Operation Clarion: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Operation Clarion''' (zu Deutsch:''Kriegstrompete'') war eine Luftangriffskampagne der Allierten gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie fand zwischen dem 22. und 23. Februar 1945 statt und hatte das Ziel, sämtliche Bahnverbindungen deutschlandweit zu vernichten. Der [[Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen]] war durch diese Bombardierungen stark betroffen.  
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Die '''Operation Clarion''' (zu Deutsch:''Kriegstrompete'') war eine Luftangriffskampagne der Allierten gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie fand zwischen dem 22. und dem 23. Februar 1945 statt und hatte das Ziel, sämtliche Bahnverbindungen deutschlandweit zu vernichten. Der [[Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen]] war durch diese Bombardierungen stark betroffen.  
  
 
==Treuchtlingen==
 
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[[Datei:Gedenktafel Treuchtlingen.JPG|thumb|Gedenktafel in der Unterführung des Bahnofs]]
 
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Der Bahnhof der Stadt [[Treuchtlingen]] wurde am 23. Februar 1945 um 11:15 Uhr durch zwölf Kampfflugzeuge der United States Army Air Forces in drei Wellen bombardiert.<ref>[http://www.volksbund.de/bayern/kriegsgraeberstaetten/kriegsgraeberstaette-nagelbergtreuchtlingen.html Der Nagelberg, volksbund.de]</ref> Es fielen etwa 700 Bomben. Viele Zugpassagiere flüchteten in die Bahnsteigunterführung, die in durch die Bombentreffer einstürzte. Dabei starben 586 Menschen. Diese wurden größtenteils in der [[Kriegsgräberstätte Nagelberg]] beerdigt.<ref>[http://www.br-101.de/start.php?n=2&s=foto_gal&thema=mtlmdt Eine Lücke im System: 100 Jahre Bahnlinie Treuchtlingen - Donauwörth
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1906 - 2006, br-101.de]</ref> Ebenso gab es etwa 900 Verletzte. Nicht nur der gesamte Bahnhof wurde verwüstet, sondern auch viele naheliegende Häuser, sowie die [[Kästleinsmühle]].
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Die Stadt [[Treuchtlingen]] wurde am 23. Februar 1945 um genau 11:15 Uhr durch zwölf Kampfflugzeuge der United States Army Air Forces in drei Wellen bombardiert.<ref>[http://www.volksbund.de/bayern/kriegsgraeberstaetten/kriegsgraeberstaette-nagelbergtreuchtlingen.html Der Nagelberg, volksbund.de]</ref> Bei der ersten Angriffswelle wurde die [[Kästleinsmühle]] verwüstet. Bei der zweiten wurde der Bahnhof getroffen, welcher das eigentliche Hauptangriffsziel war. Zu diesem Zeitpunkt hielt der Fronturlauberzug SF 2046 an und die Passagiere flohen in die Bahnsteigunterführung, weil ein Keller oder Bunker nicht mehr zu erreichen waren, welche jedoch einen Volltreffer erhielt. Bei der dritten Welle wurde der Bereich zwischen dem Bahnhof und dem Gasthof „Zur Krone“ getroffen.  
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Insgesamt starben an diesem Tag 487 Tote, darunter 300 allein auf dem Bahnhofsgelände. Ein Drittel der Treuchtlinger Häuser war zerstört oder unbewohnbar.<ref>http://www.nordbayern.de/region/treuchtlingen/schwerer-bombenangriff-auf-treuchtlingen-vor-68-jahren-1.2708761</ref> Die Opfer wurden, ebenso wie die Toten der späteren Angriffe, größtenteils auf der [[Kriegsgräberstätte Nagelberg]] beerdigt.<ref>[http://www.br-101.de/start.php?n=2&s=foto_gal&thema=mtlmdt Eine Lücke im System: 100 Jahre Bahnlinie Treuchtlingen - Donauwörth
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1906 - 2006, br-101.de]</ref>  
  
 
2004 entdeckte man die Überreste einer durch die Bombardierung zerstörten Dampflokomotive, welche sich heute im Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen befinden.<ref>[http://www.lokschau.de/treuchtlingen.html Bahnof Treuchtlingen 2004, lokschau.de]</ref>
 
2004 entdeckte man die Überreste einer durch die Bombardierung zerstörten Dampflokomotive, welche sich heute im Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen befinden.<ref>[http://www.lokschau.de/treuchtlingen.html Bahnof Treuchtlingen 2004, lokschau.de]</ref>
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:''siehe Hauptartikel [[Die Bombardierung Weißenburgs am 23. Februar 1945]]''
 
:''siehe Hauptartikel [[Die Bombardierung Weißenburgs am 23. Februar 1945]]''
Der Angriff auf [[Weißenburg]] folgte kurz darauf um 12:30 Uhr, wobei 22 Menschen starben. Die Stadt kapitulierte am 23. April 1945, nachdem US-amerikanische Truppen einmarschiert waren.<ref>[http://www.weissenburg.de/stadtgeschichte/ueberblick/ Stadtgeschichte, weissenburg.de]</ref>
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Der Angriff auf [[Weißenburg]] folgte kurz darauf um 12:30 Uhr, wobei 22 Menschen starben.
  
 
== Ellingen ==
 
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== Weitere Angriffe (außerhalb der Operation Clarion) ==
 
== Weitere Angriffe (außerhalb der Operation Clarion) ==
Ein weiterer Luftangriff in Treuchtlingen fand am 11. April 1945 statt. Es wurden etwa 500 Bomben abgeworfen.<ref>[http://www.biber-web.de/ort8.htm Unsere Heimat im Dritten Reich - 70 Jahre nach Kriegsende, biber-web.de]</ref> Dabei wurde unter anderem der [[Jüdischer Friedhof (Treuchtlingen)|Jüdische Friedhof]], sowie der südliche Teil der städtischen [[Burg Treuchtlingen|Burg]] zerstört. Es gab aber keine Todesfälle. Ebenfalls wurde Weißenburg am 21. April 1945 durch einen Tiefflieger bombardiert. Es wurden dabei sechs Gebäude vollständig zerstört, es kam jedoch niemand ums Leben.<ref>[[Die Bombardierung Weißenburgs am 23. Februar 1945]]</ref> Der Bahnhof in [[Pleinfeld]] erfuhr am 5. März 1945 einen Tieffliegerangriff um 8:12 Uhr.<ref>http://www.pleinfeld.eu/fileadmin/gemeinde/gesellschaft/eisenbahngeschichte.pdf</ref> Das Dorf [[Solnhofen]] wurde am 15. April 1945 bombardiert.<ref>http://www.biber-web.de/ort8.htm</ref>  [[Gunzenhausen]] wurde am 16. April 1945 zwischen 10:10 Uhr und 11:00 Uhr in fünf Wellen bombardiert. 141 Personen sind durch die etwa 150 Bomben gestorben. Insgesamt wurde der Bahnhof, sowie 358 Gebäude beschädigt oder zerstört, darunter auch der Braunskeller, wo viele Menschen nach Schutz gesucht haben.<ref>http://www.nordbayern.de/region/gunzenhausen/erinnerungen-an-den-luftangriff-in-gunzenhausen-1.4309749</ref>
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Ein weiterer Luftangriff in Treuchtlingen fand am 11. April 1945 statt bei dem etwa 500 Bomben abgeworfen wurden.<ref>[http://www.biber-web.de/ort8.htm Unsere Heimat im Dritten Reich - 70 Jahre nach Kriegsende, biber-web.de]</ref> Dabei wurde unter anderem der [[Jüdischer Friedhof (Treuchtlingen)|Jüdische Friedhof]], sowie der südliche Teil der [[Burg Treuchtlingen|Burg]] zerstört.  
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Ebenfalls wurde Weißenburg erneut am 21. April 1945 durch einen Tiefflieger bombardiert. Es wurden dabei sechs Gebäude vollständig zerstört, es kam jedoch niemand ums Leben.<ref>[[Die Bombardierung Weißenburgs am 23. Februar 1945]]</ref> Der Bahnhof in [[Pleinfeld]] erfuhr am 5. März 1945 einen Tieffliegerangriff um 8:12 Uhr.<ref>http://www.pleinfeld.eu/fileadmin/gemeinde/gesellschaft/eisenbahngeschichte.pdf</ref> Die Gemeinde [[Solnhofen]] wurde am 15. April 1945 bombardiert.<ref>http://www.biber-web.de/ort8.htm</ref>  [[Gunzenhausen]] wurde am 16. April 1945 zwischen 10:10 Uhr und 11:00 Uhr in fünf Wellen bombardiert. 141 Personen sind durch die etwa 150 Bomben gestorben. Insgesamt wurde der Bahnhof, sowie 358 Gebäude beschädigt oder zerstört, darunter auch der Braunskeller, wo viele Menschen nach Schutz gesucht haben.<ref>http://www.nordbayern.de/region/gunzenhausen/erinnerungen-an-den-luftangriff-in-gunzenhausen-1.4309749</ref>
  
 
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==

Version vom 16. Oktober 2015, 20:01 Uhr

Diese Infotafel nahe des Bahnhofes Treuchtlingen wurde zum 70. Jahrestag der Angriffe errichtet

Die Operation Clarion (zu Deutsch:Kriegstrompete) war eine Luftangriffskampagne der Allierten gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie fand zwischen dem 22. und dem 23. Februar 1945 statt und hatte das Ziel, sämtliche Bahnverbindungen deutschlandweit zu vernichten. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen war durch diese Bombardierungen stark betroffen.

Treuchtlingen

Gedenktafel in der Unterführung des Bahnofs

Die Stadt Treuchtlingen wurde am 23. Februar 1945 um genau 11:15 Uhr durch zwölf Kampfflugzeuge der United States Army Air Forces in drei Wellen bombardiert.[1] Bei der ersten Angriffswelle wurde die Kästleinsmühle verwüstet. Bei der zweiten wurde der Bahnhof getroffen, welcher das eigentliche Hauptangriffsziel war. Zu diesem Zeitpunkt hielt der Fronturlauberzug SF 2046 an und die Passagiere flohen in die Bahnsteigunterführung, weil ein Keller oder Bunker nicht mehr zu erreichen waren, welche jedoch einen Volltreffer erhielt. Bei der dritten Welle wurde der Bereich zwischen dem Bahnhof und dem Gasthof „Zur Krone“ getroffen.

Insgesamt starben an diesem Tag 487 Tote, darunter 300 allein auf dem Bahnhofsgelände. Ein Drittel der Treuchtlinger Häuser war zerstört oder unbewohnbar.[2] Die Opfer wurden, ebenso wie die Toten der späteren Angriffe, größtenteils auf der Kriegsgräberstätte Nagelberg beerdigt.[3]

2004 entdeckte man die Überreste einer durch die Bombardierung zerstörten Dampflokomotive, welche sich heute im Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen befinden.[4]

Weißenburg

Ruinen in Weißenburg
siehe Hauptartikel Die Bombardierung Weißenburgs am 23. Februar 1945

Der Angriff auf Weißenburg folgte kurz darauf um 12:30 Uhr, wobei 22 Menschen starben.

Ellingen

Die US Army Air Force plante zunächst einen Angriff auf Bamberg, was aufgrund schlechter Wetterbedingungen nicht möglich war. Stattdessen wurde die Kleinstadt Ellingen ausgewählt. Sie wurde etwa zeitgleich wie Weißenburg um 12:26 Uhr bombardiert. Die amerikanischen Flugzeuge warfen 70 Tonnen Bomben ab.[5] Es starben 94 Personen und es kam zu schweren Schäden in der Innenstadt und an der Kirche. Auch der Schlossgarten wurde teilweise beschädigt.[6] Der Angriff wurde durchgeführt von der 457. Bombing-Group, des 94. Wing der 1. Air-Division.[7]

Weitere Angriffe (außerhalb der Operation Clarion)

Ein weiterer Luftangriff in Treuchtlingen fand am 11. April 1945 statt bei dem etwa 500 Bomben abgeworfen wurden.[8] Dabei wurde unter anderem der Jüdische Friedhof, sowie der südliche Teil der Burg zerstört. Ebenfalls wurde Weißenburg erneut am 21. April 1945 durch einen Tiefflieger bombardiert. Es wurden dabei sechs Gebäude vollständig zerstört, es kam jedoch niemand ums Leben.[9] Der Bahnhof in Pleinfeld erfuhr am 5. März 1945 einen Tieffliegerangriff um 8:12 Uhr.[10] Die Gemeinde Solnhofen wurde am 15. April 1945 bombardiert.[11] Gunzenhausen wurde am 16. April 1945 zwischen 10:10 Uhr und 11:00 Uhr in fünf Wellen bombardiert. 141 Personen sind durch die etwa 150 Bomben gestorben. Insgesamt wurde der Bahnhof, sowie 358 Gebäude beschädigt oder zerstört, darunter auch der Braunskeller, wo viele Menschen nach Schutz gesucht haben.[12]

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten