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Es kamen aber bei den Exulanten wohl auch soziale Gründe hinzu. So finden wir unter ihnen verhältnismäßig wenige Bauern, viele Handwerker (auch qualifizierte), aber auch einfache Berufe (Hirte, Flurer, Taglöhner). Aus dem Herzogtum Pfalz-Neuburg kommen praktisch keine Bauern.
 
Es kamen aber bei den Exulanten wohl auch soziale Gründe hinzu. So finden wir unter ihnen verhältnismäßig wenige Bauern, viele Handwerker (auch qualifizierte), aber auch einfache Berufe (Hirte, Flurer, Taglöhner). Aus dem Herzogtum Pfalz-Neuburg kommen praktisch keine Bauern.
 
   
 
   
Vor allem 1632 wütete der Dreißigjährige Krieg hier furchtbar und brachte unsägliches Leid über das Land und seine Bevölkerung, und zwar sowohl durch kaiserliche als auch durch schwedische Truppen. So wurden z. B. in Suffersheim von 39 Höfen 20 zerstört und 19 total niedergebrannt, sodass dort keine einzige Familie mehr leben konnte.<ref> Kraft, Wilhelm: Die Eroberung von Pappenheim vor 300 Jahren, in : Heimatkurier des Fränkischen Kuriers vom 01.07.1933                                                                                                                                                                                                                                                                                         </ref> In Haardt überstanden 2 von 14 Höfen diese Kriegszeit. <ref>Richert, Artur: Wüstungen des Weißenburger Umlandes, Zulassungsarbeit, Erlangen 1970, S. 67</ref> Das Kirchenbuch von Weimersheim vermerkt: 1632-33 grassierte hier und in der Umgegend die Pest und das Dorf war nach wiederholten Plünderungen und Feuersbrünsten zu einer Wüste geworden, sodass einschließlich Schmalwiesen und Hattenhof nur noch 4-5 Familien hier wohnten.<ref> Gröschel, s.o., S. 50 </ref> EIGLER<ref>Eigler, Friedrich: Pappenheimer Grafendörfer, Treuchtlingen 1998, S. 61</ref> nennt folgende Zahlen:  
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Vor allem 1632 wütete der Dreißigjährige Krieg hier furchtbar und brachte unsägliches Leid über das Land und seine Bevölkerung, und zwar sowohl durch kaiserliche als auch durch schwedische Truppen. So wurden z. B. in Suffersheim von 39 Höfen 20 zerstört und 19 total niedergebrannt, sodass dort keine einzige Familie mehr leben konnte.<ref> Kraft, Wilhelm: Die Eroberung von Pappenheim vor 300 Jahren, in : Heimatkurier des Fränkischen Kuriers vom 01.07.1933 </ref> In Haardt überstanden 2 von 14 Höfen diese Kriegszeit. <ref>Richert, Artur: Wüstungen des Weißenburger Umlandes, Zulassungsarbeit, Erlangen 1970, S. 67</ref> Das Kirchenbuch von Weimersheim vermerkt: 1632-33 grassierte hier und in der Umgegend die Pest und das Dorf war nach wiederholten Plünderungen und Feuersbrünsten zu einer Wüste geworden, sodass einschließlich Schmalwiesen und Hattenhof nur noch 4-5 Familien hier wohnten.<ref> Gröschel, s.o., S. 50 </ref> EIGLER<ref>Eigler, Friedrich: Pappenheimer Grafendörfer, Treuchtlingen 1998, S. 61</ref> nennt folgende Zahlen:  
  
 
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Version vom 7. Januar 2013, 12:20 Uhr

über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, vier Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg

bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub.GUN,OBSchwirzer, Hist.Stammtisch

in Arbeit

Ehrenbürger der Stadt Pappenheim

Die Ernennung zum Ehrenbürger ist eine besondere Auszeichnung, mit der jedoch keine besonderen Rechte oder Pflichten verbunden sind. Die zu ehrende Person muss weder deutscher Staatsbürger, noch Gemeindebürger im Sinne der Gemeindeordnung sein, oder in dieser wohnen, sie muss sich aber in jedem Fall besondere Verdienste gerade um die Gemeinde erworben haben. Da das Ehrenbürgerrecht die Rechtsfähigkeit des zu Ehrenden voraussetzt, kann die Ernennung nur zu seinen Lebzeiten erfolgen.

Bisher wurden sechs Bürger und zwei Bürgerinnen Pappenheims zu Ehrenbürgern ernannt:


Hingkeldey, Johann Andreas Friedrich, geb. 18 in ________________, gest. 1... in ______________. Er wurde im Juli 1878 erster Ehrenbürger, "wegen seiner vierzigjährigen ersprießlichen Wirksamkeit". Er war Lehrer, Kantor und Gründer des regionalen Schullehrervereins. Von ihm stammt u. a. "Predigt über Psalm 122 an der 100jährigen Jubelfeier der Kircheneinweihung in Solnhofen, gehalten am 21. Juli 1885"


Brebisius, Dr. Friedrich; geb. 18.. in ______________, gest. 1… in ______________; Ernennung zum Ehrenbürger am 9. August 1886 anlässlich seines 50-jährigen Doktorjubiläums. Er war seit 1854 Gerichtsarzt in Pappenheim, dann bis 1892 Bezirksarzt.


Deisinger, Dr. Wilhelm, geb. 18.. in Pappenheim, gest. … in _______________; Ernennung zum Ehrenbürger am 1. März 1891 anlässlich seiner goldenen Hochzeit. Er war Gerichtstierarzt, im Gemeindekollegium, im Magistrat und im Armenpflegschaftsrat, bevor er als Landstallmeister nach Ansbach ging. Als rühriger Mensch brachte er sich in vielfältiger Weise ins Leben der Stadt ein. Die Deisingerstraße als Hauptgeschäftsstraße in Pappenheim erinnert an den großen Sohn der Stadt.


Hans Rukwid

Hans Rukwid, geb. 1861 in Mägerkingen / Württemberg, gest. 1944 in ……………..; Ehrenbürger seit dem 3. Januar 1922, 20-jährige Tätigkeit als Magistratsrat, Bürgermeister von 1914 bis 1932 und Mitbesitzer der Ofenfabrik Glöckel und Rukwid. In seiner Amtszeit wurde in Pappenheim u. a. der Ausbau des Krankenhauses, des E-Werkes, der Wasserleitung und der Straßen vorangetrieben. An den Ehrenbürger Hans Rukwid erinnert heute die Bgm.-Rukwid-Straße, in der auch noch das Gebäude der vormaligen Ofenfabrik steht.










Hoechstetter Sophie,

Sophie Hoechstetter

geboren 1873 in Pappenheim, gest. 1945 in der Moosschweige bei Dachau; Ehrenbürgerin seit 5. Juli 1933; Mitglied der traditionsreichen hiesigen Apothekerfamilie. Als Romanschriftstellerin und Dichterin vorwiegend romantischer Texte mit geschichtlichem Bezug fanden ihre Werke in ganz Deutschland große Beachtung und Anerkennung, auch wenn ihr Lebenswandel und Selbstverständnis wohl nicht ganz in die Strömungen der Zeit passten. Außerdem war sie Malerin. Der Sophie-Hoechstetter-Weg und das Hoechstetterhaus erinnern noch heute an diese bekannte Schriftstellerin. In einer Steintafel an der Grundstücksmauer ist eines ihrer feinsinnigen Gedichte verewigt."Kein Autor hat Frnaken so schön, so einfühlend, so eindrucksvoll geschildert wie Sophie Hoechstetter."[1]








Kipfmüller, Bertha Friederika, Dr. phil, Dr. jur.;

Bertha Kipfmüller

geb. 1861 in Pappenheim, gest. 1948 in Pappenheim; Ernennung zur Ehrenbürgerin am 2. März 1946. Sie war eine deutsche Lehrerin, Frauenrechtlerin, Pazifistin und Privatgelehrte und wurde 1899 die erste Frau Bayerns, die zum Dr. phil. promoviert wurde. 1886 gründete sie in Nürnberg den „Mittelfränkischen Lehrerinnenverein“ als erste berufsständische Frauenvereinigung Bayerns. Im Jahr 1890 war sie eine der Mitgründerinnen des "Allgemeinen deutschen Lehrerinnenvereins". Ferner gründete sie den "Richard-Wagner-Verband deutscher Frauen" und war außerdem Vorsitzende der Nürnberger Sektion des "Vereins für das Deutschtum im Ausland (VDA)". In Nürnberg kümmerte sie sich sehr engagiert um nach dem Versailler Vertrag aus Elsass-Lothringen und Polen ausgewiesene Deutsche und um die Deutschen im Sudetenland und Südtirol.

1935 kehrte sie nach Pappenheim zurück. In ihren letzten Lebensjahren baute sie in Pappenheim das Kulturreferat der Stadt auf. Anlässlich ihrer Ernennung zur Ehrenbürgerin wurde 1946 die Straße, in der sie wohnte, nach ihr benannt.[1]


Wilhelm Kraft

Kraft, Dr. phil. Wilhelm,

geb. 1891 in Pappenheim, gest. 1969 in _____________, Ehrenbürger seit 5.August 1964; Oberstudiendirektor in Nürnberg mit ständigem Bezug zu seiner Geburtsstadt. Nach seinem Berufsleben zog es ihn wieder zurück nach Pappenheim, wo er sich als Historiker und Heimatforscher einen Namen machte und bedeutende Werke und Aufzeichnungen über die Geschichte der Reichserbmarschälle von Pappenheim machte und die Geschichte der Stadt in Arbeiten über das Augustiner-Eremitenkloster, die Kunstschätze in der Liebfrauenkirche, aber auch über Versteinerungssammlungen oder die Nadelherstellung anfertigte. Sein zentrales Verdienst ist es, die geschichtliche Bedeutung Pappenheims herausgestellt udn gefördert zu haben. Ihm zu Ehren ist der Dr.-Wilhelm-Kraft-Weg gewidmet.





Nestler, Georg,

Georg Nestler

geb. 1892 in ................, gest. 1976 in ..................; Ehrenbürger seit 21. Dezember 1967; Mitinhaber der Strickwarenfabrik Hofana. Nach der Übergabe seines Betriebes an die Firma Dino Valiano gründete er zusammen mit seiner Frau Charlotte die Nestlerstiftung, durch deren Finanzkraft wurde das Altenheim "Georg Nestler Haus" in der Alexander-Beck-Straße eingerichtet. Zeit seines Lebens hat Georg Nestler die Alten und Armen unterstützt. Großzügige Zuwendungen hat auch die damalige BRK-Sanitätskolonne Pappenheim erhalten.[2]






Hans Navratil

Navratil, Hans, geb. 1922 in Mährisch Trübau /Schönhengstgau, heute Tschechische Republik; Ehrenbürger seit 28. August 2012 anlässlich seines 90.Geburtstag, ehem. selbstständiger Fotograf, kam 1946 als Heimatvertriebener in den Raum Pappenheim; ehrenamtlicher Stadtarchivar mit außergewöhnlichem Engagement für die Erforschung und Aufarbeitung der Pappenheimer Geschichte, z. B. Erstellen einer Ortschronik von Zimmern zusammen mit dem damaligen Dorflehrer Walter Kunert, Systematisierung des Pappenheimer Stadtarchivs, Beginn der systematischen Erfassung der Bewohner der Pappenheimer Häuser. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Schriften zur Heimatgeschichte, z. B. Pappenheim in alten Ansichten, Marschall-Friedrich Ferdinand, Graf von Pappenheim (1702-1793), und seine Mätressen, Die St.-Michaels-Kirche in Niederpappenheim, Die Chronik des Johann Martin Zuttel, der zweite Band Zuttel Zwo, Galluskirche Pappenheim mit Friedhof sowie fundierte Artikel im „Gemeindebrief" und kleinere Veröffentlichungen. Indem er in vielen Vereinen tätig ist, kommt sein unermüdlichem Einsatz für das Gemeinwohl zum Ausdruck.[3]


Weblinks im Internet:

[1] Dr. Bertha Kipfmüller

[2] Georg-Nestler-Haus

[3] Hans Navratil


Exulantennamen im Raume Weißenburg

Ulf Beier


Als Exulanten bezeichnet man in Mittelfranken im Allgemeinen die Glaubensflüchtlinge, die im 17. Jahrhundert wegen ihres evangelischen Glaubens benachteiligt, verfolgt und schließlich vor die Wahl gestellt wurden, entweder katholisch zu werden oder ihre Heimat zu verlassen.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren es nur kleinere Gruppen. Die ältesten Exulanten, die im Raum Weißenburg eintrafen, stammten aus den damals habsburgischen Landen Böhmen und Schlesien[2]. Zur gleichen Zeit kamen dann die Glaubensflüchtlinge aus Kurbaiern und Pfalz-Neuburg hinzu[3]. Die vertriebenen „Landler“ stammten vor allem aus dem „Ländlein ob der Enns“ (in etwa das heutige Oberösterreich[4] ohne das damals noch bairische Innviertel) und dem westlichen Niederösterreich. Zum geringen Teil ließen sich Exulanten aus Kärnten, dem Land Salzburg und der Steiermark hier nieder, vor allem nach 1650, nur vereinzelt früher. Der große Zug der „Salzburger“ von 1732 zog jedoch nur durch Franken durch, da sich die meisten in Ostpreußen niederließen.[5] Dabei kamen manche Nachfahren nach 1945 auf Umwegen in den hiesigen Raum.[6]


Die Evangelischen waren in ihrer Heimat starkem Druck ausgesetzt: Verweigerung der Bürgerrechte, Verbrennen evangelischer Bücher, Berufsverbot für evangelische Geistliche und Lehrer [7], Verpflichtung bei Strafe, dem katholischen Gottesdienst beizuwohnen, an der Fronleichnamsprozession teilzunehmen usw. Tausende entschlossen sich deshalb zu gehen. Für die Wirtschaft in Ober- und Niederösterreich waren die Folgen verheerend. Für die Exulanten war der Wegzug eine Katastrophe, nämlich der Verlust großer Teile ihres Vermögens, die Auflösung emotionaler Bindungen zu Familienangehörigen, Freunden und Nachbarn, aber auch der Gräber und der vertrauten heimatlichen Umgebung. Das Zurücklassen von Haus und Hof, um unangefochten im Glauben leben zu können, war für viele äußerst schmerzlich. Für das evangelische Franken, das durch die furchtbaren Geschehnisse des Dreißigjährigen Krieges verwüstet war, war dies ein Glücksfall: Es kamen tüchtige, überzeugungstreue, mutige Menschen, die in den zerstörten Dörfern und Städten fleißig am Wiederaufbau teilnahmen. – In mancher Hinsicht erinnert ihr Schicksal an das der 14 Millionen deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, die nach dem 2.Weltkrieg in ein zerstörtes Restdeutschland kamen und unter schweren Bedingungen halfen, das Land wieder aufzubauen.

Es kamen aber bei den Exulanten wohl auch soziale Gründe hinzu. So finden wir unter ihnen verhältnismäßig wenige Bauern, viele Handwerker (auch qualifizierte), aber auch einfache Berufe (Hirte, Flurer, Taglöhner). Aus dem Herzogtum Pfalz-Neuburg kommen praktisch keine Bauern.

Vor allem 1632 wütete der Dreißigjährige Krieg hier furchtbar und brachte unsägliches Leid über das Land und seine Bevölkerung, und zwar sowohl durch kaiserliche als auch durch schwedische Truppen. So wurden z. B. in Suffersheim von 39 Höfen 20 zerstört und 19 total niedergebrannt, sodass dort keine einzige Familie mehr leben konnte.[8] In Haardt überstanden 2 von 14 Höfen diese Kriegszeit. [9] Das Kirchenbuch von Weimersheim vermerkt: 1632-33 grassierte hier und in der Umgegend die Pest und das Dorf war nach wiederholten Plünderungen und Feuersbrünsten zu einer Wüste geworden, sodass einschließlich Schmalwiesen und Hattenhof nur noch 4-5 Familien hier wohnten.[10] EIGLER[11] nennt folgende Zahlen:

Ort Familien 1632 1633
Geislohe 23 1
Göhren 29 2
Neudorf 43 5
Osterdorf 17 0
Schambach 35 2


Insofern war man froh, wenn nach Jahrzehnten die verödeten Dörfer wieder mit Menschenleben erfüllt wurden. Für die einzelnen Orte im Raume Weißenburg ergeben sich dabei folgende Zahlen:[12]

Ort Anzahl der Exulantennamen
Alesheim[13] - Nennslingen 137
Bergen mit Geyern Neudorf[14] 3
und Kaltenbuch 53 Niederpappenheim 17
Bieswang 36 Oberhochstatt 41
Bubenheim 9 Pappenheim 38
Burgsalach 24 Rehlingen 24
Büttelbronn 35 Schambach 8
Dettenheim 22 Solnhofen 35
Dietfurt b. Treuchtl. 63 Suffersheim 16
Ellingen 2 Thalmannsfeld 36
Emetzheim 59 Treuchtlingen 8
Ettenstatt u. Reuth u.N. 93 Trommetsheim 50
Graben 8 Wachenhofen 7
Gundelsheim/Altmühl 13 Walting 2
Holzingen 36 Weiboldshausen 35
Höttingen 12 Weimersheim 116
Kattenhochstatt 30 Weißenburg 430
Langenaltheim 62 Wettelsheim 71
Markt Berolzheim 126


Die Aufzeichnungen von GRÖSCHEL sind zwar zuverlässig, aber keineswegs vollständig. Er nennt etwa 2.600 Exulantennamen. Nach Abzug der Namen, die mehrfach auftauchen und die ähnlich geschrieben werden (z. B. Kirchmaier, -mayer, -majer, -meier, -meyer), deren Schreibung sich aber im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändern konnte, bleiben etwa 1.140 verschiedene Familiennamen übrig. Die Anzahl der Namen ist nicht identisch mit der tatsächlichen Zahl der Exulanten, die höher liegt, da mehrfach nur der Haushaltvorstand genannt ist, selten die Kinder, gelegentlich die Geschwister, aber nicht, ob diese volljährig waren. Auch bleibt die Frage offen, wie lange ein Exulant als solcher zählt. Sind es nur diejenigen, die vor ihrer Vertreibung im Herkunftsland geboren waren oder auch die Kinder, wenn beide Eltern Exulanten waren? Durch die hiesigen Geburtsorte der Kinder erschienen sie nicht mehr als solche. Bekannt ist aber, dass gerade in der ersten Generation vielfach noch Exulanten untereinander geheiratet haben. Das Identitätsbewusstsein war also noch sehr ausgeprägt. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass manch ein Glaubensverfolgter die Weißenburger Gegend erst nach Umherirren in anderen Herrschaftsbereichen aufsuchte.[15] und dann nicht mehr als Exulant geführt wird, sondern nach seinem letzten Wohnort.


Wiederholt finden sich Familien aus demselben Ort im neuen. Man weiß, dass man versucht hat, Familien und Dorfgemeinschaften nicht auseinanderzureißen, was in mehreren Fällen gelungen ist.[16]


Mehrere Landler werden in den Kirchenbüchern nach ihrem letzten Wohnsitz vor der Vertreibung benannt. Offensichtlich hatten sie noch keinen festen Familiennamen und sind deshalb nach der Einöde, dem Weiler oder Dorf benannt, aus dem sie kamen (z. B. Hans Obenöder aus Obenödt, heute Obernedt, einem Einzelhaus in Obertresleinsbach/O.Ö.; Oberauer aus Oberaubach, Gemeinde Eschenau/O.Ö.; Gabriel und Daniel Offenmüller von der Ofenmühle in der Ortschaft Mayrhof, Gem. Regau b. Vöcklabruck /O.Ö.; Barbara Rammelmüller, ihr Vater war Müller uff der Rammelmühl in St. Martin im Mühlkreis/O.Ö.; Maria Schabersberger aus Schabersberg/O.Ö. in Nennslingen; Hans Schächinger aus Schächa im Ländlein ob der Enns; Schwarzlander, Daniel, aus Schwarzlandt bei Vöcklabruck.[17]

Ein weiteres Problem war die Wiedergabe der mundartlichen Aussprache in der Schriftsprache: Helena Rödelsöder kommt von der Reindlsedt in Oberneukirchen bei Leonfelden in O.Ö. Sie hat ihren Namen vermutlich Räindlsêderi ausgesprochen, was der Schreiber dann „verhochdeutscht“ hat. Auch ist die Schreibung Artner wohl nur eine hyperkorrekte für Ortner. Die sogenannte oberdeutsche Anlautverhärtung macht aus Bieringer Püringer, Bühler (zu Bühel = Hügel) wird zu Püchler, außerdem durch Entrundung des ü zu Piehler. Neben dem Namen Neulinger tritt Nölinger auf. Die Nachfahren eines Pikkel von 1671 können sich heute Bickel, Pickel, Pickl, Pückel u. ä. schreiben. Ein vollständiges Erfassen aller Namenvarianten war unmöglich. Manche Namen tauchen in nahezu abenteuerlichen Schreibungen auf, z. B. Benlöder als Bennlander oder Baumgartner als Baumgartinger.


Die meisten Exulanten kommen aus dem heutigen Ober- und Niederösterreich. Häufig sind diese Namen vielsilbig und beziehen sich auf Orts- oder Flurnamen, z. B. Hinterleitner, Lichtenwalder, Rodelberger. Ein typischer Landlername ist z. B. Satzinger. Neben dem Sippennest in Burgsalach ist der Name im Raum Weißenburg und einigen Gegenden Mittelfrankens stark verbreitet, währenddessen er sonst selten ist. Auch die Namensform mit der Endung –inger gilt als typisch oberdeutsch. Der Familienname ist ein Herkunftsname, d. h. der erste Namensträger wurde nach seinem Wohnort benannt, aus dem er in einen neuen zugezogen ist.

Ferner zeigt sich, dass die FN mit der Endung –lein keineswegs nur auf Franken beschränkt sind. So nennt GRÖSCHEL neun Namensträger/innen aus dem „Ländlein ob der Enns“ (Gütlein, Eckerlein, Heberlein, Hörrenderlein, Hüntlein, Holzlein, Megelein, Reinlein, Schätzlein) sowie je einen aus Schwaben (Heuchelein) und Oberbayern (Scheublein). Der FN Pöverlein erscheint auch als Pöfferl. Dies lässt jedoch die Vermutung zu, dass es sich in einigen Fällen auch um Schreiberformen handeln kann. Entsprechendes gilt für den Umlaut –ö– in –dörfer statt oberdeutsch –dorfer. Er kann ebenfalls sekundär sein. Es ist wahrscheinlich, dass einige FN im Laufe der Zeit umgeformt wurden, z. B. aus Strasser wurde Straßner oder umgekehrt. Auch Schreibfehler sind möglich: So steht Wibner statt Wißner (heute Wiesner), Grobmeier statt Großmeier u. ä.

Während in vielen Familien zumindest eine mündliche Überlieferung besteht, dass die Vorfahren „aus Österreich“ stammen, fehlt diese bei den Exulanten aus den anderen Gebieten praktisch völlig, sodass hier nur sehr vage Aussagen gemacht werden können. Die Folge ist, dass die Anzahl der österreichischen Exulantennamen unverhältnismäßig höher ist als die der anderen.

Ferner erwies sich die Gruppe jener Namen als unergiebig, die es auch schon vor Ankunft der Exulanten im Weißenburger Raum gab bzw. von Namen aus dem Gebiet von Pfalz-Neuburg um Heideck, Hilpoltstein, die zum Teil denen des Weißenburger Raumes gleichen, z. B. Berger, Frey, Karl, Köbler, Krüger, Stephan, Weber oder Zinner[17].

Man sollte die Mobilität auch der bäuerlichen Bevölkerung in früheren Jahrhunderten nicht unterschätzen. Wie alte Steuerlisten zeigen, sind Besitzerwechsel bei Höfen an der Tagesordnung. Erst recht nahm der Wohnortwechsel im 20. Jahrhundert aus privaten und beruflichen Gründen stark zu. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, das Untersuchungsgebiet auf den Altlandkreis Weißenburg und einige Nachbargemeinden auszudehnen, um wenigstens ein Mindestmaß an räumlicher Veränderung der Menschen zu berücksichtigen. Trotzdem ist es auffällig, wie viele Exulantennamen heute verschwunden sind. Selbst wenn man außer Acht lässt, dass es den Familiennamen zwar im Untersuchungsgebiet gibt, aber der Namensträger kein Nachfahre der Glaubensflüchtlinge ist, sondern nur „zufällig“ denselben Namen trägt, so ist doch etwa die Hälfte der Exulantennamen heute hier nicht mehr zu finden.

Berücksichtigt man nur jene Namen, die mit Sicherheit oder großer Wahrscheinlichkeit Exulantennamen sind, so bleiben 217 von etwa 1.140 übrig. Das sind 19 %. D. h. 31 % der heutigen Namen im Weißenburger Raum, die auch Exulanten getragen haben, stammen von Personen, die später zugezogen sind und/oder von jeher katholisch waren. Es ist erstaunlich, dass selbst Namen, die im 17. Jh. häufig auftreten, heute ausgestorben sind. GRÖSCHEL nennt 5 Moser und 7 Steininger. Die heutigen Namensträger sind aber katholisch und stammen ursprünglich nicht von hier[18]. Erst recht sind die meisten seltenen FN verschwunden, nur wenige haben überdauert, z. B. Offenmüller in Weißenburg, Wollner in Oberhochstatt, Birngruber (heute noch 13 Telefonbucheinträge), Horndasch (20), Pöverlein (11). Außerdem ist damit zu rechnen, dass nach spätestens einer Generation die Vielfalt der Exulantennamen deutlich abgenommen haben wird, da zahlreiche Namensträger/innen keine Nachfahren im Raum Weißenburg haben.

Der Name Kirchdorfer war im 17. Jahrhundert elf Mal in fünf verschiedenen Orten im Altlandkreis anzutreffen, davon sechs Mal in Trommetsheim, während er heute in elf Orten zu finden ist mit insgesamt 21 Eintragungen im Telefonbuch. Aber in den ursprünglich genannten Dörfern tritt er heute gar nicht mehr auf, jedoch in Nachbargemeinden. Zehn der genannten Exulanten stammen aus dem heutigen Oberösterreich, dort gibt es die Kreisstadt Kirchdorf. Es handelt sich also offenbar um einen Herkunftsnamen.

In der folgenden Auflistung sind zum einen die Exulantennamen genannt, die seit dem 17. Jahrhundert bis heute in den nachstehenden Gemeinden und ihren Ortsteilen zu finden sind: Alesheim, Bergen, Burgsalach, Ellingen, Ettenstatt, Höttingen, Langenaltheim, Nennslingen, Pappenheim, Pleinfeld, Solnhofen, Treuchtlingen und Weißenburg (in einzelnen relevanten Fällen auch in Markt Berolzheim, Theilenhofen und Raitenbuch).

Maßgebend für die Untersuchung, ob es den Exulantennamen heute noch im Raum Weißenburg gibt, waren die Eintragungen bei den jeweiligen Ortsnetzen im Telefonbuch Nr. 73 von 2008 der Deutschen Post AG. Es kann nur dieser Stand wiedergegeben werden. Nicht erfasste Personen konnten verständlicherweise nicht berücksichtigt werden, wenn sie nicht dem Verfasser persönlich bekannt waren.

Die Zahl in Klammern dahinter gibt an, wie viele Namensträger 2008 im Telefonbuch genannt wurden. Das bedeutet aber keineswegs, dass alle Genannten Exulantenvorfahren hätten, sondern dass dies wenigstens für einen Namensträger gilt. Im Allgemeinen ist dies durch Rücksprache (insgesamt etwa 200 Anrufe und Dutzende persönlicher Gespräche) geschehen, wobei die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Angesprochenen bei den Recherchen ein besonderes Lob verdienen. Kursiv geschriebene Namen zeigen an, dass es sich wahrscheinlich um einen Exulantennamen handelt, dass dies aber unsicher ist, weil es

1. den Namen auch schon vor 1600 im Weißenburger Raum gab (* hinter dem Namen) oder

2. keine Familienüberlieferung bekannt ist oder

3. der Name so häufig ist, dass eine Zuordnung zum Namen des Glaubensflüchtlings ohne umfangreiche Ahnenforschung nicht möglich ist.

In den anderen Fällen ist es sicher oder zumindest sehr wahrscheinlich, dass die Vorfahren Exulanten waren.


Die häufigsten deutschen Familiennamen, nämlich Müller, Meyer (Maier, Mair, Mayer, Meier), Schmidt, Schneider, Fischer, Weber, Becker (Bäcker), Wagner, Schäfer, Hof(f)mann, Bau(e)r, aber auch Bayer/Baier, Hu(e)ber und Weiß blieben in der Auflistung unberücksichtigt. Sie tauchen natürlich auch bei den Exulantenfamilien oft auf. Man kann daher davon ausgehen, dass unter den heutigen Namensträgern auch ihre Nachfahren sind. Aber eine Rückverfolgung bis ins 17. Jahrhundert ist wegen der zahlreichen Namensvettern kaum möglich.

Es ist nicht auszuschließen, dass Namen übersehen wurden, waren doch einige 10.000 Telefonbucheinträge durchzusehen[19].


1. Namen von Exulanten aus Ober- und Niederösterreich

Adacker (10) Ammersdörfer/-dorfer (11) Angermaier/-meyer (3) Auer (13) Baumgärtner (19) /-gartner (2) Berger*/Perger (27) (s.a. 5.)
Biber (11) (s.a. 5.) Bickel (6)(s.a. Pick(e)l) Biringer (1) Brechenmacher (4) Brock(2) Buchberger (2)
Buchinger (9) Buchstaller (4) Dietrich (25) (s.a. 5.) Ebner (3) Eckart/Eckardt (5) Eckerlein* (24)
Eisenmeier (9) Eißenberger (3) Enderlein (16) Erdmannsdörfer (6) Fellner (7) Föttinger (14)
Forster* (28) Franz (6) Fried(e)l (9) Fuchs* (33) (s.a. 5.) Gagsteiger (20) Geißelmeyer (1)
Goppelt (18)(s.a. 5.) Gruber (68) (s.a. 3.) Grünsteudel (6) Hammer (11) Heckel* (16)/Heckl (11) (s.a. 3. u. 4.) Hemmeter (22)
Her(r)mann (29) Herzog* (14) Hetzner (7) Hinterleitner (3) Hofer (8) Holzinger (15)
Horn (6) Hübner (15) Hüttmeyer/-meier (11) Hut(t)er (7) Jung* (18) Jungmeier (4) (s.a. 6.)
Jungwirth (2) Kattinger (14) Kemmelmeier/-meyer (18) Kern (20) Kirchdorfer (24)/-dörfer (2) /-dorffer (8)
Kirchmeier/-meyer (7) (s.a. 3) Kittsteiner (25) Knoll (30) Krauß (9)/Kraus (10) Lehner (20) Lichtenwalder (7)
Liebhardt (7) Lindner* (26) (s.a. 2.) Lippenberger (4) Merkenschlager (1) Mayerhoffer (2)/Meyerhöfer (4) Meierhuber (4)/Meyer- (2)
Meingast (3) Mittermeier (2) (s.a. 4.) Moshammer (4) Mühlöder (11) Mü(h)rl (7) Natter (4)
Neuhäuser/-häußer (5) Neumayer/-meier/-meyer (32) Noderer (1) Oberhuber (11) Obermeyer/-meier* (28) Obernöder (11)
Opitsch (7) Ortner (11) Oster (4) Pauckner (12) Pick(e)l (10) (s.a. Bickel) Pöverlein (11)
Preu (4) Reindel (9) Reingruber (2) Reinhard/dt/t (6) (s.a. 2.) Reißinger (8) Reithinger (1)
Reuter (26) Riedel (15) / Riedl (21) Rodelberger (3)/Rottelberger (1) Rösch* (15) ( s.a. 5.) Roth* (43) (s.a. 4.) Rotheneder (3)
Röttenbacher (15) Rührnschopf (4) Satzinger (79) Säuringer (2) Schleg(e)l (9) Schreiner (12)
Schwarz (53) (s.a. 2. u. 3.) Schweinzer (5) Schwenk (42) Sindel (13) Staudinger* (3) (s.a. 3.) Stauffer (7)
Stettinger (13) Stöhr (57) Strob(e)l* (29) Sturm (6) (s.a. 3.) Traunfelder (1) Volkersdorfer (2)
Wechsler* (14) (s.a. 3.) Weißbeck (5) Wieser (15) (s.a. 2.) Winkler (37) s.a. 2. u. 4.) Wimmer (4) Winter (52) (s.a. 2, u.4.)
Wolfshöfer (5) Wolkersdörfer'(3) Wollner (2) Wurm (23) (s.a. 5.) Zehnder (2) Zol(l)nhofer (26)
Zeh(e)nder (2)


2. Exulantennamen aus den damaligen österreichischen Erblanden Böhmen, Mähren, Schlesien, Kärnten, Steiermark, Tirol und Westungarn:

Bit(t)ner/Büttner (7 ev.) (Wien, s.a. 6.) Ellinger (21) (Kärnten) Feldner (4) (Tirol) Grimm* (55) (Böhmen; s.a. 3.) Kipf (5) (Böhmen)
Lindner* (20) (Eger/Böhmen) Nagel (6) (s.a. 6.) Opitz (9) (Wien) Reichard/dt/t (37) (Südmähren) Reinhard/dt/t (6) (Prag; s.a. 1.)
Schwarz (53) (Böhmen; s.a. 1. u. 3) Seidel (12) (Böhmen) Wieser (15) (Kärnten; s.a. 1.) Wenninger (9) Winkler (37) (Steierm; s.a. 1. u. 4.)
Winter (52) (Mähren; s.a. 1. u. 4.) Wurzer (7) (Sterzing/Tirol) Zimmermann ((6) (Eger/Böhmen)


3. Exulantennamen aus dem Herrschaftsgebiet Pfalz-Neuburg (mit Heideck, Hilpoltstein):

Adel* (2) (Weilheim) Bart(e)l (23) (Aberzhausen) Beierlein* (21) /Beyerlein (7) (Monheim) Ernst* (13) (Rennertshofen)
Grimm * (55) (Hilpoltstein) Gruber (68) (Grien; s.a. 1.) Heckel* (16) /Heckl (11) (s.a.1. u. 4.) Horndasch (20) (Heideck)
Knab (5) (Wemding) Kirchmeier/meyer (7)( Monheim; s.a. 1.) Kraft* (37) (Heideck) Linsenmeier/-meyer (6)
Meister* (5) (Hilpoltstein) Schmidtkonz (15) Schmidkunz (6) (Heideck) Schreiber (13) (s.a. 4.)
Schwarz (53) (Hilpoltst. u. Neuburg: s.a. 1. u. 2.) Staudinger* (3)(s.a. 1.) Steiner (20) (Neubg; s.a. 4. u. 6.) Sturm (6) (s.a. 1.)
Wechsler * (14) (s.a. 1) Wid(e)mann* (22) (Wemding; s.a. 5.)


4. Exulantennamen aus dem Kurfürstentum Baiern (Ober-, Niederbayern, Oberpfalz):

Arauner (4) Bi(e)swanger* (7) (Raum Wemding) Binder (5) (s.a. 5.) Gut(h)mann* (38)
Heck(e)l* (27) (s.a. 1.u. 3.) Held* (23) Hölzel/Hoelzel/Hölzl (28) Merkel (13)
Mittermeier (2) (s.a. 1.) Roth* (43) (s.a. 1.) !Schreiber (13) (s.a. 3.) Städ(t)ler (20)
Steiner (20) (s.a. 3. u. 6.) Straßner (25) (s.a. 5.) Winkler (37) (s.a. 1. u. 2.) Winter (52) (s.a. 1. u. 2.)


5. Exulanten aus anderen Gebieten (auch aus dem Erzbistum Salzburg):

Berger/Perger (27) (Salzbg. Land; s.a. 1.) Biber (11) (Salzbg. Land; s.a. 1.) Binder (5) (Salzburg, s.a. 4.) Brunner (9) (Pfalz; s.a. 1.) Dietrich (25) (Elsass, s.a. 1.)
Ferber*/Färber (6) (Donauwörth) Frey* (16) Fuchs* (33) (Regensburg; s.a. 1.) Goppelt (18) (s.a. 1.) Kirschbaum (1)
Rösch* (s.a. 1.) Roth (Bayern; s.a. 1.) Straßner (25) (Wttbg.; s.a. 4.) Wied(e)mann* (22) (Eichstätt,; s.a. 3.) Wurm (Bistum Passau; s.a. 1.)


6. Exulanten, deren Herkunft nicht bekannt ist:

Bi(t)tner/Büttner (7 ev.) (s.a. 2.) Enzenberger (5) Hausleider (2) (Österreich) Hinterholzinger (1)
Hohenberger (7)/Höhen- (3) Jungmeier (4) (s.a. 1.) Mühlöder (11) (Österreich) Nagel (6) (s.a. 1.)
Reutelhuber (Alesheimer Kirchenbücher verbrannt) Salzner (8) Stadelbauer (12) Steiner (20) (s.a. 3. u. 4.)
Wenk (7) Wissinger (3) (Österreich) Wolf (32) Zagelmeyer (2)(wahrsch. Österreich)


Folgende Namen sind Herkunfts- oder Wohnstättennamen[20]

Adacker (Wohnung am öden Acker),

Ammersdorfer (Ammerstorf in O.Ö),

Auer (zum ON oder Flurnamen Au = feuchtes Wiesenland),

Baumgärtner (Wohnung am (Obst-)Baumgarten oder Baumgarting 4 ON in O.Ö.),

Berger (häufiger ON u. Flurname),

Bi(e)swanger (Bieswang b. Pappenheim),

Biringer (ON Pühring in O.Ö.),

Birngruber (Wohnung an einer Vertiefung, in der Birnbäume standen),

Brunner (häufiger ON Brunn: u. a. 11 in N.Ö. u. 8 in O.Ö.),

Buchberger (häufiger ON: u. a. 8 in N.Ö, 4 in O.Ö. u. häufiger Flurname),

Buchinger (1 Weiler Buching, Gem. Haidershofen Bez. Amstetten, N.Ö.; Weiler buchinger , Gem. St. Lorenz, Bez. Vöcklabruck, Buchen 2x in O.Ö.),

Buchstaller (Stall = Stelle mit Buchen),

Ebner (Wohnung im Talboden, in der Ebene oder ON Eben: 10 in N.Ö., 8 in O.Ö., Ebenau, ON Ebner, u.a. 5 in O.Ö.),

Eißenberger (Eitzenberg in O.Ö.),

Ellinger (2 Weiler Elling in O.Ö.; ON Ölling in O.Ö. u. 2 in Salzburg),

Enzenberger (Enzersberg b. Salzburg, Enzelsberg in Obb. u. d. Opf. oder Flurname),

Erdmannsdörfer (Ort in O.Ö.),

Feldner (ON Felden),

Föttinger (Ursprungsort nicht bekannt, vielleicht Vötting/Ndb. oder Vötting/Obb.),

Forster (häufiger ON u. Flurname Forst),

Gagsteiger (Wohnung am steilen (= gach) Steig),

Gruber (tief gelegene Stelle im Gelände),

Grünsteudel (Wohnung an der Staude = Busch),

Hausleider (Leite = Steilhang am Haus),

Helfenberger (Ort in O.Ö.),

Hinterholzinger (15 ON Hinterholz in N.Ö., 2 ON in O.Ö.),

Hinterleitner (Leite = Steilhang),

Hölzel (kleiner Wald),

Holzinger (2 ON Holzing in N.Ö., 3 ON in O.Ö.),

Hofer (Inhaber eines großen Hofes; häufiger ON Hof u. Hofen),

Hohenberger/Höhen- (häufiger ON),

Horn (Wohnung bei einem (Berg-)Horn, nach einem Flurnamen; ON Horn in N.Ö.),

Kattinger (Ursprungsort unbekannt),

Kirchdorfer (z. B. Kirchdorf/O.Ö.),

Kirchmeier (vgl. Niedermeier),

Kirschbaum (Wohnung dort),

Kittsteiner (urspr. zum Flurnamen Kitzstein) ,

Lichtenwalder (heller Wald),

Lindner (häufiger ON u. Flurname Lind(e), Linden, Lindenau),

Lippenberger (Flurname, Lipp = Philipp),

Mayerhoffer / Meyerhöfer (6 ON Maierhöfen in N.Ö., 4 Maierhof in O.Ö. u. viele Einzelhöfe),

Merkenschlager (Flurname: Schlag = Rodung; Merk = Markward, Markus o.ä.),

Moshammer (3 ON Mosham in O. Ö.),

Mühlöder (Mühle als Einöde bzw. ON Mühledt, O.Ö.),

Neuhäuser (3 ON Neuhaus in N.Ö. u. 2 ON in O.Ö.; ON Neuhausen in O.Ö.),

Niedermeyer/-meier (nach der Lage im Dorf, Maier = großer Bauer mit besonderen Rechten),

Oberhuber (Bauer, der eine Hube (= Hufe) Land hat und oben im Dorf wohnt),

Obermeier (s. Niedermeyer),

Obernöder (oberer Einödhof),

Oster (Hof im Osten des Dorfes),

Reingruber (Reingrub in N.Ö.),

Reißinger (ON Reitzing in N.Ö.),

Reithinger (3 ON Reiting in O.Ö.),

Reutelhuber (Bauer mit einer Hufe Land auf gerodetem Gebiet oder an dieses angrenzend)

Reuter (häufiger ON Reut(h), Reit = Rodung),

Rodelberger (Flurname),

Röttenbacher (2 ON Rottenbach in N.Ö. u. ON in O.Ö.)

Rotheneder (Einödhof des Roth),

Satzinger (Satzinghof b. Arbesbach / N.Ö.),

Säuringer (Ursprungsort nicht bekannt),

Stadelbauer (beim (Zehent-)Stadel wohnender Bauer bzw. zu ON Stadl Paura, O.Ö.),

Staudinger (einer aus den Stauden, zu mhd. Gesträuch, Gebüsch),

Stauffer (zum ON Stauf /O.Ö. bzw. mhd. stouf = hochragender Felsen),

Steiner (häufiger ON u. Flurname Stein),

Stettinger (ON Stetten in O.Ö. u. 2 ON in N.Ö.),

Straßner (an der Straße Wohnende),

Traunfelder (Ort in N.Ö.),

Volkersdorfer (Volkersdorf u. –torf in O.Ö.; Volkersdorf im Kr. Ansbach; s.a. Wolkersdörfer),

Wenninger (Hof in d. Steierm., ON in d. Schweiz),

Wieser (häufiger ON u. Flurname),

Winkler (im Winkel Wohnende, ON Winkel),

Wissinger (5 ON Wiesing in O.Ö., je 1 ON in Salzburg u. Tirol),

Wolfshöfer (ON in N.Ö. u. Name von Einödhöfen),

Wolkersdörfer (2 ON Wolkersdorf in N.Ö., je 1x in O.Ö, Kärnten u. Steiermark; s.a. Volkersdorfer),

Zol(l)nhofer (vermutl. nach einem Einzelhof benannt; Sippennest in Langenaltheim, Büttelbronn)


Exulantennamen, die sich von Berufen ableiten

Angermaier/meyer (Oberbauer mit niederer Gerichtsbarkeit, dessen Hof am Dorfanger liegt)

Bei/y/erlein (= Bäuerlein, Ableitung von Bauer), Binder (Büttner, Fassbinder), Brechenmacher (Hersteller von Flachsbrechen),

Bittner (= Büttner, Fassbinder),

Eisenmeier (zum PN Isan- oder Eisenhändler; s. Angermaier),

Färber/Ferber,

Fellner (Fellhändler),

Geißelmeyer (1. zu Giselher, 2. zu Geißel = Peitsche; 3. zu Geisel, Kriegsgefangene, die dort Schutz fanden; s. Angermaier),

Heck(e)l (Hacker, Hauer v. Fleisch, Wein, Holz),

Hübner (= Huber; Bauer, der eine Hube (= Hufe) Land hat),

Hüttmeyer/-meier (1. Hütte = Verkaufsladen; 2. = bergmännisches Gebäude; s. Angermaier),

Hut(t)er (1. Hutmacher; 2. Hüter, Wächter),

Jungmeier (Sohn des Meier, s. Angermaier),

Jungwirth (der Jüngere i. Ggs. zum Vater oder einem älteren Wirt),

Linsenmeier (nach der Abgabepflicht oder dem Anbau; s. Angermaier),

Meierhuber (Huber auf einem Meierhof oder Sohn des Meiers, s. Hübner u.Angermaier),

Meister (auch Aufseher, Lehrer, Bürgermeister),

Mittermeier (nach der Lage mitten im Dorf; s. Angermaier),

Neumeyer (Standesname für den neu angesiedelten Maier; s. Angermaier),

Niedermeyer (s. Angermaier), Obermeyer (s. Angermaier),

Pauckner,

Pick(e)l (= Spitzhacke als typisches Werkzeug),

Preu (Bierbrauer),

Salzner (Salzhändler, -sieder),

Schmidtkunz (Konrad der Schmied),

Schreiber (Stadt- o. ä.),

Schreiner,

Stöhr (= Handwerker, der in einem fremden Haus sein Handwerk ausübt),

Wechsler (Geldwechsler),

Weißbeck (Weißbrotbäcker),

Wid(e)mann (Bewirtschafter eines Widdums = Kirchengutes), Wimmer (ebenso),

Wollner (Wollhändler oder Wollschläger, der die Wolle vor dem Verspinnen durch Schlagen auflockerte),

Wurzer (Gewürzhändler, -anbauer),

Zagelmeyer (Zagel = schmales Grundstück, Ende eines Landstrichs; s. Angermaier)

Zeh(e)nder (Zehentpflichtiger bzw. Zehenteinnehmer),

Zimmermann


Namen, die auf Rufnamen zurückgehen

Adel (zu Adalbert, -hard u. ä.) Liebhardt (zu mhd. liob+hart = kühn)

Bart(e)l (zu Bartholomäus) Meingast (mhd. PN Meingoz)

Brock (Kurzform zu Brockhard u. ä.) Merkel (zu Markward, Markus u. ä.)

Eckardt Opitsch/Opitz (slawisch überformt zu Albrecht)

Eckerlein (zu Eckhard) Pöverlein (zu ahd. Poppo, Bodefried, -hard u. ä.)[21]

Enderlein (zu Andreas) Reichard/dt/t (zu Richard)

Ernst Reinhard, Reindel

Franz Riedel/Riedl (zu Rüdiger, Rudolf o. ä.)

Fried(e)l (zu Friedrich, -bert, Gottfried, Win- usw.) Schmidtkunz (Konrad der Schmied)

Goppelt (zu Godbold) Seidel (zu Siegfried, -old o. ä.)

Herrmann Sindel (zu Sindbald, -bert, -hold u. ä.)

Kraft (alter Rufname, auch: kräftiger Mann)


Übernamen (= Spitznamen)

Biber (wegen großer Schneidezähne; aber auch für den Biberfänger oder Biberpelzträger),

Frey (der Freie, nicht Leibeigene),

Fuchs (1. Haarfarbe; 2. Schlauheit; 3. Hausname),

Grimm (zu grimmig, unfreundlich),

Gut(h)mann (Unbescholtener, Ehrenmann),

Hammer (Benennung nach dem Werkzeug: Schmied),

Held (der Mutige, aber auch ironisch möglich),

Herzog (nach einem Abgabe- oder Dienstverhältnis zu einem Herzog),

Horndasch (Hersteller oder Träger einer hornförmigen Tasche),

Jung (für den Jüngeren in der Familie),

Kern (1. vom Getreide, Name für Bauern; 2. Kern = das Wesentliche, für tüchtigen Menschen),

Knab (junger Mann, Diener, Knappe),

Knoll (nach der Gestalt o. ä.),

Krauß/Kraus (kraushaarig),

Nagel (Nagelschmied),

Roth (nach der Haar- oder Gesichtsfarbe),

Rührnschopf (Satzname: Bewege den Haarschopf),

Schwarz (nach der Haarfarbe),

Schwenk (nach dem schwingenden Gang),

Strob(e)l (struppiges Haar),

Sturm (von heftiger Gemütsart),

Winter (nach der Abgabezeit für Zinsleistungen),

Wurm (= Lindwurm – als Haus- oder Beiname),

Zehnder (Zehentpflichtiger oder Zehenteinnehmer).


Nicht eindeutige Namen

Arauner (1. Ableitung zu Arnold?; 2. zum ON Arogno b. Lugano/Schweiz),

Hemmeter (1. ahd. Vorname Hemeth; 2. altes Getreidemaß),

Hetzner (1. Sohn des Hetzel?; 2. zu Hetzer = Jagdtreiber),

Kemmelmeier (1. Ableitung zu Kämmermeier = Meier auf einem Kammergut, d. h. Gut des Landesherrn; 2. die alte Form heißt Kaymelmeier: zu Keim = Sprössling, also Sohn des Meier),

Kipf (1. Wagenrunge; 2. Anhöhe, Berg; 3. zänkischer Mensch; 4. spitz zulaufendes Grundstück),

Lehner (1. Besitzer eines Lehens, Bauerngutes; 2. an der Berglehne wohnend; 3. Kurzform zu Leonhard o.ä.)

Mürl (Sohn des: 1. Mir- (slaw. PN), 2. des Murr (= mürrischer Mensch); 3. Mirl = Maria Lichtmess als bäuerlicher Abgabetermin)[22],

Natter (1. Nather = Näher; 2. Übername zu Natter),

Noderer (1. Notleidender; 2. Einödhof Nodern/Noter/Nader o.ä.; 3. nodern = unsicher gehen),

Ortner (1. Hof, der im Winkel oder am Ortsende liegt; 2. Kurzform zum Rufnamen Ortlieb o. ä.),

Rösch (1. schnell, munter, tapfer; 2. steiler Berghang),

Salfner (1. zu sal(v) = dunkel, schmutzig; 2. Salfen = Salbei),

Schlegel (1. Berufsübername zum Werkzeug Schlägel = schwerer Hammer; 2. Übername für einen groben Menschen; 3. Wohnstättenname: Ort, wo geschlagen wird (Schmiede, Schlachthaus); 4. Hausname),

Schweinzer (1. zum mhd. PN Swîn; 2. Nasalierung des Herkunftsnamens Schweizer),

Städ(t)ler (1. Aufseher über einen Stadel; 2. nach dem ON Stadl, Stadlern u.ä.),

Wenk (1. Wohnung an einer Wendung, Biegung; 2. Übername für einen Wankelmütigen)


Schließlich gibt es heute im Raum Weißenburg auch Exulantennamen, die von GRÖSCHEL nicht erfasst wurden, z. B. weil - wie erwähnt - die Kirchenbücher von Alesheim verbrannt sind (z. B. die Namen Gagsteiger oder Reutelhuber) oder weil ihre Namensträger zunächst nicht im Untersuchungsgebiet wohnten und erst im Laufe späterer Generationen zugezogen sind, meist aus den Nachbarlandkreisen, z. B. Amslinger (3), Dorner (25), Ehrngruber (4)/Ehrengruber (13), Endres (11), Felleiter (30), Helfenberger (4), Hinterbuchner (2), Menhorn (5), Minnameyer (4), Moritz (7), Rachinger (24), Röthlingshöfer (1), Siebentritt (2) oder die Familie Heubeck aus Habeck bei Lobenstein in Oberösterreich, die mit 10 Kindern zunächst nach Oberammersdorf, Kr. Ansbach kam, ehe sich Nachfahren in unsrem Landkreis niederließen.


Man sollte nicht vergessen, dass hinter all den Zahlen und Namen menschliche Schicksale stehen, was an folgenden beiden Beispielen aufgezeigt werden soll:

Mehrere Fürsterzbischöfe von Salzburg verboten ihren Untertanen, ihre Kinder unter 12 Jahren mitzunehmen. Sie mussten bei katholischen Pflegeeltern untergebracht werden. Damit versuchte man, die Eltern unter Druck zu setzen, nicht auszuwandern, weil Familien zerrissen wurden[23].


Gelegentlich wiederholen sich geschichtliche Ereignisse auf tragische Weise: So kommen 1643 Lorenz Englisch und 1645 Michael Englisch, beide aus Freudenthal in Österreichisch Schlesien, als evangelische Glaubensflüchtlinge nach Ellingen2. Der Familienname ist jedoch später nicht mehr in unserem Raum zu finden. Gut 300 Jahre später, 1947 kommt die Kriegswitwe Anna Englisch mit ihren fünf Kindern aus derselben Gegend (Einsiedel b. Freudenthal), die 1918 ein Teil der Tschechoslowakei wurde, als Heimatvertriebene auf die Wülzburg, dann nach Burgsalach. Heute wohnen einer der Söhne und ein Enkel in Hatttenhof, sodass der Familienname wieder im Raum Weißenburg vorhanden ist. War es im 17. Jahrhundert religiöse Unduldsamkeit, so waren es nach dem 2. Weltkrieg nationalistische Gründe, die die eingesessene Bevölkerung zwangen, ihre Heimat zu verlassen. Und bedauerlicherweise werden noch heute Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Sprache, Herkunft, Hautfarbe oder politischen Gesinnung verfolgt und vertrieben.


Dieser Aufsatz ist die Zusammenfassung einer 44 Seiten umfassenden Untersuchung über die Exulantennamen im Raume Weißenburg. In dieser sind alle einschlägigen Familiennamen erfasst und nach Orten aufgeschlüsselt, und zwar sowohl für das 17. Jahrhundert als auch für das Jahr 2008. Die Arbeit liegt im Stadtarchiv Weißenburg und beim Verfasser Ulf Beier, Weißenburg.

Fußnoten

  1. Pappenheim.de, Sophie Hoechstetter
  2. GRÖSCHEL, Karl: Exulanten in Stadt und Bezrik Weißenburg und Dekanant Heidenheim. Weißenburger Heiamtabücher Band 9, Weißenburg 1935, z. B. Mathes Menzel aus Bunzlau in Niederschlesien, 1607 in Weißenburg; Hans Mößler 1617 aus der Gegend von Eger in Westböhmen
  3. KUHN, Hans: Reforamtion und Gegenreformation im Herzogtum Pfalz-Neuburg. Weißenburger Heimatbücher Band 9, Weißenburg 1935, S. 18:, z. B. Christian Frick, 1617 aus Neuburg; Paulus Fischer aus Linden bei Schrobenhausen 1623 nach Weißenburg; Tobias Merckneschlager 1644 in Nennslingen aus Oberösterreich (Namen nach GRÖSCHEL, s. o.)
  4. im Weiteren mit O.Ö. abgekürzt; N.Ö = Niederösterreich; FN =Familienname, PN = Personenname; ON = Ortsname
  5. LIPPERT, Adolf: Die protestantische Auswanderung aus dem Erzbistum Salzburg in den Jahren 1731/32, Weißenburger Heimatbuch Band 9, Weißenburg 1935, S. 31 ff
  6. z. B. die Famile Schweinberger (1732 nach Ostpreußen, 1945 nach Weißenburg oder die Familie Bast in Reisach.
  7. So wurde Jeremias Hagen aus Weißenburg Pfarrer in Österreich (Ort nicht näher genannt) offensichtlich mit seiner Gemeinde ausgewiesen und war dann DiakoninWeißenburg, ebenso Johannes Meier, Magister aus Weißenburg, dann 3 Jahre in N.Ö., dann wieder inWeißenburg bis 1614, dann Pfarrer in O.Ö., dann Exulant, gest. 1629[6]
  8. Kraft, Wilhelm: Die Eroberung von Pappenheim vor 300 Jahren, in : Heimatkurier des Fränkischen Kuriers vom 01.07.1933
  9. Richert, Artur: Wüstungen des Weißenburger Umlandes, Zulassungsarbeit, Erlangen 1970, S. 67
  10. Gröschel, s.o., S. 50
  11. Eigler, Friedrich: Pappenheimer Grafendörfer, Treuchtlingen 1998, S. 61
  12. GRÖSCHEL, s. o., S. 177f ergänzt durch den Verfasser anhand folgender Quellen: 1. RUSAM, Georg: Österreichische Exulanten in Franken und Schwaben, Neustadt a. d. Aisch 1989; 2. KRAUSS, Eberhard: Exulanten aus dem westlichen Waldviertel in Franken (1627-1670), Nürnberg 1997; 3. ENZNER, Manfred: Exulanten aus dem südlichen Waldviertel in Franken (ca. 1627-1670), Nürnberg 2001; 4. ENZNER, Manfred / KRAUSS, Eberhard: Exulanten aus dem österreichischen Eisenwurzen in Franken, Nürnberg 2005; 5. einzelne Familienchroniken aus Privatbesitz
  13. In Alesheim sind die Kirchenbücher verbrannt. Sie beginnen erst mit dem Jahr 1707, sodass die dort zugezogenen Exulanten von GRÖSCHEL nicht erfasst werden konnten. Noch heute gibt es in Alesheim zahlreiche Familien mit dem Namen Gagsteiger, deren Vorfahren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus Oberösterreich stammen. Da wir sonst der Schreibung Gasteiger begegnen, ist es gut möglich, dass es sich hier um eine typisch Alesheimer Namensvariante handelt.
  14. Die alten Kirchenbücher sind nicht mehr vorhanden.
  15. Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE MicrosoftInternetExplorer4 z. B. Andreas Haaß aus N.Ö. über Regensburg nach Weißenburg (n. Gröschel, s.o., S. 116)
  16. Im Gegensatz zur Zeit nach 1945: Bei den Heimatvertriebenen hat dies oft zur weiträumigen Zerstreuung der Familien geführt. Nur in Ausnahmefällen ist es gelungen, die Ortsgemeinschaft zu erhalten, z. B. bei den Geigenbauern aus Schönbach im Egerland in Bubenreuth b. Erlangen. Die Zerstreuung der Familien ist heute bei den Siebenbürger Sachsen oder Banater Schwaben noch ein beklagtes Problem.
  17. Alle Beispiele nach Gröschel, s.o.