Benutzer:Ubeier

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über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, vier Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg

bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub.GUN, OBSchwirzer, Hist.Stammtisch, Exulantennamen (40), WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Papp.Ehrenbg.,Ergänzg. Wßbg.Bgm.,4 Zeitzeugenberichte, AlBinkert, JohMertens, TreuchMöhrenb., EBW


Evangelisches Bildungswerk "Jura - Altmühltal - Hahnenkamm e.V."

Gott und die Welt und vieles mehr, das sind unsere Themen. Was interessant ist in Kirche und Gesellschaft, wo es schwierig wird in der Familie und bei der Gesundheit, wo man Genaueres wissen will in Theologie und Philosophie, über Religionen und den eigenen Glauben - all das nehmen wir in evangelischer Freiheit auf. Das „Evangelische Bildungswerk Jura – Altmühl – Hahnenkamm e. V.“ ist ein gemeinnütziger Verein und Mitglied der "Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung in Bayern" (AEEB)

Wir nehmen überparteilich und politisch unabhängig Aufgaben der Erwachsenenbildung wahr und wollen mit unseren Angeboten:

· dazu beitragen, die Herausforderungen der Zeit und des eigenen Lebens unter christlichem Standpunkt zu bewältigen

· Hintergründe von Kultur und Gesellschaft aufzeigen und Zusammenhänge klären

· theologisches Wissen vermitteln

· Einsichten vermitteln, wie Leben und Zusammenleben gelingen kann

· Beziehungen anregen und pflegen und Begegnungen ermöglichen

· kirchenkritische und -distanzierte Menschen ansprechen

· uns mit Zeitströmungen auseinandersetzen

· die Ganzheitlichkeit des Menschen im Blick haben

· ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Erwachsenenbildung fortbilden, befähigen und begleiten

Das alles geschieht auf der Grundlage unserer christlichen Weltanschauung und unseres christlichen Menschenbildes.


1. Vorsitzende: Dekanin Ingrid Gottwald-Weber, Weißenburg

Stellv. Vorsitzender: Dekan Klaus Mendel, Gunzenhausen

Beisitzer:

Dekanin Annette Kuhn, Heidenheim; Pfr. Karl-Heinz Brendel, Muhr am See; Margit Schmutterer, Polsingen; Pfr. Martin Geisler, Kalbensteinberg; Pfr. Reinhold Hertle, Polsingen; Wilhelm Grillenberger, Treuchtlingen; Werner Vitzethum, Weißenburg; Dekan Wolfgang Popp, Pappenheim


Mitarbeiterinnen in den Geschäftsstellen:

Gudrun Schneider, Weißenburg (09141 974630)

Petra Fischer, Gunzenhausen (09831 884 860)

Ines Schulze, Heidenheim (09833 275)

Besuchen Sie unsere Internetseite: Evangelisches Bildungswerk Jura – Altmühl – Hahnenkamm.

Dort finden Sie jeweils das aktuelle Angebot, z. B.

5. Juli 2013: Kirchenführung in St. Andreas Weißenburg mit Meditation und Turmbesteigung

Die Weißenburger Stadtkirche birgt viele bekannte und weniger bekannte Kunstschätze, die an diesem Abend vorgestellt werden, wie z.B. das Brautportal, die Altäre, das Konfessionsbild oder die Schatzkammer. Aber auch auf die wechselvolle Geschichte der Kirche und ihre Bedeutung für die Bürger der Stadt soll eingegangen werden.

Meditative Texte und Musik runden die Kirchenführung ab. Anschließend besteigen wir den Turm, der uns einen weiten Blick über die Stadt und ihr Umland an diesem Sommerabend bietet.

Referenten: Ulf Beier (Kirchenführung) und Susanne Burkhardt (Meditation)

Termin: Freitag, 5. Juli 2013

Zeit: 18.00 Uhr

Treffpunkt: Weißenburg, St.-Andreas-Kirche

Kostenbeitrag: 3 € (Kinder/Jugendliche 1,50 €)


Schulzentrum Weißenburg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung Weißenburgs sprunghaft an.

1939: etwa 8.800 Einwohner, 1950: etwa 13.800 Einwohner, unter diesen 5.000 Zugegezogenen waren etwa 3.400 Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten (vor allem aus dem Sudetenland, aus Schlesien und Ostpreußen), die nicht mehr in ihre Heiamt zurück konnten.

Es war deshalb eine dringende Aufgabe der Stadt, möglichst schnell für die riesige Zahl von zusätzlichen Schulkindern Unterrichtsräume zu schaffen. So entstand im Gebiet der Hagenau am Rande der südöstlichen Altstadt zunächst eine zweite Volksschule:

ab 1952 "Seeweiherschule". Dieser folgten nach und nach - nicht zuletzt auch bedingt durch die Bildungsoffensive der 1960er Jahre - weitere Schulneubauten:

Staatliche Berufsschule, Römerbrunnenweg 8, Neubau 1956, Werkstättenbau 1975, Erweiterung 1993

Staatliche Realschule, an der Hagenau 22, Neubau in zwei Bauabschnitten ab 1964 (Verleihung des Namens "Rudolf-Nebel-Realschule" nur für das Gebäude 1969, Aufhebung 1999, Behelfsklassenzimmer (OFRA-Bauten) ab 1971, Erweiterung 1999, zusätzliche Pavillons 2000

Staatliche Fachoberschule von 1970-1978 im OFRA-Bau im Schulviertel, ab 1978 Wildbadstraße 19, inzwischen mit BOS-Anbau

Städtische Großturnhalle (Dreifachsporthalle mit Versammlungsraum im Erdgeschoss) 1971 und

Städtisches Hallenbad 1972, Umbau zur Mogetissa-Therme ab 2000

Staatliches Gymnasium, An der Hagenau 24, Neubau ab 1972 in zwei Bauabschnitten, Namensverleihung Werner-von Siemens-Gymnasium 1972, Erweiterung 2011

Förderschule der "Lebenshilfe für geistig Behinderte e.V.", Römerbrunnenweg 18; Neubau 1977

Freisportanlage 1981

Dreifachsporthalle des Landkreises 1987

Schulsportanlage an der Wiesenstraße 2000

Sonderpädagogisches Förderzentrum, Wiesenstraße, zwei Bauabschnitte 2007 - 2012

Mittelschule (Seeweiherschule), Grundsteinlegung 2013

Die Daten sind entnommen: BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 181; neuere Daten stammen vom Verfasser durch Fortschreibung.

   Patenschaften im Landkreis


Weißenburg

Am 13. August 1955 übernahm die Stadt bei einem Heimattreffen die Patenschaft über Kaaden a. d. Eger und erweitete sie später auf den Kreis Kaaden-Duppau. Nach 1945 kamen sehr viele Vertriebene von dort nach Weißenburg, so dass alle zwei Jahre die Heimattreffen hier stattfinden, lange Zeit auch die „Pürsteiner Kerwä“. 2004 entstand das „Haus Kaaden“. Seit langem gibt es einen Schüleraustausch zwischen den Gymnasien in Weißenburg und Kaaden.


Gunzenhausen

Nachdem viele Heimatvertriebene aus dem westlichen Erzgebirge im Raum Gunzenhausen Aufnahme fanden, beschloss die Stadt am 7. Oktober 1954, die Patenschaft über Weipert zu übernehmen, So findet die Weiperter Kirchweih hier ebenso statt wie die Heimattreffen. Auch mit der heute tschechischen Stadt Weipert (Vejprty) bestehen gute Beziehungen. Als Ausdruck dafür pflanzte deren Bürgermeisterin, Frau Gavdunová, 2004 einen Vogelbeerbaum in Gunzenhausen zwischen Erzgebirgsstuben und Stadthalle (s. a. S. 33).


Pappenheim

Bereits am 12. August 1953 übernahm Pappenheim die Pa-tenschaft über die westböh-mische Stadtgemeinde Buchau in der Nähe von Karlsbad, da es nach 1945 viele Heimatvertrie-bene hierher verschlagen hatte. (s. a. S. 38 u. 48)



Dittenheim

Am 23. April 1983 übernahm der Gemeinderat die Patenschaft über Ober- u. Niederwildgrub, Kr. Freudenthal im Ostsudetenland als Zeichen der Verbundenheit mit den von dort Vertriebenen zur Wahrung und Förderung ihres Heimaterbes, wie es in der Urkunde heißt.

Ellingen

Am 6. April 1973 übernahm Ellingen die Patenschaft über die nordböhmische Gemeinde Tellnitz, Kr. Aussig, (1930: 506 Einw., davon 451 Deutsche). Die aus diesem langgezogenen Reihendorf vertriebenen Einwohner trafen sich gerne in Ellingen. Die Sonderbriefmarke der Österreichischen Post trägt die Inschrift:

„Unsere Kirche Tellnitz, SUDETENLAND“.




Straßennamen mit Bezug zu den Vertreibungs-gebieten im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

und in Wolframs-Eschenbach


Als nach dem 2. Weltkrieg überall Wohnbauten zur Unterbringung der Heimatvertriebenen entstanden, gab man den neuen Straßen gelegentlich Namen mit Bezug zur bisherigen Heimat der Neubürger.

Bei den kursiv geschriebenen Straßennamen stand die Herkunft des Namengebers nicht im Vordergrund.


Dittenheim (1939: 747 E., 1952: 1.115 E.): Sudetendeutsche Str.[1]


Gunzenhausen (1939: 5.940 E., 1952: 9.140 E.): Breslauer Str[2], Hermann-Löns-Weg[3], Ignaz-Philipp-Semmelweis-Str.[4], Rudolf-

Virchow - Str. [5],   Schlesierstr.[6], Sudetendeutsche Str., Tachauer Str.[7],  Weiperter Str.[8]


Zusatzschild: Weipert/Sudetenland seit 1954

Patenstadt



Langenaltheim (1939: 1.669 E., 1952: 1.966 E.): Senefelder-str.[9]

Markt Berolzheim (1939: 955 E., 1952: 1.449 E.): Schlesierstr., Sudetenstr.

Muhr am See, bis 1972 zwei selbstständige Gemeinden: Altenmuhr (1939: 781 E., 1952: 1.287 E.) und Neuenmuhr (1939: 254 E.; 1952: 388 E.): Schlesierstr., Sudetenweg

Pappenheim (1939: 1.585 E., 1952: 2.491 E.): Buchauer Platz[10], Schlesienstr.

Pleinfeld (1939: 1.377 E., 1952: 2.357 E.): Breslauer Str., Danziger Str.[11], Kaadener Str.[12], Saazer Str.[13], Schlesierstr., Sudetenstr.

Solnhofen (1939: 1.187 E., 1952: 1.670 E.): Senefelderstr.

Treuchtlingen (1939: 4.660 E., 1952: 6.362 E.): Adalbert-Stifter-Str.[14], Buchenländer Str.[15], Eichendorffstr.[16], Josef-Lidl-Str.[17], Schlesierstr., Sudetenlandstr. – Senefelderschule[18]

Weißenburg (1939: 8.760 E., 1952: 14.097): Adalbert-Stifter-Str.[19], Anton-Schnabl-Weg[20], Banater Weg[21], Danziger Str.,


     Zusatzschild beim Anton-Schnabl-Weg in Kattenhochstatt


Egerlandstr.[22], Eichendorffstr., Erwin-Schulhoff-Str.[23], Gerhart-Hauptmann-Str.[24], Kaadener Str.[25], Leppaweg[26], Schlesische Str., Seligerstr.[27], Sudetenlandstr.[28], Wiesentalstr.[29]


Schließlich müssen Straßennamen genannt werden, die ihre Entstehung der Bautätigkeit von Vertriebenen zu verdanken haben und die als verdeckte Straßennamen zu bezeichnen sind:

Im Falle der Straße Neues Heim im Osten Weißenburgs haben sich Ende der 1950er Jahre Bauwillige – überwiegend Heimatvertriebene – zur Baugemeinschaft „Neues Heim“ zusammengeschlossen. Sie errichteten dort mit viel Eigenleistung ihre Häuser.

Zum anderen dokumentiert der Name Neue Gasse im OT Weimersheim die Siedlungstätigkeit am Ortsrand mit nicht-landwirtschaftlichen Häusern, die vorwiegend von Vertriebenen errichtet wurden.

Die Neusiedlerstraße im Pappenheimer Ortsteil Bieswang ist nicht als typische Benennung für die Ansiedlung Heimatvertriebener anzusehen, vielmehr wurden hier die Grundstücke von Bauwilligen aller Bevölkerungsschichten in Anspruch genommen.

Neuer Weg und Siedlungsstraße in Altenmuhr liegen neben Schlesier- und Sudetenstraße; sie waren der Anfang der Siedlungstätigkeit nach 1948.


Neben den oben genannten Persönlichkeiten, denen Straßen gewidmet wurden, sind zumindest zwei weitere zu nennen, die überregionalen Ruf hatten:


Der Name der schlesischen Landeshauptstadt (1939: 630.000 deutsche Einw.) mit seinem herrlichem gotischen Rathaus steht stellvertretend für ganz Schlesien; polnisch Wrocław.

[3] Dichter aus Westpreußen (1866-1914),; Lyrik und Prosa, die von der Natur (vor allem der Heide) geprägt ist.

[4] Deutscher Arzt (1818-1865) aus Ofen (heute Budapest), erfolgreicher Bekämpfer des Kindbettfiebers.

[5] Berühmter Arzt (1821-1902) aus Pommern (Zellularpathologie) in Berlin (an der Klinik Charité).

[6] Bei der Formulierung Schlesierstr. liegt der Akzent auf den Menschen Nieder- und Oberschlesiens (1939: 36.300 km2, 4,6 Mill. E.), die 1945/46 ihre Heimat verlassen mussten.

[7] Bezirksstadt im südlichen Egerland am Böhmerwald; Schloss (1930: 6.825 Einw., davon 448 Tschechen); tschechisch Tachov.

[8] Stadt im böhmischen Erzgebirge (1930: 11.751 Einw., davon 238 Tschechen); tschechisch Vejprty; Patenstadt von Gunzenhausen seit 1954.

[9] Alois Senefelder (1771-1834) aus Prag; Erfinder des Steindrucks mit Solnhofer Kalkschiefer, der auch in Langenaltheim abgebaut wird; Denkmal in Solnhofen bereits 1904; s. a. Fußnote 18.

[10] Städtchen im Egerland bei Karlsbad (1930: 1.782 Einw., davon 84 Tschechen); Patenstadt von Pappenheim (s.a. S. 10, 11 u. 38); tschechisch Bochov.

[11] Ehemalige Hanse- und wichtige Hafenstadt an der Ostsee (1939: 400.000 E., davon 4 % Polen); 1919 ohne Volksabstimmung vom Deutschen Reich abgetrennt, 1939 wieder an-gegliedert, 1945 Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung; polnisch Gdańsk.

[12] Westböhmische Bezirksstadt an der Eger, historisches Stadtbild (1930: 8.641 Einw., davon 672 Tschechen); tschechisch Kadaň; vgl. Fußnote 25

[13] Bezirksstadt im östlichen Egerland, berühmter Hopfenanbau (1930: 18.100 E., davon 3.156 Tschechen); tschechisch Žatec.

[14] Adalbert Stifter (1805-1868), Dichter (Erzählungen, Romane, Novellen) und Maler aus dem Böhmerwald, geprägt vom klassischen Bildungsideal und der Natur, strebt in seinem Roman Witiko den Ausgleich zwischen Deutschen und Tschechen an.

[15] Das Buchenland (= die Bukowina), Landschaft am Osthang der Waldkarpaten, heute Südukraine; die deutsche Bevölkerung wurde z. T. während des 2. Weltkrieges vor allem ins Wartheland umgesiedelt und von dort 1945/46 vertrieben.

[16] Joseph von Eichendorff (1788-1857) aus Oberschlesien; bedeutender Lyriker, Epiker und Dramatiker der Romantik; viele seiner Gedichte wurden Volkslieder (z. B. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“; „O Täler weit, o Höhen“).

[17] Josef Lidl (1911 – 1999) hat sowohl in der Kulturarbeit der Vertriebenen gewirkt (z. B. Aufbau der Schönhengster Heimatstuben in Göppingen, Gestaltung der Schönhengster Jahrbücher, Mitarbeit in der Schönhengster Sing- und Spielschar, der Arbeitsgemeinschaft Sudetendeutscher Lehrer u. v. a.) als auch in seiner neuen Heimat (Errichtung des Treuchtlinger Volkskundemuseums, Leitung des Weißenburger Kammerorchesters, Herausgeber des Buches „Im Weißenburger Land“ usw.). Für die Straßenbenennung war aber doch letztendlich die hiesige Arbeit ausschlaggebend. Lidl war u. a. Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und Treuchtlinger Ehrenbürger.

[18] Die Benennung Senefelder-Schule (kooperative Gesamtschule) geht auf den Vorschlag des damaligen Treuchtlinger Realschuldirektors Johann Zörkler zurück, der aus dem Sudetenland stammte und im Bewusstsein handelte, einen Mann zu ehren, der in Prag geboren wurde.

[19] Auch in Weißenburg war die Anregung des Bayerischen Städteverbandes von 1949 der erste Anstoß für Straßennamen mit Bezug zu den Heimatvertriebenen (1950: 3.321 Personen = 24 % der Wohnbevölkerung der Stadt), Umsetzung aber erst 1955.

[20] Anton-Schnabl-Weg im Weißenburger Ortsteil Kattenhochstatt. Der Neubürger aus Wittingreit im Böhmerwald (1918 – 1989) setzte sich nachhaltig für die Belange seiner neuen Wohngemeinde ein, stellte sich in den Dienst der Dorfgemeinschaft, ging beispielgebend voraus und erreichte viel (z. B. Goldmedaille 1967 auf Bundesebene im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“).

[21] Landschaft an der ungarisch-rumänisch-serbischen Grenze; Ansiedlung Banater Schwaben im 18. Jahrhundert (1910: 2,05 Mill. deutsche Donauschwaben); jene aus dem damaligen Jugoslawien wurden nach 1945 ganz, aus Ungarn zum Großteil vertrieben; die Rumäniendeutschen konnten zunächst bleiben.

[22] Landschaft in Westböhmen an der oberen Eger (1939: 803.000 Deutsche), Zentrum: Stadt Eger. Zunächst war Egerer Straße vorgesehen, dann wurde aber doch dem Landschaftsnamen (am 25.03.1964) der Vorzug gegeben. Die Bitte des „Heimatverbandes der Karlsbader“ vom 09.04.1965, auch nach dem Weltbad eine Straße in Weißenburg zu benennen, blieb jedoch unberücksichtigt.

[23] Erwin Schulhoff, geb. 1894 in Prag, geschätzter Pianist und Komponist, hatte jüdischen Vater, wurde als kämpferischer Sozialist mit Pass der UdSSR 1941 vom NS-Regime verhaftet und in das Internierungslager Wülzburg gebracht, wo er 1942 an TBC verstarb. Dort befindet sich seit 2004 im Burghof seine vom Rotaryclub gestiftete Denkmalsbüste.

[24] Dramatiker (z. B. „Die Weber“) und Novellist (1862-1946) aus dem schlesischen Riesengebirge; Nobelpreis Literatur 1912. Benennung der G.-Hauptmann-Str. und der Eichendorffstr. auf Antrag der Landsmannschaft Schlesien, Ortsgruppe Weißenburg, am 19.06.1980. Der Erstantrag (100. Todestag Eichendorffs 1957) eine Straße nach ihm zu benennen, blieb unberücksichtigt.

[25] vgl. Fußnote 12; 1955 erhielt eine neue Straße im Westen der Stadt den Namen Kaadener Straße; s. a. Gedenkstätte im Südfriedfriedhof, „Haus Kaaden in Weißenburg“ und „Patenschaften im Landkreis“.

[26] Franz Karl Leppa (geb.1893 in Budweis/Südböhmen, gest. 1986 in Weißenburg) war Lyriker, Erzähler, Böhmerwälder Mundartdichter und Verfasser zahlreicher kultur- und heimatpolitischer Arbeiten über Böhmen und die Sudetendeutschen. Er kam nach der Vertreibung nach Suffersheim, wo auch der Straßenname zu finden ist. Die Straßenbenennung geht auf die Initiative des damaligen Oberbürgermeisters R. Schwirzer (CSU), eines Einheimischen, von 1992 zurück, der umfangreiche Recherchen über Leppa anstellte.

[27] Josef Seliger (1870-1920) aus Schönborn bei Reichenberg, Nordböhmen, sudetendeutscher Sozialdemokrat, österreichischer Reichsrat, Kämpfer für das Selbstbestimmungsrecht. Bei der Eingemeindung von Dettenheim 1972 ergab sich das Problem, dass es jetzt neben der Sudetenlandstraße in Weißenburg in diesem neuen Ortsteil eine Sudetenstraße gab, was zu Verwechslungen führen könnte. Um eine Beziehung zum bisherigen Namen beizubehalten, wurde die Straße in der Amtszeit von Oberbürgermeister Dr. Zwanzig (SPD) nach Josef Seliger benannt.

[28] Nach Rücksprache mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft, OG Weißenburg, wählte der Stadtrat am 22.03.1962 den Namen Sudetenlandstraße statt Sudetenstr.

[29] Benennung nach Böhmisch Wiesenthal im Erzgebirge (1930: 1.107 deutsche, 16 tschechische Einw.); 1920-1938 tschechisch Česky Wiesenthal, ab 1945 Loučná.

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  1. Sammelbezeichnung für die 3,3 Mill. Deutschen aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien. Durch die Vertreibung 1945/46 kamen 1,025 Mill. nach Bayern. Dittenheim übernahm 1983 die Patenschaft für Ober- und Niederwildgrub, Kr. Freudenthal im Ostsudetenland, ohne direkte Straßenbenennung.