwaltung, Band II, deutsch - fremdsprachig; Bundesanstalt für Landeskunde; Remagen 1955
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* KREDEL, Otto und THERFELDER, Franz: Deutsch-fremdsprachiges (fremdsprachig-deutsches) Ortsnamenverzeichnis im Auftrage der Praktischen Abteilung der Deutschen Akadmie in München, München 1931
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* MÜLLER, Joachim: Müllers großes deutsches Ortsbuch, 26. Auflage, Wuppertal 1996
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* Österreichischer Amtskalender - Das Lexikon der Behörden und Institutionen, 72. Jahrgang, Wien 2004
  
'''Quellen'''
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== siehe auch ==
 
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* [[Galgenbergsiedlung in Weißenburg, Geschichte der Siedlung von 1932 bis 1944]]
Amtliches Gemeinde- und Ortsnamenverzeichnis der Deutschen Ostgebiete unter fremder Verwaltung, Band II, deutsch - fremdsprachig; Bundesanstalt für Landeskunde; Remagen 1955
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* [[Galgenbergsiedlung in Weißenburg, Geschichte der Siedlung nach 1945]]
KREDEL, Otto und THERFELDER, Franz: Deutsch-fremdsprachiges (fremdsprachig-deutsches) Ortsnamenverzeichnis im Auftrage der Praktischen Abteilung der Deutschen Akadmie in München, München 1931
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* [[Galgenbergsiedlung in Weißenburg, Geschichte des Galgenberges]]
MÜLLER, Joachim: Müllers großes deutsches Ortsbuch, 26. Auflage, Wuppertal 1996
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* [[Silbermühle]]
Österreichischer Amtskalender - Das Lexikon der Behörden und Institutionen, 72. Jahrgang, Wien 2004
 
 
 
'''Weblinks'''
 
 
 
Galgenbergsiedlung in Weißenburg, Geschichte der Siedlung von 1932 bis 1944
 
 
 
Galgenbergsiedlung in Weißenburg, Geschichte der Siedlung nach 1945
 
 
 
Galgenbergsiedlung in Weißenburg, Geschichte des Galgenberges
 
  
Silbermühle in Weißenburg
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[[Kategorie:Galgenbergsiedlung]]

Aktuelle Version vom 9. März 2015, 23:25 Uhr

Auswahl von Straßen- und Flurnamen im Nahraum von Weißenburg, die auf Galgen hinweisen

Aus der Oberhochstatter Flur ist der Flurname Schnellgalgen überliefert. Hier wurde das Erhängen durch Hochschnellen des Seiles, z. B. durch einen Stein als Gegengewicht auf der anderen Seite bewirkt. Dort findet man auch den Flurnamen Galgenacker.

Dieser Name ist auch z. B. in Rehlingen und bei der Wülzburg anzutreffen, ein Galgenfeld z. B. in Schmalwiesen beim Galgen der Stadtpflege. Am Galgenfeld heißt eine Straße in der Höttinger Siedlung. In Treuchtlingen gibt es die Hochgerichtsstraße usw.

In nächster Nähe kennen wir beim Bergnershof oberhalb von Dietfurt z. B. den 499 m hohen Galgenberg. Auch in Nennslingen gibt es einen solchen und die Straßennamen Am Galgenberg und Galgenbergweg. In Stopfenheim findet man den Straßennamen Galgenweg.

Einschlägige Straßennamen mit Galgenberg finden wir von Aalen (Auf dem Galgenberg) bis Zwickau (Galgengrund). Galgenbergstraßen gibt es Hunderte und unzählige Flurnamen.

Flurnamen mit Bezug zu einem Galgenberg

Galgenberge werden auch Galgenbuck (z. B. in Großhabersdorf), Galgenbühl (z. B. in Kirchzarten im Hochschwarzwald), Galgenhügel (z. B. in Belzig in der Mark Brandenburg) , Galgenhöhe (z. B. nahe Kloster Banz in Oberfranken), Galgenleiten (z. B. eine Einöde bei Pöchlarn in Niederösterreich), Am Hochgericht (z. B. in Schwabach), Stadtgalgen (z. B. in Hirschberg /Schlesien (poln. Jelenia gora) oder Rabensteine genannt, weil die Rabenkrähen sich an den Toten heranmachten.

Ortsnamen im übrigen deutschen bzw. ehemaligen deutschen Sprachraum mit Galgen

Der Galgenberg in der Winzergemeinde Wildendürnbach in Niederösterreich

Wenn auch der Ortsname Galgenberg nicht besonders attraktiv ist, nennt das Große Deutsche Ortsbuch doch immerhin elf – durchwegs sehr kleine – Ansiedlungen mit dem Namen Galgenberg (davon sieben in Bayern) und eine Am Galgenberg. Eine Galgenbergsiedlung wird in Schipkau im Oberspreewald in Brandenburg genannt. Galgenberg heißen auch eine Einöde in Oberösterreich und ein Dorf bei Posen in Polen (poln. Podpniewki) sowie ein Stadtteil von Marienburg im ehem. Westpreußen (poln. Zarzecze). Zwei Siedlungen in Deutschland heißen Galgen, eine Am Galgen, eine Galgenfeld, eine Galgenhof und eine andere Galgenhöfle. In der Gemeinde Wildendürnbach in Niederösterreich liegt der Weinberg Galgenberg.

Nürnberg, Galgenhof, Hummelsteiner Weg

In Nürnberg liegt hinter dem Bahnhof der Stadtteil Galgenhof. Galgenberg ist auch der Name von Stadtteilen in Gera, Heilbronn, Hildesheim, Kamen, Plauen, Ulm usw. Galgenheide heißt ein Wohnplatz mit etwa 300 Einwohnern in Ostwestfalen. In Oberösterreich findet man die Gemeinde Galgenberg, in der Steiermark eine mit dem Namen Galgenbichl, was dasselbe bedeutet ebenso wie die verhochdeutschte Form Galgenbühel in Oberösterreich und der Straßenname Galgenbuck in Georgensgmünd oder Galgenkœpfel (in der französisierten Schreibung) in Lothringen. In Niederösterreich liegt die Einöde Galgenleiten (Eine Leite ist ein Abhang.). In Neunkirchen am Brand gibt es den Galgenangerweg. Je zweimal taucht der Ortsname Galgenberg im Elsass und im ehemaligen Sudetenland auf sowie einmal in Luxemburg. Galgendorf liegt im Egerland, Galgenau in Oberösterreich. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Quellen

  • Amtliches Gemeinde- und Ortsnamenverzeichnis der Deutschen Ostgebiete unter fremder Verwaltung, Band II, deutsch - fremdsprachig; Bundesanstalt für Landeskunde; Remagen 1955
  • KREDEL, Otto und THERFELDER, Franz: Deutsch-fremdsprachiges (fremdsprachig-deutsches) Ortsnamenverzeichnis im Auftrage der Praktischen Abteilung der Deutschen Akadmie in München, München 1931
  • MÜLLER, Joachim: Müllers großes deutsches Ortsbuch, 26. Auflage, Wuppertal 1996
  • Österreichischer Amtskalender - Das Lexikon der Behörden und Institutionen, 72. Jahrgang, Wien 2004

siehe auch