Heilig-Kreuz-Kirche (Weißenburg)

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Heilig-Kreuz-Kirche

Die Weißenburger Heilig-Kreuz-Kirche ist nach der Pfarrkirche St. Willibald die zweite katholische Kirche in Weißenburg. Die Heilig-Kreuz-Kirche ist eine Filialkirche und gehört zur Pfarrei Sankt Willibald unter Leitung des Weißenburger Dekans Konrad Bayerle.

Geschichte

Die Weißenburger Heilig-Kreuz-Kirche wurde von 1962 bis 1964 nach den Plänen des Münchner Architekten Alexander von Branca erbaut. Am 30. August 1964 wurde die zweite katholische Kirche Weißenburgs am Rande der Galgenbergsiedlung durch Bischof Joseph Schröffer feierlich geweiht.

Heilig-Kreuz-Kirche - Inneres (Oktober 2014)

Die in Form eines griechischen Kreuzes errichtete Kirche erhielt ihren Namen nach dem Kreuz Christi, wozu der Architektenplan anregte. Es wurde damals bewusst kein typisch katholischre Name gewählt, sondern der ökumenische, der jedoch zum Bistumsheiligen Willibald als großem Kreuzverehrer eine sinnreiche Beziehung hat. Dass die benachbarte Flur im Westen vor der Bebauung den Namen Kreuzweg trug, ist zufällig.[1]

Ihr Bau wurde dringend notwendig, weil nach dem Zweiten Weltkrieg die Zahl der Katholiken in Weißenburg gewaltig angestiegen war. 1939 waren es 1940 Gläubige röm.-kath. Bekenntnisses, 1960 aber 5.534. Der Grund lag vor allem in der Aufnahme der Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland, die größtenteils katholisch waren bzw. der (Ober-)Schlesier und Banater Schwaben, die 1945/46 ihre Heimat verlassen mussten und in Weißenburg eine neue Heimat gefunden hatten.[1] Der Bau und die Finanzierung der Weißenburger Heilig-Kreuz-Kirche sollte 2010 mit dem Einbau der Sandtner-Orgel (29 Register, darunter 4 Transmissionen aus dem Hauptwerk in das Pedal, auf zwei Manualen und Pedal) einen Schlussstein finden.

Sanierung

In den Jahren 2013/14 begann eine umfassende Generalsanierung von Heilig-Kreuz: Die Dachkonstruktion und Außenfassade mussten dringend ausgebessert und instandgesetzt werden. Die Kosten für die Sanierung von Heilig-Kreuz betragen 1,61 Mill. Euro. Da die Weißenburger Heilig-Kreuz-Kirche als Baudenkmal anerkannt ist, musste sie nach denkmalschutzrechtlichen Vorschriften saniert werden. Nach der Beurteilung durch Fachleute scheint offensichtlich zu sein, dass Heilig-Kreuz in der 1960er Jahren mangelfrei und nach den damals modernsten Erkenntnissen der Bautechnik gebaut worden ist.

Architektur

Das Konzept stammt von Alexander von Branca, der hier ein ganzes Areal mit Kirche, Kindergarten, Jugendheim, Gemeinderäumen, Pfarrbücherei und Wohnungen gestaltete. Der freistehende Glockenturm befindet sich neben dem Gotteshaus, dessen Fassaden mit Jurakalkstein verblendet wurden. Als Baumaterial wurde u.a. heimischer Bruchstein verwendet.

Der Kirchenraum selbst ist in der seit frühchristlicher Zeit tradierten architektonischen Umsetzung des griechischen Kreuzes gestaltet. Sie ist einer römischen Prozessionskirche nachempfunden. Das große Christuskreuz mit den vier Evangelisten, welches sich auf der gegenüberliegenden Seite des Hauptportals befindet, ist vom Weißenburger Heinz Ottinger geschaffen worden.

Seitlich, dem kreuzförmigen Hauptraum zugeordnet, befinden sich im Sockelgeschoss vier Anräume (zum Teil als Kapellen angelegt), so dass sich im Gesamten eine quadratische Grundfläche ergibt. Die verwendeten Baumaterialien prägen nachhaltig die Außenansicht und den Innenraum. Die hochragenden Wände zeigen eine durch Ziegellagen horizontal gegliederte Verblendung aus Bruchsteinen. Die Stirnwände der Kreuzarme sind bis auf das über dem Sockelgeschoss durchlaufende Betonband weitgehend aus Ziegelmauerwerk errichtet. Den Hauptraum decken flache, von außen nicht sichtbare Dächer, die innen mit Holz verschalt sind. Dreieckige Fensteröffnungen an den Stirnflächen spielen mit dem Motiv der Giebelform, zusätzlich existiert mittig eine quadratische Lichtöffnung. Charakteristisch für die liturgischen Bewegungen dieser Zeit wurde der Altar, als Volksaltar erhöht gestaltet, vorgezogen und die Bankreihen an drei Seiten gruppiert.

Gebäudekomplex

Zum Gebäudekomplex gehört ein katholischer Kindergarten in der Trägerschaft der Caritas, ein Jugendheim sowie die katholische Pfarrbücherei und die Kaplanswohnung, ferner ein kleines Wohnhaus, das als Katechetenhaus diente. Die Gesamtanlage zeigte somit als Erste im Dekanat modernes Kirchenverständnis.

Weblinks

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 BEIER Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse. Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg; 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 71