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Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", Fleppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3 x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang
Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", Fleppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3 x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang


== Josef Mang ==


'''Josef Mang''' (geboren am 27. September 1923 in Ansbach) ist ein Weißenburger Segelflieger, der sich ehrenamtlich als Luftbildfotograf und Luftarchäologe für die Allgemeinheit große Verdienste erworben hat.
[[Datei:Mang,_Josef_0003_NEW.jpg|miniatur|Josef Mang 2002]]


Der/die Kontrollierende bei Wikipedia geht bei der Bevölkerung des Altvatergebirges von der falschen Voraussetzung aus, es habe dort vor 1945 eine nennenswerte tschechische Bevölkerungsgruppe gegeben, die tschechische Flurnamen und damit Bergnamen hatte. Die Statistiken widerlegen dies. z. B. für die Volkszählung vom 31.12.1910: 1. „Österreichische Statistik“; Hsg. von der K. K. Statistischen Zentralkommission, Wien; 1. Band 2. Heft und 2. Band, 1. Heft; Wien 1913/14 – 2. „Spezialrepertorium von Mähren“, Hsg. von der K. K. Zentralkommission, Wien 1918 – 3. „Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in Schlesien nach Bevölkerungszahl, …, Umgangssprache,…; Hsg. vom Landesstatistischen Amte; Troppau 1912 (gemeint ist Österreichisch Schlesien), und ebenso die Statistiken der Tschechoslowakischen Republik von 1921 und 1930.


'''Leben'''
Die zweisprachige Karte von 2006 ist kein Beweis für frühere Zweisprachigkeit. Eine zweisprachige Karte vor 1914 ist mir nicht bekannt.


Josef Mang wurde 1923 in Ansbach geboren<ref>Als Anekdote erzählt J. Mang: "Meine "Hebamme" war damals ein Oberstabsarzt des Ulanerregiments in Ansbach, bei dem mein Vater Oberfeldwebel war."</ref>, kam aber schon 1930 durch die Versetzung seines Vaters an das hiesige Finanzamt nach Weißenburg. So wurde Josef Mang diese Stadt zur zweiten Heimat. Nachdem die Fliegerei schon immer sein Traum war, kam er auch mit l4 Jahren zum Weißenburger Segelflugverein.
Nachdem Sie eine Begründung bei der Wortkonkordanz ablehnen, warum es für das Altvatergebirge deutsche Flurnamen gibt, greife ich Ihren Gedanken auf, dies als Untermauerung des ersten Satzes des Stichpunktes „Bevölkerung“ zu tun und als Fußnote zu ergänzen: Laut K. K. österreichischer Volkszählung von 1910 gab es im Altvatergebirge über 99% deutsche Bevölkerung. Der tschechische Bevölkerungsanteil lag in den damaligen Gerichtsbezirken Freiwaldau, Freudenthal, Mähr. Altstadt, Römerstadt und Wiesenberg unter 0,1%.
Nach seiner Schulzeit mit dem Realschulabschluss und einer anschließenden kaufmännischen Lehre meldete er sich, nachdem er zwischenzeitlich den Segelflugschein erworben hatte, zur Luftwaffe, wo er nach zweijähriger Ausbildung zum Flugzeugführer mit Blindflugberechtigung beim "Löwengeschwader" eingesetzt wurde. Seine Einsatzgebiete während des Zweiten Weltkrieges waren das Mittelmeer und der Nordatlantik mit Norwegen und dem Eismeer. Nach dreijähriger französischer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1948 wieder in seine Heimat zurück. Er fand zunächst eine Anstellung beim Arbeitsamt in Weißenburg und legte dort die Fachprüpfung für den gehobenen Dienst mit Erfolg ab. Nach sechs Jahren bekam er ein Angebot als Personalleiter für gewerbliche Arbeitnehmer bei der damaligen Weißenburger Firmen Eckert Ziegler und Dynamit Nobel A.G. - eine Aufgabe, der er sich erfolgreich und nachhaltig widmete.


Josef Mang war Gründungsmitglied des Segelflug-Vereins Weißenburg im Jahr 1951 und von 1953 bis 1998 sein Vorstand. Seine ehrliche Lebensart machte ihn überall beliebt. Er fand breite Unterstützung und somit kamen auch die Erfolge, die er in der seiner 45-jährigen Vorstandszeit hatte. Die guten Verbindungen zu Personen in Politik und Wirtschaft halfen ihm dabei.
Und statt des Satzes „Daneben siedelten sich verschiedensprachige …“ empfehle ich treffender, weil die Aussage diese Satzes nicht wirklich greift: „Nach 1919 bildete sich in den Städten eine tschechische Minderheit, die sich vorwiegend aus Staatsbeamten bzw. -bediensteten und deren Familien (Bahn, Post, Polizei, Finanz-, Forstverwaltung, Straßendienste usw.) zusammensetzte. Sie schwankte zwischen 1,7% in Römerstadt (Rýmařov) und 6,2% in Freiwaldau (Jeseník) <ref>Volkszählung vom 01.12.1930 </ref> 1938 nach dem Anschluss dieses Gebietes an das Deutsche Reich wurden diese Bevölkerungsgruppe von der Prager Regierung wieder zurückgerufen und ins Landesinnere versetzt.
[[Datei:Mang,_Josef_2_NEW.jpg|miniatur|Segelfluggelände Weißenburg-Wülzburg anlässlich der Deutschen Segelflugmeister-schaften der Club-Klasse 2001; Foto J. Mang]]
1951 heiratete J. Mang die aus dem Böhmerwald stammende Theresia Schneider, die ihn bei all seinen Vereinstätigkeiten unterstützte, ihm den Rücken freihielt und mit der er zwei Söhne hat: Gerhard (*1966) und Wolfgang (*1972). Mit Wolfgang fliegt er heute immer noch zusammen seine archäologischen Touren. Der Sohn hat zwischenzeitlich eine eigene Firma (Aeroservice in Donauwörth) gegründet. Somit besteht die fliegerische Leidenschaft in der Familie weiter.


Stolz ist J. Mang auch, dass er mit Hilfe seiner alten Fliegerfreunde den Segelflugplatz Weißenburg zu einem der schönsten Flugplätze
1945/46 wurde die deutsche Bevölkerung des Altvatergebirges aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. Sie gelangte vorwiegend in die damalige US-amerikanische oder Sowjetische Besatzungszone, zu einem kleinen Teil auch in andere Teile der späteren Bundesrepublik Deutschland oder Österreichs. Den Bevölkerungsverlust …“
in Bayern ausbauen konnte. Hier ist besonders die Unterstützung S.D. Karl Friedrich Fürst von Wrede zu erwähnen, der durch seine Großzügigkeit mitgeholfen hat, die Verlängerung des Flugplatzes zu ermöglichen.  


Ab dem Jahr l976 widmete sich Josef Mang der '''Luftarchäologie''', die er von seinem Freund ''Otto Brasch'' erlernt hat und mit der er den mittelfränkischen Raum vom Hesselberg bis Greding erforschen konnte. Über 146 Objekte der Römerzeit, der Keltenzeit u. a. wurden fotografisch dokumentiert und auch viele Neuentdeckungen gemacht. Viele bekannte Persönlichkeiten hat J. Mang dabei zu archäologischen Rundflügen mitgenommen, u. a. den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein.  Aber nicht nur die archäologischen Funde wurden festgehalten, sondern auch die Entwicklung der Stadt Weißenburg mit einer Vielzahl von Bebauungsabschnitten und vor allem auch andere Projekte, w. z. B. das Fränkische Seenland. Dies alles ist in Mangs großem eigenen Archiv dokumentiert, das er vielen Studenten kostenlos zur Verfügung stellt. Zu erwähnen ist auch die gute Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege.
Die Binnenwanderung galt wohl in erster Linie für die Städte, die Dörfer litten eher unter Landflucht.
[[Datei:Mang,_Josef_0002_NEW.jpg|miniatur| Die römischen Thermen in Weißenburg kurz nach ihrer Entdeckung 1977; Foto J. Mang]]


Neben all diesen Tätigkeiten war er 53 Jahre a1s Fluglehrer tätig, wo er vielen Flugschülern seine Erfahrung weitergeben konnte und somit auf ein erfolgreiches Leben zurückblicken kann. Mit seinen über 90 Jahren ist er immer noch auf "seinem" Segelflugplatz anzutreffen.
Zum Hinweis auf den Namen Moskau usw.: Ich kann wohl unterscheiden, was ein Exonym für eine weit bekannte Stadt ist und ein Name für einen bewaldeten Berg im Altvatergebirge. Und ein Gelehrtennamen für ein ganzes Gebirgsmassiv ist eben noch kein Name für die vielen großen und kleinen Berge und Hügel. Schriftliche Belege für originäre tschechische Bergnamen im Altvatergebirge (gemäß alter Urbare oder Giltbücher, mindestens aber vor dem Theresianischen Kataster ab 1750 ff  bzw. Landkarten vor 1900, Maßstab 1:200.000 oder größer) wurden von Ihnen noch nicht genannt. Der Name des Kerpernik (Betonung auf der 2. Silbe) ist umstritten, ob urspr. slawisch oder eine Verballhornung aus der gebirgsschlesischen Mundart von Ge-BÄREN-ich (mit Pluralprä- und Pluralsuffix sowie Anlaut- und Auslautverhärtung). Ich halte das für eine pseudowissenschaftliche Erklärung, habe aber nicht die Zeit zur Überprüfung.


Mir ist nicht klar, welche höhere demokratisch legitimierte Autorität Sie zur Missachtung des KMK-Beschlusses von 1991 über den Gebrauch der geografischen Namen außerhalb Deutschlands berechtigt – ein einstimmig gefasster Beschluss der Kultusminister, die 16 demokratisch gewählte Landesregierungen vertreten. Diese von Ihnen geübte Praxis steht im Widerspruch zu „den internationalen Gepflogenheiten“, wie es in diesem Beschluss heißt (vgl. Handhabung in Italien, Spanien, Frankreich …).


'''Veröffentlichungen'''
Damit beende ich die für beide Seiten zeitraubende Diskussion und konzentriere mich wieder auf den Kontakt zu den tschechischen Wissenschaftlern in Prag, Budweis, Eger und Karlsbad, bei denen Tatsachen nicht mehr gerechtfertigt werden müssen und die KMK-Richtlinien längst geübte Praxis sind.                                                                                                                                                                                                                                                                                      
 
Neben den über 100 Vorträgen über die Archäologie und die Schönheit Frankens, die Josef Mang gehalten hat, sind acht Buchveröffentlichungen zu nennen, die Altmühlfranken betreffen, die er zusammen mit Archäologen herausgegeben hat bzw. für die er die Luftbilder geliefert hat:
 
Segelflugverein Weißenburg (Hrsg.), WAMSER Ludwig, BRAASCH Otto, MANG Josef: Motorsegler und Archäologie. Segelflugverein im Dienste der Heimatforschung, Weißenburg 1977
 
HÜSSEN Claus Michael, MANG Josef: Altmühlfranken aus der Luft, Treuchtlingen 1987, ISBN: 3-924828-K-6
 
KAMMERL Reiner, MANG Josef: Weißenburg aus der Luft. Eine Stadt im Überblick, Weißenburg 1993
[[Datei:Mang,_Josef_0004_NEW.jpg|miniatur|Römischer Gutshof mit mehreren Nebengebäuden beim Markhof, entdeckt im trockenen Sommer 1976; Foto J. Mang]]
 
KELLER Walter (Luftbilder Josef Mang): Der Karlsgraben, Treuchtlingen 1993, ISBN: 3-9248828-55-5
 
SCHRENK Johann, ZINK Friedrich (Luftbilder Josef Mang): Vom Hahnenkamm zum Hesselberg, Treuchtlingen 2000, ISBN: 3-934145-06-X
 
JÄGER Ute, HAHN Johannes (Luftbilder Josef Mang): Weißenburg - gestern und heute, Leipzig 2000, ISBN: 3-934572-13-8
 
KELLER Walter (Luftbilder Josef Mang): Naturpark Altmühltal, Treuchtlingen 2001, ISBN: 978-3-924828-50-9
 
SCHRENK Johann, KELLER Walter (Luftbilder Josef Mang): Fränkisches Seenland, Treuchtlingen 2002, ISBN: 978-3-924828-96-7
 
 
'''Ehrungen'''
 
Bundesverdienstkreuz am Bande
 
Goldene Ehrennadel der Stadt Weißenburg
 
Silberne Denkmalschutzmedaille
 
Silberne Ehrennadel des Deutschen Aero Clubs
 
Ehrennadel des Bayerischen Landessportverbandes in Gold mit Brillanten
 
Silberne und goldene Daidalosmedaille
 
Goldene Ehrenmedaille der Luftrettungsstaffel Bayern
 
Goldene Fluglehrernadel des Deutschen Aero Clubs und des Luftsportlehrerverbandes Bayern
 
Mitglied der Traditionsgemeinschaft "Alte Adler", zu der auch schon [Rudolf Nebel] gehörte.
 
Ehrenvorstand des Segelflug-Vereins Weißenburg
 
 
'''Literatur:'''
 
SCHEUNEMANN, Beate: Profile aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bürger unserer Zeit; Band I, Zittau 2006, ISBN 3-933322-90-1, S. 223: Josef Mang
 


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Version vom 18. Februar 2014, 16:25 Uhr

über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, vier Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg


bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", Fleppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3 x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang


Der/die Kontrollierende bei Wikipedia geht bei der Bevölkerung des Altvatergebirges von der falschen Voraussetzung aus, es habe dort vor 1945 eine nennenswerte tschechische Bevölkerungsgruppe gegeben, die tschechische Flurnamen und damit Bergnamen hatte. Die Statistiken widerlegen dies. z. B. für die Volkszählung vom 31.12.1910: 1. „Österreichische Statistik“; Hsg. von der K. K. Statistischen Zentralkommission, Wien; 1. Band 2. Heft und 2. Band, 1. Heft; Wien 1913/14 – 2. „Spezialrepertorium von Mähren“, Hsg. von der K. K. Zentralkommission, Wien 1918 – 3. „Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in Schlesien nach Bevölkerungszahl, …, Umgangssprache,…; Hsg. vom Landesstatistischen Amte; Troppau 1912 (gemeint ist Österreichisch Schlesien), und ebenso die Statistiken der Tschechoslowakischen Republik von 1921 und 1930.

Die zweisprachige Karte von 2006 ist kein Beweis für frühere Zweisprachigkeit. Eine zweisprachige Karte vor 1914 ist mir nicht bekannt.

Nachdem Sie eine Begründung bei der Wortkonkordanz ablehnen, warum es für das Altvatergebirge deutsche Flurnamen gibt, greife ich Ihren Gedanken auf, dies als Untermauerung des ersten Satzes des Stichpunktes „Bevölkerung“ zu tun und als Fußnote zu ergänzen: Laut K. K. österreichischer Volkszählung von 1910 gab es im Altvatergebirge über 99% deutsche Bevölkerung. Der tschechische Bevölkerungsanteil lag in den damaligen Gerichtsbezirken Freiwaldau, Freudenthal, Mähr. Altstadt, Römerstadt und Wiesenberg unter 0,1%.

Und statt des Satzes „Daneben siedelten sich verschiedensprachige …“ empfehle ich treffender, weil die Aussage diese Satzes nicht wirklich greift: „Nach 1919 bildete sich in den Städten eine tschechische Minderheit, die sich vorwiegend aus Staatsbeamten bzw. -bediensteten und deren Familien (Bahn, Post, Polizei, Finanz-, Forstverwaltung, Straßendienste usw.) zusammensetzte. Sie schwankte zwischen 1,7% in Römerstadt (Rýmařov) und 6,2% in Freiwaldau (Jeseník) [1] 1938 nach dem Anschluss dieses Gebietes an das Deutsche Reich wurden diese Bevölkerungsgruppe von der Prager Regierung wieder zurückgerufen und ins Landesinnere versetzt.

1945/46 wurde die deutsche Bevölkerung des Altvatergebirges aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. Sie gelangte vorwiegend in die damalige US-amerikanische oder Sowjetische Besatzungszone, zu einem kleinen Teil auch in andere Teile der späteren Bundesrepublik Deutschland oder Österreichs. Den Bevölkerungsverlust …“

Die Binnenwanderung galt wohl in erster Linie für die Städte, die Dörfer litten eher unter Landflucht.

Zum Hinweis auf den Namen Moskau usw.: Ich kann wohl unterscheiden, was ein Exonym für eine weit bekannte Stadt ist und ein Name für einen bewaldeten Berg im Altvatergebirge. Und ein Gelehrtennamen für ein ganzes Gebirgsmassiv ist eben noch kein Name für die vielen großen und kleinen Berge und Hügel. Schriftliche Belege für originäre tschechische Bergnamen im Altvatergebirge (gemäß alter Urbare oder Giltbücher, mindestens aber vor dem Theresianischen Kataster ab 1750 ff bzw. Landkarten vor 1900, Maßstab 1:200.000 oder größer) wurden von Ihnen noch nicht genannt. Der Name des Kerpernik (Betonung auf der 2. Silbe) ist umstritten, ob urspr. slawisch oder eine Verballhornung aus der gebirgsschlesischen Mundart von Ge-BÄREN-ich (mit Pluralprä- und Pluralsuffix sowie Anlaut- und Auslautverhärtung). Ich halte das für eine pseudowissenschaftliche Erklärung, habe aber nicht die Zeit zur Überprüfung.

Mir ist nicht klar, welche höhere demokratisch legitimierte Autorität Sie zur Missachtung des KMK-Beschlusses von 1991 über den Gebrauch der geografischen Namen außerhalb Deutschlands berechtigt – ein einstimmig gefasster Beschluss der Kultusminister, die 16 demokratisch gewählte Landesregierungen vertreten. Diese von Ihnen geübte Praxis steht im Widerspruch zu „den internationalen Gepflogenheiten“, wie es in diesem Beschluss heißt (vgl. Handhabung in Italien, Spanien, Frankreich …).

Damit beende ich die für beide Seiten zeitraubende Diskussion und konzentriere mich wieder auf den Kontakt zu den tschechischen Wissenschaftlern in Prag, Budweis, Eger und Karlsbad, bei denen Tatsachen nicht mehr gerechtfertigt werden müssen und die KMK-Richtlinien längst geübte Praxis sind.

Fußnoten

  1. Volkszählung vom 01.12.1930

Klima, Pflanzenwuchs und Landnutzung

Das mitteleuropäische Übergangsklima weist im Altvatergebirge schon kontinentale Züge auf, d. h. die Sommer sind wärmer, die Winter kälter als süddeutsche Gebiete, die etwa am 50.nördl. Breitengrad liegen. Die durchschnittliche Zahl der Frosttage im Jahr liegt weit über 100. Der Frühlingseinzug beginnt im Allgemeinen nach dem 20. Mai. Die jährlichen Durchschnittstemperaturen der Höchstlagen betragen 4o C. Die Höhen weisen einen jährlichen Niederschlag von über 1400 mm auf. Diese hohe Wassermenge führt dazu, dass es viele Bäche gibt. An diesen haben auch die ersten deutschen Siedler im Mittelalter ihre Dörfer angelegt, denn diese Bach- und Flusstäler sind klimatisch begünstigt. Die charakteristische Siedlungsform ist das Waldhufendorf. Das Altvatergebirge liegt auf der Europäischen Hauptwasserscheide (Oder - Ostsee/Donau - Schwarzes Meer).

Das Gebirge ist eine überwiegende Waldlandschaft, vor allem wachsen hier Fichten und Buchen. Die Baumgrenze liegt bei etwa 1300 m. Ein Krummholzgürtel leitet zur Borstengrasflur über mit subalpinen und nordischen Kräutern, vor allem auf den flach geböschten Kuppen und den weit gewellten, oft tischebenen Kammhöhen (z. B. der Hohen Heide). Die Landschaft ist äußerst reizvoll und abwechslungsreich. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen sind jedoch oft wenig ertragreich. Die ehemalige Weidewirtschaft wurde zu Gunsten des Fremdenverkehrs weitgehend aufgegeben. Am Altvatergipfel wurde 1912 der steinerne Altvaterturm errichtet, der 1958 einstürzte und durch einen Fernsehturm (mit Gaststätte) aus Beton ersetzt wurde.

Bekannte Heilbäder und Kurorte sind Karlsbrunn (Karlova Studanka), der Schrothkurort [1] Bad Lindewiese (Lipova-Lázně), Gräfenberg, heute Ortsteil von Freiwaldau (Jeseník), mit der Prießnitzkur[2] und Bad Groß Ullersdorf (Velký Losiny)im Tesstal mit warmen Schwefelquellen.

Literatur:

KUGLER, Anna; NIKLAS, Juliane: Landeskunde Tschechien, Regensburg 2013; SEDLMEYER, Karl: Landeskunde der Tschecho-Slowakei, Frankfurt a. M. 1973; SPERLING, Walter: Tschechoslowakei - Beiträge zur Landeskunde Ostmitteleuropas, Uni Taschenbücher 1107

Danke, dass Sie die Teilüberschriften und Fußnoten eingestellt haben. Da fehlt mir die Erfahrung, das richtig zu machen.

Die langgezogenen Dörfer in den Bach- und Flusstälern sind auch heute noch als Waldhufendörfer charakteristisch für die Landschaft, wenn auch durch die Kollektivierung viele Hecken verschwunden sind.

Die Formulierung bei der tschechisch-deutschen Wortkonkordanz „Da das Altvatergebirge seit seiner Erschließung auch deutschsprachiges Siedlungsgebiet war, existieren für die geographische_ Angaben deutsche Entsprechungen.“ ist irreführend. Laut k.u.k. österreichischer Volkszählung von 1910 gab es im Altvatergebirge außer der deutschen Bevölkerung keine nennenswerten nationalen Minderheiten und damit keinen Grund für tschechische Bergnamen, so wenig wie für deutsche Flurnamen im tschechischen Sprachgebiet. Man denke an die Immobilität und den niedrigen Bildungsgrad der vorindustriellen Bevölkerung. Warum sollte man da für Berge in Gegenden, in die man gar nicht gekommen ist, anderssprachige Bezeichnungen erfinden? Erst im Zuge des aufkommenden Nationalismus (2. Hälfte 19. Jh. /1. Hälfte 20. Jh.) sind Exonyme entstanden. Lediglich für das ganze Bergmassiv gibt es seit dem Altertum Gelehrtennamen in Griechisch und Latein, später auch in Deutsch, Tschechisch und anderen Sprachen.

Dabei sind deutsche und tschechische Namen oftmals Übersetzungen.“ ist wissenschaftlich nicht haltbar. Da originäre tschechische Bergnamen für das Altvatergebirge fehlen, gab es auch keine deutschen Übersetzungen. Wer originäre tschechische Bergnamen angibt, sollte die schriftlichen Belege nennen können.

Die korrekte Formulierung für die Begründung der deutschen Bergnamen sollte daher lauten:

Da das Altvatergebirge seit seiner Erschließung bis 1945/46 deutsches Siedlungsgebiet war[3], gibt es für alle Berge auch deutsche Namen. Folgende Aufstellung soll das Zuordnen der Namen für die Hauptgipfel und Pässe erleichtern.

Ein Verzeichnis der deutschen Bergnamen steht am Ende dieses Artikels in der tschechisch-deutschen Wortkonkordanz. Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE

Fußnoten

  1. Die Abmagerungskur ist nach Johann Schroth (1850-1856) benannt, der sie hier einführte. Nach der Vertreibung 1945 wurden Schrothkuren in Oberstaufen im Allgäu und Bad Vellach in Kärnten neu eingerichtet.
  2. Kaltwasser-Naturheilverfahren, benannt nach Vinzenz Prießnitz (1799-1851)
  3. Laut k.u.k. österreichischer Volkszählung von 1910 gab es im Altvatergebirge über 99% deutsche Bevölkerung. Der tschechische Bevölkerungsanteil lag in den Bezirken Freiwaldau, Freudenthal und Mähr. Altstadt unter 0,1%.