Kleine Weißenburger Baustilkunde 7. Teil: Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen

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Ziel dieser kleinen Baustilkunde ist es, Gebäude (und nur diese) in Weißenburg aufzuzeigen, die für die jeweilige Stilepoche typisch sind. Dabei sollen jedoch zu jedem Zeitabschnitt nur einige charakteristische Beispiele genannt werden. Es wird kein Wert auf Vollständigkeit gelegt. Vielmehr wird hier ausdrücklich auf die Arbeit von Gotthard Kießling "Denkmäler in Bayern: Stadt Weißenburg i. Bay." hingewiesen, in der sowohl die meisten Gebäude ausführlich beschrieben als auch abgebildet sind. Während die Denkmaltopografie jedoch die Häuser Straße für Straße in alphabetischer Reihenfolge beschreibt, wird hier chronologisch vorgegangen - vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dabei werden bewusst die Gebäude von außen gezeigt - so wie sie dem kunstgeschichtlich Intessierten am leichtesten zugänglich sind. Die dazu gegebene Kennzeichnung der Merkmale der einzelnen Stilepochen soll helfen, die einzelnen Baustile zu erkennen und weitere Beispiele selbst zu entdecken.

1920 – 1929

  • Friedrich-Ebert-Straße 16: ehem. Hypotheken- und Wechselbank (1920/21), heute Teil des Landratsamtes (Kfz-Zulassungsstelle); das Gebäude vereint verschiedene Baustile in sich: das steile Dach des mittelalterlichen Bürgerhauses, den Erker der Renaissancezeit, die klare Fensteranordnung wie im Klassizismus und das ovale Fenster mit dem Schmuck des Jugendstils über dem Eingang.
  • Niederhofener Straße 37 - 45: Villen Nr. 37-45 (ungerade Nummern): Keller aus Jurakalk als Sichtmauerwerk, fast quadratischer Grundriss, keine Balkone, ursprünglich Kreuzfenster mit Fensterläden (wie heute noch bei Hs.-Nr. 45), hohes Walmdach mit Biberschwanzziegeln.

Weitere Beispiele sind das Städtische Forstamt (1927) in der Eichstätter Straße und die Häuser am Kehler Weg (12- 22, gerade Nummern)

1930 – 1945

  • Jahnstraße 31: Büro- und Geschäftshaus errichtet für den Reicharbeitsdienst (RAD) neben dem damaligen Sportplatz (heute Bebauung mit Wohngebäuden in der Straße Am alten Sportplatz), nach dem 2. Weltkrieg dienten die Gebäude Werkstätten (u. a. Mars-Fahrräder): wuchtiger, zweistöckiger Bau mit Erker und hohem Walmdach, Rundbogenfenster im 2. Stock;
  • Galgenbergsiedlung: Spitzgiebelige eingeschossige Siedlungsdoppelhäuser mit ausgebautem Dachgechoss; wegen des Einfachbaus und der geringen Wohnfläche heute allerdings alle erweitert, aufgestockt oder umgebaut. Die Doppelhäusre inder westlichen Galgenbergstraße lassen jedoch noch die Anfänge der Siedlung erahnen.

Quellen

  • BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000
  • HÄFFNER, Hans-Heinrich: Das Weißenburger Bürgerhaus - seine Entwicklung vom Spätmittelalter bis ins 18. Jahrhundert, in: Denkmäler in Bayern, Band V.70/2 Stadt Weißenburg i. Bay., München 2001, ISBN 3-87490-582-9
  • KIESSLING, Gotthard: Denkmäler in Bayern, Band V.70/2 Stadt Weißenburg i. Bay., München 2001, ISBN 3-87490-582-9

Siehe auch