Judengasse

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Die Judengasse in Weißenburg liegt zwischen dem Marktplatz und der Bachgasse.

In der Straße befinden sich zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude, unter anderem das Doppelhaus Judengasse 27 und 29, sowie das Haus Judengasse 14. Ebenso existiert in der Gasse das Restaurant Koloss von Rhodos.

Geschichte

Die ersten Juden in Weißenburg siedelten sich vermutlich am Platz Auf der Kapelle sowie in der anliegenden Paradeisgasse an. Nach einem Pogrom 1298 zogen die Überlebenden in die heutige Judengasse.

Die Straße wurde erstmals 1514 erwähnt. In der Gasse befanden sich neun Bürgerhäuser. Die Synagoge, die infolge der Pogrome abgerissen wurde, stand in der Straße Auf der Kapelle.[1] Im Haus Nummer 3 befand sich bis 1836 das "Judenbad", später auch "Sonnenbad" genannt.[2] Am 5. Juni 1520 wurde der Großteil der hier ansässigen Juden durch ein Pogrom vertrieben, wobei es zu Plünderungen von Wohnhäusern und der Synagoge kam.[3][4]

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1938 eine Anfrage gestellt die Judengasse umzubennen, was jedoch abgelehnt wurde.[5]

An der Schneidung von Judengasse und Bachgasse befindet sich seit 1989 ein Brunnen. Zuvor befand sich dort eine Steintafel mit der Aufschrift "1637". In diesem Jahr wurde das dort stehende Haus Judengasse 32 während des Dreißigjährigen Krieges zerstört.[6]

Bilder

Siehe auch

Fußnoten

  1. Weißenburg : gestern und heute, Ute Jäger; Johannes Hahn, Leipzig 2001, ISBN 3-934572-13-8, S.9
  2. BEIER Ulf: von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 80; dort auch weitere Einzelheiten
  3. www.sammlungen.ub.uni-frankfurt.de
  4. Weißenburg in Bayern (Kreis Weißenburg-Gunzenhausen) Jüdische Geschichte / Synagoge
  5. BEIER Ulf: von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 80; dort auch weitere Einzelheiten
  6. Weißenburger Gschichten Band II, Rudolf Schneider, S.55