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Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch, Exulantennamen (40), WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., 5 Zeitzeugenberichte (50), AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str., Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch. (60), 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, RJoppien, Wßbg. FlN 1-4, JZörkler (70), Gesch. Bez. WUG-Sudeten, Europ. Hauptwasserscheide (3)
2011: Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, 2012: Dr. Otto "Leo", FLeppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 2013: 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang, FEigler, WBlendinger, Namensvett. Bergen, Ellingen, 2 Nennsl. Kirchen, Treuchtlg.-Mahnm., Wehrkirch., 2014: JosReinfuss (90), Stadtmauer 19.Jh., Stadtm. 1950-2014, HSturm, HMeier, WLangenf., FrSchäfer, Neudf., Stadtweiher, BBuff, Muhr-St. Walbg. '''(100)''', Stadelh., -Namensv., Markh., Seeweiherm., Spitalk., Kirchenbaut.(3), Ergänz. AmHof, 2015: Silberm. (110), Galgenb.4x,  JNachtmn., Mesnerh., Brbg.Hof, Zehenth.,  Ludw.hö., H.Kaad. (120), RegKryw., Kath.Bg., SWillib., Kl.Wßbg. Baustilk. (11 Artikel), Fachw.6x (140), Erg. BlHaus, Schöna, AndrOrgel, AMöd (Okt. 2015)(m.eigens im Inhaltsverz. vermerkten Untertiteln b. d. Weihern, Pappenh. Ehrenbürgern usw. 170 (Dez. (2015), NeuesH., Stichv., UrsGräf.Papp., Dr20. 10 Fam.nam., Trchtlg.Erg., MaxuMoritz, Spitalk., 2 Wülzb., Döbler, Rohrbg., Papp.Weinb., Palme, HWMangld ,Hist.Stammt., Pleinf. Gedenkst. Frdh., Ell, Frdh.(197 Artikel Nov. 2021)


Beispiel: Fotoanordnung
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Datei:Nennsl._rk_Kirche.jpg|Nennslingen




[[Datei:Margarete_Raab_1sp.jpg|miniatur|Margareta Raab]]
Quellen:


'''Margareta Raab''' (geboren am 20. September 1934 in Wolfratshausen, gestorben am 6. Januar 2014 in Weißenburg), engagierte Weißenburger Bürgerin, die sich in vielfältiger Weise für die Stadt und ihre Bürger einbrachte.
BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 33


== abcKonfessionsbild ==


'''Leben und Wirken'''


Margareta Raab heiratete 1958 den Weißenburger Unternehmer Klaus Raab. Mit ihm hatte sie zwei Söhne, Jörg und Christopher. Sie war im besten Sinne das, was man eine Bildungsbürgerin nennt. Zu ihren Hobbys zählten Reisen, Lesen, Kunst und Sprachen. Sie beherrschte Spanisch fließend, aber auch Englisch und Französisch. Sie war eine passionierte Reiterin und mochte generell Tiere.
Auf der Nordseite der Kirche findet sich mit dem Konfessionsbild eine Besonderheit, die an die "Confession Augustana" erinnert. Das Bild zeigt als Mittelstück die liturgischen Handlungen der evangelisch-lutherischen Kirche sowie als linke Seitenbilder die alttestamentarischen Szenen Passahmahl und Auszug aus Ägypten, rechts das Abendmahl mit Jesus und darunter, die Überreichung der Confessio Augustana auf dem Augsburger Reichstag von 1530: Der Kurfürst von Sachsen übergibt zusammen mit den Vertretern von fünf weiteren Reichsfürsten und von sechs Reichsstädten Kaiser Karl V. die Bekenntnisbücher. Unter den Vertretern der Reichsstädte ist auch der von Weißenburg. Neben dem Weißenburger Konfessionsbild gibt es nur noch fünf in evangelischen Kirchen Bayerns. Ein ähnliches Bild befindet sich auch in Augsburg in dem Raum, in dem der Reichstag stattfand. Das Bild in Augsburg ist nicht öffentlich zugänglich.


Aus alledem erwuchs ihr bürgerschaftliches Engagement. 30 Jahre war sie 2. Vorsitzende des Volksbildungswerkes. Sie arbeitet im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft mit und war Mitglied in der Pferdesportgemeinschaft Ellingen und im  Reitverein Weißenburg.


Besonders aber lag ihr die Integration ausländischer Mitbürger am Herzen. Für ihr jahrelanges Engagement als Vorsitzende des Koordinierungskreises Ausländische Mitbürger erhielt sie 1980 die Verdienstmedaille des Bundespräsidenten. Der damalige Landrat Dr. Karl Friedrich Zink würdigte sie bei der Verleihung als „Engel und Anwalt der Gastarbeiter“.
accSo entstanden durch Betriebe von Heimatvertriebenen und Sowjetzonenflüchtlingen nach 1945 etwa 380 neue Arbeitsplätze in Treuchtlingen.<sup></sup><sup></sup>Zörkler, Johann in Heimatbuch Treuchtlingen, Treuchtlingen 1984, S. 191
 
Die konfessionelle Zusammensetzung verschob sich durch die überwiegend katholischen Sudetendeutschen zwischen Evangelischen und Katholiken von 7:3 zu 6:4. Aus der ehemaligen Eisenbahnerstadt wurde nach dem 2. Weltkrieg zunehmend eine Betriebs-, Wohn - und Erholungsgemeinde. Aber auch als Schulstandort ist Treuchtlingen bedeutsam. Neben der Grundschule und der 1971 in Betrieb genommenen Gesamtschule hat es auch eine Berufsschule und neuerdings das Adventure Campus.
Margarete Raab war maßgeblich an der Einführung des früheren „Tages der ausländischen Gastarbeiter“ in Weißenburg sowie an Sprachkursen aus den Heimatländern beteiligt. Durch diese sollten die Gastarbeiterkinder die Verbindungen in die Heimatländer ihrer Eltern besser aufrechterhalten können. Sie ist im Alter von 79 Jahren einem langen Krebsleiden erlegen.<ref>nach Robert Renner im Weißenburger Tagblatt vom 08.01.2014</ref>
 
'''Würdigung'''
 
Mit Margareta Raab verliert die Volkshochschule Weißenburg eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten. Bereits seit den 1960er Jahren war sie als Spanisch-Dozentin tätig. Seitdem Friedrich Schäfer 1976 den Vorsitz des damaligen Volksbildungswerkes übernahm, stand sie ihm über Jahrzehnte als 2. Vorsitzende treu und zuverlässig zur Seite. In dieser Zeit hat sie das gesamte Kursprogramm nicht nur überaus engagiert ehrenamtlich organisiert und betreut, sondern weit über den Bereich der Sprachkurse hinaus stetig erweitert: Innerhalb eines Jahrzehnts verfünffachte sich die Zahl der Kurse von 10 auf knapp 50 Kurse im Herbst 1988. Die  weiterhin ansteigende Zahl der Sprachkurse betreute sie noch über mehr als ein weiteres Jahrzehnt bis zu ihrem krankheitsbedingten Rückzug im Jahr 2001.
 
Ihr selbstloses Engagement ging dabei weit über die organisatorische Betreuung der Kurse hinaus. So hat sie in ihrem Bemühen um die Integration ausländischer Mitbürger nicht nur Deutschkurse für Türkinnen veranstaltet, sondern, um von deren Ehemännern überhaupt die Erlaubnis zur Teilnahme zu erreichen, die Frauen auch zu jedem Kurstermin einzeln mit dem Auto zu Hause abgeholt und zum Kurs gefahren. Dieses Maß an persönlicher Betreuung im Dienst am Mitmenschen ist heute kaum noch vorstellbar.
 
Neben dem Kurswesen hat sie über Jahrzehnte mit großem Einsatz und Einfallsreichtum auch zahllose Reisen und Exkursionen des Volksbildungswerkes organisiert und betreut, darunter nicht nur viele Fahrten zu Kunstausstellungen und in die nähere Kulturlandschaft, sondern auch Kunst- und Kulturreisen etwa in ihr geliebtes Spanien, exklusive Kreuzfahrten, aber auch abenteuerliche Reisen nach Syrien, Jordanien oder Ägypten, ja selbst bis nach Nepal. So verdanken ihr viele Weißenburger prägende Bildungserlebnisse und unvergessliche Reiseeindrücke. Und das alles nicht nur bei äußerst kompetenter und organisatorisch perfekter, sondern auch überaus charmanter und herzlicher Betreuung: Die zierliche Margareta Raab zögerte keineswegs, den Reisenden auch noch die Koffer zu schleppen, wenn Hilfe gebraucht wurde.
 
Und so wird Margareta Raab in dankbarer Erinnerung bleiben: Als charmante, bescheidene, immer hilfsbereite Frau von großer Herzensgüte, die nie viel Aufhebens um die eigene Person machte, sondern stets für andere da war. Wenn Friedrich Schäfer der Kopf war, so kann Margareta Raab wohl als das langjährige Herz des Volksbildungswerks gelten. <ref> Dr. Andreas Palme am 10.01. 2014 anlässlich der Beerdigung v. Fr. Raab (gekürzt)</ref>
 
{{Fußnoten}}
 
==Europäische Hauptwasserscheide - Verlauf im Landkreis WUG, Südabschnitt ==
 
[[Datei:Wasserscheide_8_NEW_0001.jpg|miniatur|Die Wasserscheide zwischen Oberhochstatt und Karlsgraben]]Durch den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen verläuft die Europäische Hauptwasserscheide zwischen dem Einzugsgbiet vom Rhein einerseits und der Donau andererseits. Als erster Teilbereich wurde der Abschnitt zwischen dem Schlossberg und Oberhochstatt beschrieben. In diesem Bereich verlief die Wasserscheide immer verhältnismäßig nahe am Steilabfall des Juras. Das ist nicht weiter verwunderlich. Wie bereits ausgeführt, sind die Gesteinsschichten der südlichen Frankenalb nach Osten bzw. Südosten um etwa 3° geneigt, so dass sich Geländekante und Wasserscheide hier treffen. Die nebenstehende Karte zeigt, dass nun als zweiter der südlichste Abschnitt näher untersucht werden soll. Ab jetzt verlassen wir den Albtrauf.
Oberhochstatt liegt noch genau auf der Wasserscheide. Die obere Dorfstraße zieht als Staatsstraße 2228 am südlichen Ortsausgang nach Westen Richtung Wülzburg und bleibt bis zum Eintritt in den Wald auch die ungefähre Wasserscheide. Dann aber verläuft diese nach einigen Windungen über den Laubbichel (636 m), den Eichelberg (615 m) und den Ludwigswald genau durch den Ort '''Haardt''', wobei hier auch das einzige Mal Reste von Kreideüberdeckung berührt werden, die in Form von Alblehm auftreten.
 
[[Datei:Steinriegelquelle.jpg|miniatur|Steinriegelquelle]]
 
Wegen der genannten Neigung der Gesteinsschichten um 3<sup>o</sup> nach Osten bzw.Südosten folgt, dass die Quellen auf der Westseite eine deutlich geringere Schüttung haben als auf der Süd- und Ostseite. Ein klassisches Beispiel dafür ist die '''Steinriegelquelle in Suffersheim'''. Sie entspringt in 462 m am nördlichen Talrand des Schambachtales aus den Werkkalken und gehört damit zum tiefen Karst. Das bedeutet, der wichtigste Stauer des Kalkwassers, der Ornatenton, liegt unter dem Talniveau<ref> KÖNIG, Walter in: Suffersheim, Von Suberesheim zum Ortsteil von Weißenburg i. Bay. 867 – 1996, Weißenburg 1996, S. 19</ref>. Die Quelle tritt mit ungewöhnlicher Stärke als Überlauf-Karstquelle etwa 70 m unter der Albhochfläche hervor und hat zusammen mit weiteren Quellen im Bereich Suffersheim eine Schüttung von etwa 70 l/sec, was auf den riesigen Einzugsbereich von etwa 30 – 40 km<sup>2</sup>, der nördlich des Schambachtales liegt, zurückzuführen ist. Seit Menschen Gedenken ist dieses Wasser nicht versiegt. Das machte die erste technische Überleitung von danubischem Wasser in das Rezatgebiet im 20. Jahrhundert möglich: Seit 1906 leitete ein 12,5 km langer Stollen in natürlichem Gefälle 10 l/sec unter der Europäischen Hauptwasserscheide hindurch in den Hochbehälter in der Schönau oberhalb von Weißenburg und deckte damit knapp 100 Jahre fast ein Drittel des gesamten Wasserbedarfs der Stadt (ohne Ortsteile)<ref>Weißenburger Blätter, Nr. 3/1996, S. 24</ref>. Wegen der Belastung u. a. mit Resten der Bodendüngung durch die Landwirtschaft wird seit 2001 das Wasser jedoch von der Stadt Weißenburg nicht mehr verwendet. Einen weiteren Teil des Wassers entnahm die Stadt Treuchtlingen, wie an den beiden Wappen der Quellfassung zu erkennen ist. So wurden u. a. die Dampflokomotiven mit Wasser aus der Steinriegelquelle befüllt. Diese ist so kräftig, dass ihr Wasser bereits nach rund 50 m oberirdischen Laufs das Mühlrad der Suffersheimer Dorfmühle in Bewegung setzen konnte. So war Suffersheim dank dieses kräftig sprudelnden Baches eines der wenigen Juradörfer ohne Feuerlöschweiher. Oberhalb des Ortes ist das Laubental ein typisches Trockental der Fränkischen Alb mit einem kümmerlichen sommerlichen Bachstumpf, aber mit stark sprudelnden Karstquellen bei heftigen Niederschlägen oder lang anhaltender Feuchtigkeit. Es ist jedoch hier kein Raum, auf diese Erscheinung näher einzugehen.
 
Vielmehr soll der zweite Schwerpunkt der Betrachtung der '''Talwasserscheide''' bei Graben, nördlich von Treuchtlingen, gewidmet sein, die wir erreichen, wenn wir die Albhochfläche südlich von Dettenheim verlassen und uns auf den '''Nagelberg''' zu bewegen, einem geologischen Zeugenberg. Er ist wie der Schlossberg bei Heideck dem heutigen Steilabfall der Alb vorgelagert und durch Abtragung durch einen Urzeitfluss (man spricht von fluviatiler Erosion) entstanden. Hier am südlichsten Punkt der Europäischen Hauptwasserscheide in Bayern haben zwei geologische Erscheinungen den heutigen Zustand geprägt: die Hebung der Alb im Tertiär (vor 60 Mill. Jahren)und der '''Einschlag des Riesmeteoriten'''. Beide Vorgänge sind in der wissenschaftlichen Literatur ausführlich beschrieben<ref> BADER, K. und SCHMIDT-KALER, H.: Der Verlauf einer präriesischen Erosionsrinne im östlichen Riesvorland zwischen Treuchtlingen und Donauwörth in ''Geologica Bavarica'' 75, München 1977, S. 401 - 410; MEYER, R. und SCHMIDT-KALER, H.: Wanderungen in die Erdgeschichte, Band 1 und 2, München 1990 und 1991; TRÖGL, Hans : 1200 Jahre fossa carolina, Manuscript, Talsperren-Neubauamt Nürnberg 1993; VIOHL, Günther: Jura-Museum Eichstätt, Abteilung B "Geologie Nordbayerns" und Abteilung E "Landschaftsgeschichte der Altmühlalb", Eichstätt 1979 und 1976</ref>, weshalb hier deren Skizzierung ausreichen soll.
 
Bis vor knapp 15 Millionen Jahren entwässerte ein aus Norden kommender Fluss, ein '''Ur-Main''', über die Treuchtlinger Pforte durch die verkarstete Weißjuraplatte der südlichen Frankenalb direkt nach Süden. Dabei wurde der Nagelberg von der Alb durch Erosion abgetrennt. In der Gegend des heutigen Donauwörth stießen seine Wasser mit nördlich und östlich fließenden zusammen, die als Vorläufer der heutigen Donau anzusehen sind.
 
Vor 14,8 Millionen Jahren schlug jedoch ein riesiger Meteorit ins Nördlinger Ries und blockierte damit den Abfluss nach Süden, so dass sich ein gewaltiger Stausee bildete. Er dürfte bis in die Gegend von Nürnberg - Erlangen gereicht haben, wie die typischen Süßwasserkalkablagerungen im gesamten Bereich beweisen. Die allmähliche Auffüllung des Sees geschah aber mehr durch eingespülte Lehme und Sande, die auch den schwierigen Untergrund des Karlsgrabens bilden.
 
Im Pliozän, vor etwa 5 Millionen Jahren, begannen sich Ur-Main und Ur-Donau durch Erosion in die Albhochfläche einzugraben. Wie die Hochschotter beweisen, flossen sie anfangs jedoch noch weit über den heutigen Tälern. Die anhaltende Anhebung der Alb verlangte eine stärkere Erosion und hatte die Vorbildung der heutigen Täler zur Folge. Da das ursprüngliche Flusstal des Ur-Mains aber durch die Rieskatastrophe verschüttet war, floss er nun durch das heutige Altmühltal über Treuchtlingen nach Dollnstein. Wie durch die deutliche Verbreiterung des Tales ab hier noch zu erkennen ist, vereinigte er sich als Nebenfluss der Ur-Donau mit dieser, die ebenfalls mehrmals ihren Lauf veränderte und verlegte. Die Ur-Altmühl hat als Ur-Main-Nebenfluss wahrscheinlich das spätere Brombachtal benützt<ref>Bayerisches Staatsministerium des Innern, Oberste Baubehörde: bau intern, Sonderdruck "Fossa Carolina - 1200 Jahre Karlsgraben", München 1993</ref>.
 
[[Datei:Wasserscheide_0003.jpg|miniatur|Lydite, gefunden bei Osterdorf]]Im ältesten Pleistozän, vor etwa 1,5 Millionen Jahren, hat sich das Flusssystem im Untersuchungsraum ein letztes Mal entscheidend geändert, als durch schrittweise Flussanzapfung von Seiten des Rheins der Ur-Main an dessen System angeschlossen wurde. Es kam so zu einer Flussumkehr im Gebiet der heutigen Rezat-Rednitz-Regnitz-Furche. Drei Hauptgründe waren dafür maßgebend: Die Nebenflüsse zum Rhein haben eine höhere Fließgeschwindigkeit als die zur Donau und damit ist die rückschreitende Erosion wirkungsvoller. Andererseits führte die Hebung der Fränkischen Alb dazu, dass die Fließgeschwindigkeit der Flüsse Richtung Süden immer weiter sank. So hat die Altmühl heute auf der 62,5 km langen Strecke zwischen Herrieden und Treuchtlingen mit 8,5 m Höhenunterschied nur 13,6 cm Gefälle pro km und gehört damit zu den am langsamsten fließenden Gewässern Mitteleuropas, womit sich die bekannten Hochwasser von selbst erklären: Denn es fehlt an Schubkraft, die zusätzlichen Wassermassen abzutransportieren. Als dritter Hauptgrund kommt hinzu, dass während der Eiszeiten der Boden gefroren war, das Wasser also oberflächlich abfließen musste, weil es nicht versickern konnte, und das hat die rückschreitende Erosion bei schneller fließenden Flüssen ungleich stärker begünstigt als bei langsamen.
 
Eine Bestätigung dieser Hypothesen über die Entstehung der Talwasserscheide bei Treuchtlingen finden wir an der Straßengabelung östlich von Osterdorf in den Äckern nahe beim Bergnershof. Es sind dies zum Ersten die '''Lydite''' (schwarze Flusskiesel des Urmains, die dieser aus dem Frankenwald mitgebracht und hier abgelagert hat) und zum Zweiten die '''Bunte Breccie''' (ein aus eckigen verkitteten Bruchstücken entstandenes Gestein, das durch die Rieskatastrophe gebildet wurde und - der Zufall wollte es so - auf dieselben Felder geschleudert wurde). Wenn auch die Funde zahlreich sind, so haben die meisten Lydite jedoch nur die Größe eines Fingergliedes, Hühnerei große Steine sind schon die Ausnahme. Funde von Bunter Breccie sind selten.
[[Datei:Fossa_Carolina.jpg|miniatur|Karlsgraben]]
Den Beratern um Karl den Großen ist es nun zu verdanken, dass diese den späteren Kaiser auf die einzige Talwasserscheide zwischen dem rhenanischen und danubischen Flusssystem in Mitteleuropa aufmerksam gemacht haben, so dass dieser vermutlich 792 den Auftrag zum Bau des '''Karlsgrabens''' geben ließ. Strategische und wirtschaftliche Gründe waren wohl vor allem die Motive zum Bau diess über 3 km langen Kanals, der für damalige Verhältnisse nicht nur eine technische Spitzenleistung war, sondern auch ein gewaltiges logistisches Problem, waren doch über einen längeren Zeitraum Hunderte Schanzarbeiter beschäftigt, die auch versorgt sein wollten. <ref> TRÖGL, Hans: Der Karlsgraben, in "Frankenland", Heft 1/2012, Würzburg 2012, S. 79 ff.</ref> Die wissenschaftliche Forschung, die im Zusammenhang mit dem Jubiläumsjahr 1993 vorangetrieben wurde, geht heute davon aus, dass zwar das Unternehmen nicht perfekt vollendet werden konnte - "die tonigen Schluffsande und die darauf liegenden quartären Deckschichten waren besonders im Grundwasserbereich für die Bauarbeiter Karls des Großen ein zu schwieriger Untergrund, der mit den damaligen Mitteln nicht zu bewältigen war"<ref>Bayerisches Staatsministerium des Innern, Oberste Baubehörde: bau intern, Sonderdruck "Fossa Carolina - 1200 Jahre Karlsgraben", München 1993</ref>- , aber dass doch ein befahrbarer Wasserweg entstanden war. Der Wasserspiegel der Altmühl liegt bei 408,5 m ü. NN, die Scheitelhöhe der Talwasserscheide bei 420,5 m, der heutige Dorfweiher von Graben als Rest des Kanals hat eine Scheitelhöhe von 414,7 m. Es war also ein Höhenunterschied von etwa 12 m zu überwinden. Da Schleusenkammern noch unbekannt waren, muss wohl eher an einen Scheitelkanal gedacht werden, in den auf schiefen Ebenen die 1-t-Schiffe z. B. von Pferden über nasse, quer liegende Rundhölzer gezogen wurden. Da auch die Schwäbische Rezat zumindest bis Weißenburg noch nicht schiffbar war, war auch hier eine Lösung z. B. in Form einer  Weiherkette erforderlich. Vieles spricht dafür, dass der Karlsgraben zwar in gewissem Sinne eine Bauruine (opus imperfectum) blieb, aber trotzdem  funktionsfähig war, denn es wurden nicht nur 794 in Frankfurt am Main Schiffe aus Regensburg gesichtet, sondern es blieb auch eine Ansiedlung königsfreier Wehrbauern im Dorf Graben. Diese waren wahrscheinlich auch mit Aufgaben am Karlsgraben betraut. 1992 wurden 15 Bohrungen durchgeführt. Ihre geologische und paläobotanische Interpretation bestätigten, dass die '''Fossa Carolina''' sowohl im südlichen als auch im nördlichen heute noch erkennbaren Teil der Kanal weitergeführt war und dass beim damaligen Bau systematisch vorgegangen wurde, was hohes Ingenieurwissen voraussetzte<ref>Einzelheiten s. KOCH, Robert und LENINGER, Gerhard in: Bayerisches Staatsministerium des Innern, Oberste Baubehörde: bau intern, Sonderdruck "Fossa Carolina - 1200 Jahre Karlsgraben", München 1993, S. 11 ff 12</ref>. Auch die Grabungen im Herbst 2013 bestätigten die Annahme, dass der Kanal in Betrieb gewesen war. Erst im Laufe der Jahrhunderte verfielen und verlandeten Teile oder wurden zugeschüttet und die Wälle teilweise abgetragen. Jedenfalls bleibt hier der Forschung noch ein interessantes Betätigungsfeld.
 
Der Bau des Karlsgrabens hat aber bis in unsere Tage die Wasserscheide verändert. Der heute trockene Teil beiderseits des Eisenbahndamms entwässert entgegen dem natürlichen Gefälle zur Altmühl, der mit Wasser gefüllte, im südlich daran anschließenden Stück, ohnehin. An der Nordseite der Fossa Carolina steht beim ehemaligen Bahnwärterhaus ein Pumpbrunnen, der die Talwasserscheide markiert. Das hier zu Tage beförderte Wasser fließt rechter Hand zur Nordsee und linker Hand zum Schwarzen Meer, wie auch der Text und die Steinreliefs mit Rhein und Donau symbolisieren. Allerdings steht dieser Brunnen nicht auf der natürlichen Wasserscheide, sondern hat nur dadurch Gültigkeit, dass die südliche Ableitung des Wassers in den künstlich geschaffenen Karlsgraben führt.
 
Aber nicht nur hier macht die Hauptwasserscheide einen Knick. Seltsam eckig verläuft sie auch über den Nagelberg, aber nicht etwa über dessen höchsten Punkt, sondern fast der ganze Berg entwässert nach Süden zur Altmühl und lediglich ein kleines Eck der Teil im Nordosten - nordöstlich des Hexentanzplatzes -  zur Schwäbischen Rezat, die oberhalb von Dettenheim entspringt. Die '''Flurnamen''' ''Schipfet'' (= schwingender Boden), ''Ried'' (= mit Riedgras, also Sumpfgras bewachsenes Moor), ''Elm'' (= Ulme als Baum, der feuchte Gegenden bevorzugt), ''Egelsee'' (= ehemaliger Tümpel mit Blutegeln) oder ''Seeäcker'' (= Gebiet, das bei starken Regenfällen zum See wird) in diesem Eck '''der Dettenheimer Gemarkung''' sagen aus, dass es sich hier um eine sumpfige Gegend handelte, die kaum Abflüsse mit nennenswertem Gefälle hatte, ehe im 19. Jahrhundert mit Bodenmeliorationen begonnen wurde.
 
In einem dritten Beitrag soll der Abschnitt vom Karlsgraben bis zur nördlichen Landkreisgrenze im Haundorfer Wald untersucht werden.
 
{{Fußnoten}}
 
==Europäische Hauptwasserscheide - Verlauf im Landkreis WUG, Westabschnitt==
[[Datei:Wasserscheide_0002_NEW_NEW.jpg|miniatur| Der auf der Wasserscheide liegende Weiler Grönhart]]Auch westlich und nördlich des Karlsgrabens überrascht der Verlauf der Wasserscheide durch zahlreiche Windungen, wobei am Rande vermerkt sei, dass auch am '''Bubenheimer Berg''' wieder Bunte Breccie des Meteoriteneinschlags in das Ries zu finden ist.
 
Als Beispiel, wie kompliziert die hydrologischen Verhältnisse entlang der Wasserscheide sein können, sei auf das Beispiel von '''Grönhart''' hingewiesen. Der Weiler liegt auf einem kleinen Hügel und entwässert tatsächlich in drei verschiedene Richtungen. Die blau markierten Gebäude auf der Skizze entwässern über den Loh- graben zur Altmühl. Die rot eingezeichneten Gebäude schicken ihr Wasser zur Schwäbischen Rezat. Das ist umso erstaunlicher, weil die Rezat im Osten des Ortes liegt und nach Norden fließt, aber ausgerechnet die im Süden liegenden Gebäude zur Rezat entwässern. Damit jedoch nicht genug: Die beiden roten mit einem Kreuz bezeichneten Gebäude im Osten entwässern direkt zur Schwäbischen Rezat, während von den anderen das Wasser über den Triebgraben zu ihr abfließt.
[[Datei:Wasserscheide_NEW.jpg|miniatur|Die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Karlsgraben und Kalbensteinberg]]
Unauffällig ist dann der weitere Verlauf über den Emetzheimer Berg, der in Landkarten als Hunger- oder Hainberg erscheint, und weiter über den Trommetsheimer, Flüglinger und Pfaffenberg. Dabei fällt auf, dass auch Kattenhochstatt genau auf der Wasserscheide liegt, was in trockenen Sommern in früheren Jahrzehnten immer wieder zu Wasserknappheit führte. Andererseits schaffte es das im Westen des Dorfes entspringende Unterwiesengraben oder Wöhrbach genannte kleine Fließ- gewässer, dass es gelegentlich gewaltige Überschwemmungen in der angrenzenden Flur und im benachbarten Holzingen hervorrief.
 
Auch die '''Flüglinger Burg''' steht genau auf der Wasserscheide. Der 541 m hohe Flüglinger oder Weimersheimer Berg trägt die Reste einer 1029 erstmals genannten Burg, die aber nachgewiesenermaßen bereits mittel- und jungsteinzeitliche Siedlungsreste aufweist sowie eine Abschnittsbefestigung mit Wall und Graben aus dem 7. bis 10. Jahrhundert<ref>BEIER, Ulf: Weißenburger Flurnamenbuch, Weißenburg 1995, S. 327</ref>. Die unmittelbar westlich daneben verlaufende Schlucht ''Kühtrieb'' zeigt einen 5 - 6 m hohen Aufschluss des Dogger-Beta-Eisensandsteins, wie wir ihm bei Bergen im ersten Teil dieser dreiteiligen Betrachtung bereits begegnet sind. Auch dieser Bodenschatz wurde bis in die frühe Neuzeit zur Eisengewinnung abgebaut.
 
Der '''Pfaffenberg''' schließlich ist von besonderer Bedeutung, weil hier zum ersten Male, und zwar 1961, Wasser aus dem wasserarmen Rezateinzugsbereich in das Altmühlgebiet umgeleitet wurde. Zwischen Dorsbrunn und Walkerszell wurde ein 80 m tiefer Brunnen gebohrt, dessen Wasser im Hochbehälter am Pfaffenberg gesammelt wird, um von dort neben Gemeinden im rhenanischen Bereich (nämlich Dorsbrunn, Massenbach, Ramsberg, St. Veit und Thannhausen) auch Stopfenheim mit Trink- und Löschwasser zu versorgen<ref>WAGNER, Friedrich in: Stopfenheimer Heimatbuch, Weißenburg, 1995, S. 285</ref>. Die heute rund 800 Einwohner zählende Gemeinde liegt am Störzelbach, der mit dem Schlossgartenwasser an der Westflanke des Pfaffenberges entspringt und in die Altmühl mündet.
 
[[Datei:Wasserscheide_0005_NEW.jpg|miniatur|Altmühlüberleiter während des Baus]]Genau umgedreht, nämlich die Überleitung von Wasser aus dem oberen Altmühltal in das wasserarme Rednitzgebiet ist der dritte Schwerpunkt auf der Exkursion entlang der Europäischen Hauptwasserscheide im südlichen Mittelfranken. Der Industrieraum Nürnberg-Fürth-Erlangen leidet unter Wassermangel, die Altmühl andererseits hatte jährlich wiederkehrende Hochwasser, was in den 1960er Jahren den Plan einer erneuten Flussanzapfung gedeihen ließ. Der Mensch ahmte nach, was die Natur ihm mit der Flussumkehr von Rezat-Rednitz-Regnitz vorgemacht hatte (vgl. [[Europäische Hauptwasserscheide - Verlauf im Landkreis WUG, Südabschnitt)]]. In großem Stil wurde das '''[[Brombachsee]]projekt''' geschaffen, aus dem sich das derzeitige '''Fränkische Seenland''' entwickelt hat, durch das gleichzeitig im südlichen Mittelfranken wichtige landschaftliche und strukturelle Akzente gesetzt wurden. Wie im Artikel über den Südabschnitt der Wasserscheide erwähnt, hat die Ur-Altmühl vermutlich vor zwei Millionen Jahren das Brombachtal auf ihrem Weg nach Südosten benützt. Und heute fließt wieder Altmühlwasser in dieser Rinne, wenn auch die heutige Wasserscheide durch einen Stollen untertunnelt wurde, der etwa 3 km südlich des oberen Brombachtales liegt.
 
[[Datei:Wasserscheide_0005_NEW_0001.jpg|miniatur|Altmühlüberleiter bereits 1981]]
Im Jahre 1970 beschloss der Bayerische Landtag den Bau, da Nordbayern nur etwa ein Drittel der Wassermenge pro Einwohner zur Verfügung hat wie Südbayern. Die Überleitung erfolgt zum einen durch den Main-Donau-Kanal, der 1992 fertiggestellt wurde, mit bis zu 125 Millionen m<sup>3</sup> im Jahr und durch das Brombachseeprojekt mit 25 Millionen m<sup>3</sup> im Jahr. Beide Systeme sind jedoch voneinander unabhängig. Das Altmühlhochwasser wird bereits bei Ornbau<ref>Das Denkmal des Heiligen Jakobs, des Pfarrpatrons von Ornbau, der als überlebensgroße Bronzefigur von einem Stein auf den anderen springt, symbolisiert die Überwindung der Wasserscheide am Wehr des Altmühlzuleiters als Ausgangspunkt für das Überleitungssystem von Altmühlwasser ins Rezatgebiet.</ref> in den '''[[Altmühl]]see''' bei Gunzen- hausen geleitet, der als Ausgleichsbecken fungiert. Dieses verbindet der '''Altmühlüberleiter''' mit dem 8,9 km entfernten Kleinen Brombachsee. Der Wasserspiegel- unterschied zwischen den beiden Speicherseen beträgt 4,5 m. Die Hauptwasserscheide wird durch einen 2,7 km langen Stollen unterfahren, durch den bis zu 70 m<sup>3</sup>/sec abgeleitet werden können. Beiderseits des Stollens schließen sich offene Gewässerstrecken an, und zwar auf der Altmühlseite von etwa 4 km und der Brombachseite von rund 2 km<ref>Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern: Wasserwirtschaft, Heft 9: Überleitung von Altmühl- und Donauwasser in das Regnitz-Main-Gebiet, München 1981, S. 14</ref>. Die wasserwirtschaftlichen Maßnahmen sind praktisch abgeschlossen. Einrichtungen zur Wasserversorgung und Abwasserbesei- tigung, für den Fremdenverkehr und Erholungssektor waren aber ebenso erforderlich wie eine moderne Verkehrserschließung. Nachhaltige Veränderungen nicht nur in der Natur, sondern auch in der Erwerbs- und Sozialstruktur waren die Folge, sind noch im Gange und bedürfen begleitender Schutzmaßnahmen. Das Talsperren-Neubauamt informierte ausführlich durch populärwissenschaftliche Veröffentlichungen<ref>Informationsmaterial kann bezogen werden von der  Besucher-Informationsstelle Mandlesmühle 1, 91785 Pleinfeld, die auch besucht werden kann</ref>, weshalb hier nur die Hydrogeologie erwähnt wird. Immerhin entstand durch diese größte wasserwirtschaftliche Maßnahme Bayerns eine Wasserfläche des '''Großen Brombachsees''' von 9,3 km<sup>2</sup>, die die des Tegernsees (9 km<sup>2</sup>) übertrifft.
 
[[Datei:Wasserscheide_0004.jpg|miniatur|Gräfensteinberg, Ziehbrunnen]]
 
War der Pfaffenberg geologisch noch vom Unteren Jura mit seinen reichen Fossilienfunden gekennzeichnet, so stoßen wir kurz darauf ins Gebiet des Keupersandes. Der hier anzutreffende Burgsandstein ist sehr wasserdurchlässig, weshalb ausgedehnte Kiefernwälder auf mageren Böden das Landschaftsbild bestimmen. Das Waldgebiet, das der Altmühlüberleiter unterquert, heißt bezeichnenderweise Heide. Auch im weiteren Verlauf der Hauptwasserscheide bewegen wir uns außer um Gräfensteinberg, das am Südhang des hier beginnenden Brombachtales liegt und von Obstbäumen eingerahmt wird, vorwiegend im Wald. Das erschwert dem Betrachter aber auch das Erkennen von Einzelheiten wie größeren Zusammenhängen im Gegensatz zum freien Blick auf der Albhochfläche oder zwischen dem Nagelberg und Pfaffenberg. Die Wasserscheide verläuft allerdings hier auch unspektakulär, weshalb auf eine genauere Beschreibung verzichtet werden kann.
 
Man verlässt die naturwissenschaftliche Arbeit und kommt in den Bereich der Esoterik einerseits bzw. der  Kultusforschung andererseits, wenn man fragt, warum so viele Orte genau auf der Hauptwasserscheide liegen. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sind dies Geyern, Oberhochstatt, Haardt, Hagenau, Grönhart, Kattenhochstatt, das Schwedenkreuz genannte Sühnekreuz nördlich davon, die Flüglinger Burg und Gräfensteinberg.  Sicher spielen in den meisten Fällen die Bodengüte (z. B. Haardt, Hagenau, Kattenhochstatt) und die strategische Lage (z. B. Geyern, Oberhochstatt, Flüglinger Burg, ein Stück des Limes bei Pfofeld oder Gräfensteinberg) die entscheidende Rolle. Sollten weitere Gründe in Frage kommen, wäre dies für einen Kultusforscher eine reizvolle Aufgabe.<ref>Geologische Karten von Bayern 1: 25 000, Blatt 6830 Gunzenhausen, 6831 Spalt, 6931 Weißenburg, 6932 Nennslingen, 7031 Treuchtlingen, 7032 Bieswang; ersch. München 1976 – 2011</ref>
 
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Aktuelle Version vom 7. November 2021, 11:03 Uhr

über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, vier Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg


bereits bearbeitete Themen

2011: Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, 2012: Dr. Otto "Leo", FLeppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 2013: 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang, FEigler, WBlendinger, Namensvett. Bergen, Ellingen, 2 Nennsl. Kirchen, Treuchtlg.-Mahnm., Wehrkirch., 2014: JosReinfuss (90), Stadtmauer 19.Jh., Stadtm. 1950-2014, HSturm, HMeier, WLangenf., FrSchäfer, Neudf., Stadtweiher, BBuff, Muhr-St. Walbg. (100), Stadelh., -Namensv., Markh., Seeweiherm., Spitalk., Kirchenbaut.(3), Ergänz. AmHof, 2015: Silberm. (110), Galgenb.4x, JNachtmn., Mesnerh., Brbg.Hof, Zehenth., Ludw.hö., H.Kaad. (120), RegKryw., Kath.Bg., SWillib., Kl.Wßbg. Baustilk. (11 Artikel), Fachw.6x (140), Erg. BlHaus, Schöna, AndrOrgel, AMöd (Okt. 2015)(m.eigens im Inhaltsverz. vermerkten Untertiteln b. d. Weihern, Pappenh. Ehrenbürgern usw. 170 (Dez. (2015), NeuesH., Stichv., UrsGräf.Papp., Dr20. 10 Fam.nam., Trchtlg.Erg., MaxuMoritz, Spitalk., 2 Wülzb., Döbler, Rohrbg., Papp.Weinb., Palme, HWMangld ,Hist.Stammt., Pleinf. Gedenkst. Frdh., Ell, Frdh.(197 Artikel Nov. 2021)

Beispiel: Fotoanordnung <gallery> Datei:Nennsl._rk_Kirche.jpg|Nennslingen


Quellen:

BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 33

abcKonfessionsbild

Auf der Nordseite der Kirche findet sich mit dem Konfessionsbild eine Besonderheit, die an die "Confession Augustana" erinnert. Das Bild zeigt als Mittelstück die liturgischen Handlungen der evangelisch-lutherischen Kirche sowie als linke Seitenbilder die alttestamentarischen Szenen Passahmahl und Auszug aus Ägypten, rechts das Abendmahl mit Jesus und darunter, die Überreichung der Confessio Augustana auf dem Augsburger Reichstag von 1530: Der Kurfürst von Sachsen übergibt zusammen mit den Vertretern von fünf weiteren Reichsfürsten und von sechs Reichsstädten Kaiser Karl V. die Bekenntnisbücher. Unter den Vertretern der Reichsstädte ist auch der von Weißenburg. Neben dem Weißenburger Konfessionsbild gibt es nur noch fünf in evangelischen Kirchen Bayerns. Ein ähnliches Bild befindet sich auch in Augsburg in dem Raum, in dem der Reichstag stattfand. Das Bild in Augsburg ist nicht öffentlich zugänglich.


accSo entstanden durch Betriebe von Heimatvertriebenen und Sowjetzonenflüchtlingen nach 1945 etwa 380 neue Arbeitsplätze in Treuchtlingen.Zörkler, Johann in Heimatbuch Treuchtlingen, Treuchtlingen 1984, S. 191 Die konfessionelle Zusammensetzung verschob sich durch die überwiegend katholischen Sudetendeutschen zwischen Evangelischen und Katholiken von 7:3 zu 6:4. Aus der ehemaligen Eisenbahnerstadt wurde nach dem 2. Weltkrieg zunehmend eine Betriebs-, Wohn - und Erholungsgemeinde. Aber auch als Schulstandort ist Treuchtlingen bedeutsam. Neben der Grundschule und der 1971 in Betrieb genommenen Gesamtschule hat es auch eine Berufsschule und neuerdings das Adventure Campus.