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im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg
im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg


== bereits bearbeitete Themen==
Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens)


== in Arbeit ==
=== bereits bearbeitete Themen ===
2011: Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, 2012: Dr. Otto "Leo", FLeppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 2013: 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang, FEigler, WBlendinger, Namensvett. Bergen, Ellingen, 2 Nennsl. Kirchen, Treuchtlg.-Mahnm., Wehrkirch., 2014: JosReinfuss (90), Stadtmauer 19.Jh., Stadtm. 1950-2014, HSturm, HMeier, WLangenf., FrSchäfer, Neudf., Stadtweiher, BBuff, Muhr-St. Walbg. '''(100)''', Stadelh., -Namensv., Markh., Seeweiherm., Spitalk., Kirchenbaut.(3), Ergänz. AmHof, 2015: Silberm. (110), Galgenb.4x,  JNachtmn., Mesnerh., Brbg.Hof, Zehenth.,  Ludw.hö., H.Kaad. (120), RegKryw., Kath.Bg., SWillib., Kl.Wßbg. Baustilk. (11 Artikel), Fachw.6x (140), Erg. BlHaus, Schöna, AndrOrgel, AMöd (Okt. 2015)(m.eigens im Inhaltsverz. vermerkten Untertiteln b. d. Weihern, Pappenh. Ehrenbürgern usw. 170 (Dez. (2015), NeuesH., Stichv., UrsGräf.Papp., Dr20. 10 Fam.nam., Trchtlg.Erg., MaxuMoritz, Spitalk., 2 Wülzb., Döbler, Rohrbg., Papp.Weinb., Palme, HWMangld ,Hist.Stammt., Pleinf. Gedenkst. Frdh., Ell, Frdh.(197 Artikel Nov. 2021)


Beispiel: Fotoanordnung
<gallery>
Datei:Nennsl._rk_Kirche.jpg|Nennslingen




== Die Schambach - ehemalige Mühlen am Bach==
Quellen:


BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 33


'''''Ehemalige Dorfmühle in Suffersheim'''''
== abcKonfessionsbild ==


Kaum ist die Schambach aus der Steinriegelquelle ausgetreten, so musste sie schon eine Mühle antreiben. Das Anwesen Mühlbergweg 12 in Suffersheim ist die ehemalige Dorfmühle. 1543 wird erstmals Peter Pantels Witwe als Dorfmüllerin genannt. Die Chronik lässt sich lückenlos bis in die Gegenwart verfolgen.<ref>RUF, Gerhard: Suffersheim - Von Suberesheim zum Ortsteil von Weißenburg 867 - 1996, Weißenburger Heimatbücher Band 5, Weißenburg 1996, S. 202</ref> Die Dorfmühle ist zusammen mit den Anwesen Laubentaler Str. 19, 23 und 29 sicher eines der ältesten, die den ehemaligen Kern des Dorfes gebildet haben. Der letzte Müller war 1926 Ernst Neumeier. 1930 übernimmt die Familie Volkersdorfer das Gebäude.


Auf der Nordseite der Kirche findet sich mit dem Konfessionsbild eine Besonderheit, die an die "Confession Augustana" erinnert. Das Bild zeigt als Mittelstück die liturgischen Handlungen der evangelisch-lutherischen Kirche sowie als linke Seitenbilder die alttestamentarischen Szenen Passahmahl und Auszug aus Ägypten, rechts das Abendmahl mit Jesus und darunter, die Überreichung der Confessio Augustana auf dem Augsburger Reichstag von 1530: Der Kurfürst von Sachsen übergibt zusammen mit den Vertretern von fünf weiteren Reichsfürsten und von sechs Reichsstädten Kaiser Karl V. die Bekenntnisbücher. Unter den Vertretern der Reichsstädte ist auch der von Weißenburg. Neben dem Weißenburger Konfessionsbild gibt es nur noch fünf in evangelischen Kirchen Bayerns. Ein ähnliches Bild befindet sich auch in Augsburg in dem Raum, in dem der Reichstag stattfand. Das Bild in Augsburg ist nicht öffentlich zugänglich.


'''''Potschmühle'''''
[[Datei: Potschmühle.jpg|miniatur|Potschmühle]]


Anwesen im Westen von Suffersheim an der Abzweigung der Straße nach Haardt. 1459 erstmals genannt als ''Vetschenmühle'', 1565 heißt es ''bey der fetzer müll'', 1599 ''Potsch Mühl'', 1719 ''Butschmühle'' und 1822 ''Unterbutzmühle''; mundartlich sagt man ''buhdschmül''.<ref> STRASSNER, Erich: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken, Band 2: Land- und Stadtkreis Weißenburg i. Bay., München 1966, S. 9</ref>
accSo entstanden durch Betriebe von Heimatvertriebenen und Sowjetzonenflüchtlingen nach 1945 etwa 380 neue Arbeitsplätze in Treuchtlingen.<sup></sup><sup></sup>Zörkler, Johann in Heimatbuch Treuchtlingen, Treuchtlingen 1984, S. 191
 
Die konfessionelle Zusammensetzung verschob sich durch die überwiegend katholischen Sudetendeutschen zwischen Evangelischen und Katholiken von 7:3 zu 6:4. Aus der ehemaligen Eisenbahnerstadt wurde nach dem 2. Weltkrieg zunehmend eine Betriebs-, Wohn - und Erholungsgemeinde. Aber auch als Schulstandort ist Treuchtlingen bedeutsam. Neben der Grundschule und der 1971 in Betrieb genommenen Gesamtschule hat es auch eine Berufsschule und neuerdings das Adventure Campus.
''Fetze, Fetsche'' bedeutet sumpfiges Gelände, wodurch sich die ältesten Namenformen erklären lassen. Die Form ''Potschmühle'' ist unklar. Mittelhochdeutsch ''butze'' bedeutet Knirps, auch Poltergeist. Mühlen galten bis ins 19.Jahrhundert als nicht ganz geheuer. So wäre es denkbar, dass man nach einem Spuk den Mühlennamen von ''Vetsch''- auf ''Butschmühle'' "anglich". Die Ableitung von einem Personennamen ''Potsch'' ist wenig wahrscheinlich. Die Mühle soll angeblich aus dem 10./11. Jahrhundert stammen.<ref>BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, Weißenburger Heimatbücher Band 2, 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 106. Vgl. auch das Kinderlied "Es tanzt ein Bi-, Ba-, Butzemann" und "Apfelbutzen" oder "a klans Butzala" für ein kleines Kind.</ref>Heute ist sie nur noch Wohnhaus. Die Bewohner gehen außerlandwirtschaftlichen Tätigkeiten nach.
 
 
'''''Hammermühle'''''
 
Etwa 1 km talauswärts von Suffersheim gelegen, steht auf den Grundmauern der 1972 abgebrannten Hammermühle ein Wohnhaus, das nicht regelmäßig bewohnt wird. 1341 wurde die Mühle von den Pappenheimern an die Schenken von Geyern verkauft. Um 1500 wurde sie als Schindelmühle bezeichnet und die Hammergerechtigkeit erwähnt. Bereits 1523 wird eine ''Schindelmüle'' erwähnt und 1529 ein Paulus Müller auf der ''Schintlmüll''. 1543 wurde ein Hammermeister aus Dollnstein auf der ''Schindel müll'' als Besitzer genannt. 1546 ging das Hammerwerk in den Besitz der Stadt Weißenburg über. Die Stadt hatte damit nachweislich ein Schmelz- und Hammerwerk, und 1547 heißt es ''Schindel müller, do der Hamer ist.'' Spätestens 1560 wurde der Hammerbetrieb eingestellt. 1599 ist Georg Pfister auf der ''Schindelmühl'', jetzt ''Hammermühle'' und gehört nach Weißenburg. 1831 wurde die Mühle als Hammermühlgut mit Mahlgerechtigkeit bezeichnet.
 
Der ursprüngliche Name ''Schindelmühle'' bezieht sich entweder auf die Giebelverkleidung des Hauses bzw. dessen Dacheindeckung, was bei der üblichen Legschiefereindeckung ungewöhnlich und damit namengebend werden konnte, oder es wurden hier Schindeln hergestellt. Nach der Errichtung eines Hammerwerkes wurde die Mühle umbenannt. Die Eisenerzlager der näheren Umgebung (Bohnerze bei Osterdorf, Raitenbuch u. a.) sind vermutlich nach dem Schmelzen in der Hammerschmiede weiterverarbeitet worden. Zwischen 1920 und 1930 war dort ein Sägewerk, in dem viele Suffersheimer beschäftigt waren.<ref>Quellen: STRASSNER, s. o., S. 24; BEIER, s. o., S. 69 und vor allem RUF, Suffersheim, s. o., S. 179, dort eine ausführliche Chronik ab 1857</ref>
 
 
'''''Flemmühle'''''
[[Datei:Flemmühle.jpg|miniatur|Flemmühle mit Mühlgraben]]
 
Die Einöde Flemmühle (mundartlich ''flämmül'') liegt 458 m ü NN. Ein Abzugsgraben führt von der Schambach zur Mühle. Daneben befinden sich ein ehemaliges Korbhaus von 1833 und eine Scheune in Jurabauweise mit Legschieferdach aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.<ref>KIESSLING, Gotthard: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Denkmäler in Bayern, Band V.70/1. München: 2000, S. 448</ref> Bereits 1434 wird ein ''Flempetter'' im Salbuch von Pappenheim erwähnt, 1511 ''Flemhoff'' und 1537 ''Peter Flendt, müller a. d. Schambach''. Der Name ''Flemmühl'' taucht 1655 zum ersten Mal auf. 1705 wird sie als Mühle mit Walk(mühle), Säge und Ziegelhütte genannt. Im 16. Jahrhundert gehört sie zum Verwalteramt Geyern, später zu Pappenheim, 1806 zu Dietfurt, 1811 zur Gemeinde Schambach, ab 1824 zu Geislohe, seit der Gebietsreform 1972 zu Pappenheim.<ref>STRASSNER, s. o., S. 17</ref>
 
Ob das Bestimmungswort ''Flem-'' von mittelhochdeutsch ''vloum'' = Sumpf abzuleiten ist oder von einem ehemaligen Besitzer, vielleicht einem Vorfahren des Peter ''Flendt'', ist nicht sicher zu sagen.
<ref>BEIER, Ulf: Weißenburger Flurnamenbuch, Weißenburger Heimatbücher Band 4, Weißenburg 1995, S. 279</ref>
 
 
'''''Obere Papiermühle'''''
[[Datei:Ob. Papiermühle.jpg|miniatur|Obere Papiermühle]]
Sie liegt am östlichen Rand der Gemarkung Schambach. Eine Mühle bestand wohl schon im Hochmittelalter. Die Mühle gehörte der Herrschaft Pappenheim. So ist 1680 ein Hans Christoff Preu als pappenheimischer Untertan auf der Mühle überliefert. Um 1770 wurde diese Mühle von der Unteren Papiermühle zur Papierherstellung dazu erworben. Zu diesem Vorgang wurden Lumpen zermahlen. Die Fabrikation wurde aber 1820 wieder eingestellt und auf Getreidemühlbetrieb umgerüstet. Mitte 1826 wurde das Mühlenanwesen als Besitz des „Papierfabrikanten Georg Paul Wilke“ versteigert; es bestand aus „einem großen Fabrik- und Wohnhause, Scheune, Stallung und Hofraith, zwei Gärten, mehrere Morgen Acker und Wiesen und 1 Morgen Holz." <ref>Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis, Nr. 24 vom 14. Juni 1826, Spalte 1526f</ref>. Gemahlen wurde letztmals um 1900, die Säge war noch bis 1960 in Betrieb. Heute befinden sich neben den alten Mühlengebäuden (Mühlhaus von 1833, Nebengebäude von 1788) Neubauten als Wohnung und Garagen für das Fuhrunternehmen Felleiter.<ref>Walter E. Keller: Das Dorf Schambach, Treuchtlingen 2002, S. 89, ISBN 3-934145-15-9 und KIESSLING, s. o., S. 634</ref>
 
 
'''''Obere Mühle'''''
[[Datei:Schambach, Obere Mühle.jpg|miniatur|Obere Mühle]]
auch Obermühle genannt, mundartlich ''owermül'' in der Herrngasse 6 mit rechtwinklig angebautem ehem. Korbhaus. 1666 wird erstmals der ''Obermüller zu Schambach'' genannt. 1680 gibt Hans Christoff Preu, ''Obermüller'' zu Schambach, nach Pappenheim.<ref>STRASSNER, s. o., S. 60</ref> Die ehemalige Mühle nimmt als zweigeschossiges Wohnhaus in Jurabauweise mit ihrem Anbau eine markante Stellung am Rande des längs der Schambach angelegten Angerbereichs ein. <ref>KIESSLING, s. o., S. 636</ref> Auf der Oberen Mühle wurden eine Landwirtschaft, eine Getreidemühle und ein Sägegatter mit einem Sägeblatt betrieben. Die Mühle wurde mit drei hölzernen Wasserrädern angetrieben. Dies galt als Besonderheit. <ref>KELLER, s. o., S. 80</ref>Heute ist nur noch ein Teil der ehemaligen Mühle bewohnt.
 
Die Mühle liegt am ehemaligen Dorfanfang weiter oben am Bach als die Untermühle.
 
 
'''''Untere Mühle'''''
[[Datei:Schambach, Untermühle.jpg|miniatur|Untere Mühle]]
auch Untermühle genannt, mundartlich ''undermül'', Schambachtal 20 (früher Hauptstraße 20). 1684 wird Andreas Drießler, ''unter Müller'' in Schambach genannt, am Katasterplan von 1830 steht ''Untermüller''<ref>STRASSNER, s. o. , S. 60</ref>. Hier wurde neben einer Landwirtschaft eine Getreidemühle betrieben. Auf einem Sägegatter mit nur einem Sägeblatt wurden bis etwa 1923 Bretter geschnitten. Antriebskraft war in beiden Fällen das Wasser der Schambach. Bis zur Bachregulierung Mitte des 20. Jahrhunderts lag unterhalb der Mühle die sog. Launer-Insel zwischen Schambach und Mühlbach, auf der früher das Flachsbrechhaus stand. <ref>KELLER, s. o., S. 79</ref> Am Wehr wurden die Schafe gewaschen. Die heutigen Bewohner gehen außerlandwirtschaftlichen Berufen nach.
 
Der Name Untermühle ist zur weiter bachaufwärts liegenden Obermühle zu verstehen. Beide Namen sind nicht identisch mit der Oberen und Unteren Papiermühle.
 
 
'''''Untere Papiermühle'''''
[[Datei:Untere Papiermühle.jpg|miniatur|Untere Papiermühle]]
 
1700 ''Papiermühle''<ref>STRASSNER, s. o., S. 47</ref> - 1764 von dem Hugenotten Jacob Christoph Quinat, der unter Ludwig XIV. aus Frankreich vertrieben wurde, als Mühlen- und Manufakturgebäude erbaut. Er erhielt die gräflich-pappenheimische Erlaubnis, sein erlerntes Handwerk als "Papierer" hier wieder auszuüben. Der große, zweigeschossige Satteldachbau diente von 1770-1820 zur Papierherstellung, danach als Walkmühle. In einer Walkmühle wird Wolle gereinigt und zerfasert, und auch tierische Haare werden dort durch Verfilzen, also Walken, zu kräftigen Stoffen verarbeitet. Das Wappen über der Eingangstüre stammt von 1765, es zeigt den Heiligen Georg und die Initialen des Erbauers I.C.Q. Die Mühle war ab 1853 im Besitz der Familie Fackelmeier <ref>Info-Tafel an der Mühle und KIESSLING, Gotthard, s. o., S. 634</ref> und wird jetzt von Frau Schweinesbein bewohnt. So erklärt sich auch die Bezeichnung der Mühle in der Mundart: ''ban schwainesbain''. Die Felder sind verpachtet, der Mühlbetrieb wurde Ende 1961 eingestellt.
 
 
 
'''Durch den Abzugsgraben wurden auch folgende drei ehemaligen Mühlen mit Wasser von der Schambach angetrieben:'''
 
'''''Kohlmühle'''''
[[Datei:Kohlmühle.jpg|miniatur|Kohlmühle]]
Die Kohlmühle gehört zu Schambach. 1537 ist dort erstmals ein Sixt ''Kollmüller'' erwähnt. 1656 gibt Hans Lönlein auf der ''Kohlmühle'' an St. Gallus in Pappenheim. 1680 wird sie ''Kollmihl'' genannt.<ref>Alle Angaben nach STRASSNER, s. o., S. 32</ref> Der Name der Mühle bezieht sich vermutlich auf einen früheren Besitzer ''Koll''. Durch die mundartliche Aussprache ''kulmül'' konnte eine falsche schriftsprachliche Schreibung ''Kohlmühle'' entstehen. Eine Ableitung des Namens von den Rohrkolben des daneben liegenden Schambachriedes ist nicht ausgeschlossen, aber nicht sehr wahrscheinlich. Der Betrieb der Getreidemühle wurde 1969 eingestellt. Die heutigen Besitzer, die Familie Gerhard Rupp, bewirtschaften das Anwesen als landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb. Die Frau verdient jedoch dazu.
 
 
'''''Lehnleinsmühle'''''
[[Datei:Lehnleinsmühle, Gemälde um 1910.jpg|miniatur|Lehnleinsmühle, Gemälde um 1910]]
Die Mühle gehört zur Gemeinde Schambach. Sie wird erstmals 1596 als ''Laßles Mühl'' erwähnt. 1663 ''Lehners Mühl'', 1667 ''Leonlesmühl'', 1676 ''Lendles Mühl'', 1682 ''Lenlamühl'', 1719 ''Lenhardsmühl'' und 1737 ''Löheleinsmühl''<ref>Alle Angaben nach STRASSNER, s. o., S. 35</ref> Der Name der Mühle bezieht sich auf einen früheren Besitzer ''Lönlein''. Er könnte mit dem 1656 auf der Kohlmühle genannten Besitzer Lönlein verwandt gewesen sein. Die Form ''Lenhardsmühl'' ist eine falsche Übertragung ins Hochdeutsche, denn in der Mundart heißt ''Leonhard leand''.
 
Um 1840 bewohnte das Anwesen der "Papiermüller" Pfister. 1910 wird der Mühlbetrieb eingestellt und an die Weißenburger Bortenweberei Heinrich Schmuck verkauft, die dort bis 1915 Gold- und Silbergespinste herstellte. Der Landwirt kaufte die Gebäude zurück. Anstelle des alten Mühlengebäudes steht heute eine Maschinenhalle. Ein weiteres, heute nicht mehr vorhandenes Gebäude, das weiter südlich am Bach lag, war eine Sägmühle und gehörte dem "Holzmüller" Wörner.<ref>KELLER, Walter: Das Dorf Schambach, s. o., S. 89 und mündliche Aussagen der jetzigen Besitzer</ref> Das jetzige Wohnhaus wurde neu errichtet. Die Familie Martin Schmidt führt hier einen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb.
 
 
'''''Kästleinsmühle'''''
[[Datei:Kästleinsmühle.jpg|miniatur|Kästleinsmühle]]
 
Sie gehört zur Stadt Treuchtlingen und wird 1348 erstmals urkundlich als ''Awmill'' (= Aumühle) erwähnt, als der Marschall von Pappenheim dieses Mühlgut der Kapelle zum Heiligen Geist in Pappenheim schenkt. Im 16. Jh. ist sie im Besitz des Augustinerklosters in Pappenheim. 1644 kommt die ''Cästleins Mühl'' ins markgräflich Brandenburg-Ansbachische Verwalteramt Treuchtlingen. Der Name bedeutet Mühle in der Au (vgl. Augraben). Der heutige Name bezieht sich auf einen früheren Besitzer ''Kästlein'', was durch das Genitiv-s bestätigt wird. 1650 taucht dazu der interessante Beleg ''Au- izo Cästleinsmühl'' auf. 1738 wird als Besitzer Georg Bayer, ''Au- od. Kästleinsmüller'' genannt.<ref>Alle Angaben nach STRASSNER, s. o., S. 30</ref> 1945 wird die Mühle bei dem Bombenangriff auf Treuchtlingen weitgehend zerstört. Ein neues Wohngebäude wird etwas abseits des Baches errichtet. 1985 wird der landwirtschaftliche Betrieb eingestellt. Heutiger Besitzer: Familie Möller.
 
In der Nähe der Quelle ist die ehemalige Judenduck, die Mikwe, das rituelle Reinigungsbad, das jüdische Frauen nach der Monatsblutung benutzen. Ab 1780 gibt es die Überleitung des Wassers für rituelle Handlungen bei der Synagoge. Dieses ist die älteste Wasserleitung Treuchtlingens.
 
 
'''Quellen'''
 
Heimat- und Bäderverein Treuchtlingen e. V. (Hsg. Josef Lidl): Heimatbuch Treuchtlingen, Treuchtlingen o. J. (1985)
 
Wilhelm Bauwerker, Wilhelm Herrmann, Walter E. Keller: Das Dorf - Bilder und Geschichte(n) aus Schambach, Treuchtlingen 1986
 
 
'''Weblinks in Wikipedia'''
 
Hammermühle (Suffersheim)
 
Flemmühle
 
Obere Papiermühle (Treuchtlingen)
 
Untere Papiermühle (Treuchtlingen)
 
Schambach
 
 
{{Fußnoten}}
 
== Schambach - die Steinriegelquelle ==
 
'''Natur'''
 
Die Steinriegelquelle entspringt in eine Höhe von 462 m ü NN am nördlichen Talrand des Schambachtales aus den Werkkalken und gehört damit zum tiefen Karst. Das bedeutet, der wichtigste Stauer des Kalkwassers, der Ornatenton, liegt etwa 30 m unter dem Talniveau. Darüber ist bis zu einer gewissen Höhe ein zusammenhängender Karstwasserkörper ausgebildet, der die Steinriegelquelle speist. Somit ist sie eine sog. Überlaufquelle. Das Wasser tritt mit einer Temperatur von 8,8<sup>o</sup>C und einem pH-Wert von 7,19 aus.<ref>KÖNIG, Walter in: Suffersheim. Von Suberesheim zum Ortsteil von Weißenburg 867 - 1996, Weißenburg 1996, S. 19</ref>
 
Diese Quelle ist die bedeutendste natürliche Quelle im heutigen Stadtgebiet und ist bisher noch nie versiegt, weshalb Suffersheim auch keinen Feuerlöschteich hatte. Die Steinriegelquelle wurde 1905/07 gefasst und deckt bis heute einen wesentlichen Teil des Wasserbedarfs der Stadt Weißenburg. Die Karstquelle schüttet im Regelfall bis zu 60 Liter pro Sekunde. Die Angaben dazu sind jedoch unterschiedlich.
 
 
Das '''Einzugsgebiet''' kann jedoch nicht von den anderen Quellen im Ortsbereich von Suffersheim abgekoppelt werden und liegt auf der Albhochfläche nördlich des Schambachtales. Es erstreckt sich mindestens bis Indernbuch - Burgsalach. Die Westgrenze dürfte in etwa auf der Linie Heuberger Tal - Hohe Tanne - Bergwaldtheater verlaufen.<ref>W. KÖNIG, s. o., S. 20</ref>
 
 
'''Wasserwirtschaftliche Bedeutung'''
[[Datei:Steinriegelquelle.jpg|miniatur|Steinriegelquelle]]
Ein 12,5 km langer Stollen unterquert die Europäische Hauptwasserscheide. In einer Gussleitung DN 200 fließt das Wasser  mit einem Gefälle von 9 m Höhenunterschied in einen Hochbehälter in der Holzgasse (Schönau, in Höhe der Wolfgang-Wohlleben-Str.) in Weißenburg. Dort wird es gesammelt und aufbereitet.<ref> Informationstafel an der Quelle </ref>
 
Darüber hinaus war das Wasser aus der Steinriegelquelle auch für die Befüllung der Dampflokomotiven am Treuchtlinger Bahnhof sehr wichtig. Das Weißenburger und Treuchtlinger Stadtwappen beiderseits der gefassten Quelle erinnern daran, dass diese beiden Städte Wasserrechte an der Quelle haben. Damit bleibt für die Schambach nur der Rest des Wassers, weshalb in trockenen Sommern (z. B. 1976, 2003 oder 2012) die Schambach oft nur ein schmales Rinnsal ist. Trotzdem war vor 1905 die Quelle  so kräftig, dass sie mit ihrem Wasser bereits nach 50 m ein Mühlrad antreiben konnte [Dorfmühle, Suffersheim]. Wie bei allen Karstquellen, so ist auch bei der Steinriegelquelle die Belastung mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln problematisch, denn diese Stoffe können verhältnismäßig schnell durch das Kalkgestein bis ins Grundwasser vordringen.
 
 
Der '''Name Steinriegelquelle:''' Steinriegel sind Steinwälle, die Weidegebiete oder Äcker mit ausgelesenen Feldsteinen, meist Kalkgeröll an Berghängen, umgeben. Diese lagen an der Mühlbergleite oberhalb der Quelle, deren alte Bezeichnung ''Ursprung'' oder ''Brunnen'' ist.<ref>BEIER, Ulf: Weißenburger Flurnamenbuch, Weißenburger Heimatbücher Band 4, Weißenburg 1995, S. 304</ref>
 
{{Fußnoten}}

Aktuelle Version vom 7. November 2021, 11:03 Uhr

über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, vier Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg


bereits bearbeitete Themen

2011: Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, 2012: Dr. Otto "Leo", FLeppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 2013: 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang, FEigler, WBlendinger, Namensvett. Bergen, Ellingen, 2 Nennsl. Kirchen, Treuchtlg.-Mahnm., Wehrkirch., 2014: JosReinfuss (90), Stadtmauer 19.Jh., Stadtm. 1950-2014, HSturm, HMeier, WLangenf., FrSchäfer, Neudf., Stadtweiher, BBuff, Muhr-St. Walbg. (100), Stadelh., -Namensv., Markh., Seeweiherm., Spitalk., Kirchenbaut.(3), Ergänz. AmHof, 2015: Silberm. (110), Galgenb.4x, JNachtmn., Mesnerh., Brbg.Hof, Zehenth., Ludw.hö., H.Kaad. (120), RegKryw., Kath.Bg., SWillib., Kl.Wßbg. Baustilk. (11 Artikel), Fachw.6x (140), Erg. BlHaus, Schöna, AndrOrgel, AMöd (Okt. 2015)(m.eigens im Inhaltsverz. vermerkten Untertiteln b. d. Weihern, Pappenh. Ehrenbürgern usw. 170 (Dez. (2015), NeuesH., Stichv., UrsGräf.Papp., Dr20. 10 Fam.nam., Trchtlg.Erg., MaxuMoritz, Spitalk., 2 Wülzb., Döbler, Rohrbg., Papp.Weinb., Palme, HWMangld ,Hist.Stammt., Pleinf. Gedenkst. Frdh., Ell, Frdh.(197 Artikel Nov. 2021)

Beispiel: Fotoanordnung <gallery> Datei:Nennsl._rk_Kirche.jpg|Nennslingen


Quellen:

BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 33

abcKonfessionsbild

Auf der Nordseite der Kirche findet sich mit dem Konfessionsbild eine Besonderheit, die an die "Confession Augustana" erinnert. Das Bild zeigt als Mittelstück die liturgischen Handlungen der evangelisch-lutherischen Kirche sowie als linke Seitenbilder die alttestamentarischen Szenen Passahmahl und Auszug aus Ägypten, rechts das Abendmahl mit Jesus und darunter, die Überreichung der Confessio Augustana auf dem Augsburger Reichstag von 1530: Der Kurfürst von Sachsen übergibt zusammen mit den Vertretern von fünf weiteren Reichsfürsten und von sechs Reichsstädten Kaiser Karl V. die Bekenntnisbücher. Unter den Vertretern der Reichsstädte ist auch der von Weißenburg. Neben dem Weißenburger Konfessionsbild gibt es nur noch fünf in evangelischen Kirchen Bayerns. Ein ähnliches Bild befindet sich auch in Augsburg in dem Raum, in dem der Reichstag stattfand. Das Bild in Augsburg ist nicht öffentlich zugänglich.


accSo entstanden durch Betriebe von Heimatvertriebenen und Sowjetzonenflüchtlingen nach 1945 etwa 380 neue Arbeitsplätze in Treuchtlingen.Zörkler, Johann in Heimatbuch Treuchtlingen, Treuchtlingen 1984, S. 191 Die konfessionelle Zusammensetzung verschob sich durch die überwiegend katholischen Sudetendeutschen zwischen Evangelischen und Katholiken von 7:3 zu 6:4. Aus der ehemaligen Eisenbahnerstadt wurde nach dem 2. Weltkrieg zunehmend eine Betriebs-, Wohn - und Erholungsgemeinde. Aber auch als Schulstandort ist Treuchtlingen bedeutsam. Neben der Grundschule und der 1971 in Betrieb genommenen Gesamtschule hat es auch eine Berufsschule und neuerdings das Adventure Campus.